Iwaizumi wurde, nach deutlich zu wenigen Stunden Schlaf von dem schrillen Ton seines Weckers aus dem Land der Träume gerissen. Er griff, ohne seine Augen zu öffnen nach seinem Handy auf dem kleinen Nachttisch neben dem Bett. Ohne hinzuschauen schaltete er seinen Wecker ab. Er strecke seinen anderen Arm aus um nach dem neben ihm schlafenden Oikawa zu tasten. Er brauchte einen Augenblick, um aus seiner Schlaftrunkenheit zu entkommen. Als er bemerkte, dass seine Hand nur über das kalte weiße Laken strich, anstatt über Oikawas warmen Rücken, riss Iwaizumi seine Augen auf und war hellwach.
„Oikawa?" Ohne zu zögern warf er die schwere Bettdecke zur Seite und rannte ins Badezimmer und wieder zurück ins Schlafzimmer. Panisch schaute er umher und ging hektisch im Raum auf und ab. Der Junge war nirgends zu sehen. Iwaizumi setzte sich aufs Bett. Mit seinen Händen tippte er unruhig auf seinen Oberschenkeln. Sein Blick richtete sich aus dem großen Fenster in den hellblauen, wolkenlosen Himmel.
Hat er mich verlassen? Ist er tatsächlich einfach gegangen, nach all dem was Gestern geschehen war?
„Oikawa Tōru...du verdammter Idiot. Denkst du etwa, dass es so das Beste für mich wäre?", sprach Iwaizumi in die Stille des Raumes hinein. Er stand wieder auf und ballte seine Hand zu einer Faust und holte aus, um seine Verzweiflung an der sandfarbenen Wand neben dem Fenster auszulassen. Seine Knöchel millimeterdicht vor der Wand, kurz davor ein Loch hinein zu schlagen, wurden gestoppt, als Iwaizumi das Klicken des Schlüssels im Türschloss des Hotelzimmers hörte. Er drehte sich ruckartig um und riss seine Augen weit auf, als er realisierte, dass Oikawa im Türrahmen stand. Oikawa wiederrum schaute entsetzte zu dem aus der Fassung geratenen Iwaizumi auf der anderen Seite des Raumes.
„Oikawa!!!" Der Junge zuckte bei seinem Namen zusammen. Iwaizumis Stimme klang wütend. Nein, eher besorgt. Nein, sie klang wütend und besorgt.
Iwaizumi immer noch mit seiner Hand zu einer Faust geballt, ging mit sicheren Schritten auf Oikawa zu. Oikawa machte einen Schritt zurück, als Iwaizumi vor ihm stehen blieb und ihn mit wütenden Blicken durchstach.
„Verdammte Scheiße!" Iwaizumi löste die Faust und griff nun mit beiden Händen nach Oikawas Schultern und schüttelte ihn. „Mach das nie wieder! Hast du gehört!?"
„Iwaizumi...w-was ist passiert?" Oikawa versteifte seinen ganzen Körper, als Reaktion auf Iwaizumis plötzlichen Angriff.
„Was passiert ist? Das fragst du noch!?", seine Stimme überschlug sich.
„Iwa-chan, du machst mir Angst. Hör auf damit!" Iwaizumis Griff lockerte sich nach Oikawas Worten und sein Blick wurde weicher.
„Oikawa...verdammt, ich dachte du hast mich zurückgelassen." Er richtete seinen Blick auf den Holzboden unter seinen Füßen.
„Iwa-chan." Er umarmte Iwaizumi dessen Wutanfall nun völlig verflossen war und nun einen verunsicherten Jungen zurücklies. „Ich würde niemals einfach so von deiner Seite weichen. Es tut mir leid, wenn ich dir Angst gemacht habe."
Iwaizumi ließ sich für einen Moment von Oikawa halten, löste sich dann jedoch schnell wieder aus der Umarmung und fragte ihn mit einem leicht grimmigen Unterton: „Wieso bist du überhaupt rausgegangen, ohne mir vorher Bescheid zu geben?"
„Ich musste etwas Wichtiges erledigen. Etwas bei der Post abgeben, bevor wir unsere Reise fortsetzen."
„Das hätten wir auch gemeinsam machen können Oikawa. Was wäre, wenn du wieder unerwartet in Atemnot geraten wärst?"
„Hey, mach dir nicht zu viele Sorgen. Außerdem..." Oikawa grinste Iwaizumi an: „...Du sahst so süß aus, als du geschlafen hast, da wollte ich dich nicht wecken."
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Am Rande der Welt (Iwaoi)
FanfictionUnerwartet trifft Iwaizumi auf seinem Weg nach Hause, auf einen mysteriösen Jungen namens Oikawa, der ihn bittet ihm das Meer zu zeigen. Trotz anfänglicher Skepsis begibt sich Iwaizumi mit dem Jungen auf diese Reise, ohne zu erahnen, dass die nächst...