Mit schweren Schritten und müdem Blick betrat Iwaizumi das Krankenhaus. Um ihn herum war es laut und es wimmelte nur so vor Menschen. Ärzte, die an ihm vorbei hetzten, Patienten, die sich die Beine vertraten oder Besucher, die auf dem Weg zu ihren Angehörigen waren.Er konnte Krankenhäuser nie besonders leiden, für Iwaizumi roch es dort immer nach Krankheit und Verzweiflung. So unerträglich dieser Ort für ihn auch sein mochte, er überwand sein Unbehagen, denn der lauteste Gedanke, der in seinem Kopf herumschwirrte, war der Wunsch an Oikawas Seite zu sein. Egal wo oder wann das auch sein mochte. Iwaizumi verschwendete keine Zeit damit weiter im Eingangsbereich herumzuirren, sondern begab sich, ohne groß darauf zu achten was um ihn herum geschah, direkt in den zweiten Stock des Gebäudes. Obwohl er das Krankenhaus nur ein einziges Mal betreten hatte, hatte er sich den Weg zu Oikawas Zimmer fehlerfrei eingeprägt. Er bewegte sich mit schnellen Schritten durch ein Labyrinth aus trostlosen Gängen, bis die Tür des Krankenzimmers in seinem Sichtfeld auftauchte. Seine Schritte verlangsamten sich und seine Handflächen begannen zu schwitzen. Trotz der Angst, der Junge in diesem Raum könne ihn noch immer nicht wiederkennen, zwang er seine zittrigen Beine weiterzulaufen. Kurz bevor er die Tür erreichte und sie eigenhändig öffnen konnte, sprang diese unerwartet auf und eine Putzfrau mit einem Plastiksack in der Hand trat hinaus. Iwaizumi blieb wie angewurzelt stehen, während die Frau an ihm vorbei huschte und dabei eine Duftwolke aus verschiedenen Reinigungsmitteln hinter sich herzog. Ein kalter Schauer lief ihm den Rücken hinunter. Er schüttelte sich und zwang sich weiterzulaufen, bis er in das Zimmer von Oikawa hineinstolperte.
Es war leer.
Vor Iwaizumi stand nur ein Bett, auf dem eine weiße Bettdecke zusammengeknüllt war und daneben auf einem kleinen Tisch ein halbgefülltes Glas mit Wasser. Er konnte sich nicht geirrt haben. Das hier war ohne Zweifel Oikawas Zimmer. Iwaizumi rannte auf den Gang hinaus, um die Zimmernummer zu kontrollieren und prallte dabei gegen eine vorbeilaufende Krankenschwester.
„Wo ist er!?" Iwaizumi packte affektiv die Krankenschwester grob am Unterarm, welche daraufhin erschrocken zusammenzuckte.
„Was soll das? Bitte beruhigen Sie sich erstmal." Sie wandte sich aus Iwaizimis Griff heraus und trat einen Schritt zurück.
„Warum ist er nicht mehr in seinem Zimmer?", versuchte Iwaizumi so ruhig wie möglich zu fragen.
„Also junger Mann. Mit "er" kann ich nicht viel anfangen. Ich brauche schon einen Namen."
„Oikawa, Oikawa Toru."
„Alles klar. Ich werfe einen Blick in die Unterlagen."
Die Krankenschwester verschwand in einem kleinen Zimmer, der bis obenhin mit Ordnern und anderem Papierkram gefüllt war und tippte dort etwas in einen Computer ein.„Ah...Da ist er ja. Er wurde zwei Zimmer weiter verlegt. Den Gang weiter runter, auf der rechten Seite. Dort sollten Sie ihn finden."
„Danke.", murmelte Iwaizumi und verschwendete keine weitere Sekunde. Beinahe rennenden bewegte er sich durch den Flur, bis er endlich die richtige Tür erreichte. Nach einem tiefen Atemzug legte er seine Hand auf den Türgriff und drückte die Klinke herunter. Sein Herz raste. Teilweise aus Angst, aber auch vor Aufregung.
„Oi-Oikawa...", stammelte Iwaizumi bei dem Anblick des Jungen, der vor ihm in dem Krankenbett lag und leer gegen die weiße, kalte Wande vor sich starrte.
„Hm?" Oikawa drehte seinen Kopf in Iwaizumis Richtung.
„Iwa-chan.", sprach Oikawa mit leiser Stimme als er realisierte wer vor ihm stand. Ein müdes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und er versuchte sich mühsam aufrecht zu setzten.
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Am Rande der Welt (Iwaoi)
FanfictionUnerwartet trifft Iwaizumi auf seinem Weg nach Hause, auf einen mysteriösen Jungen namens Oikawa, der ihn bittet ihm das Meer zu zeigen. Trotz anfänglicher Skepsis begibt sich Iwaizumi mit dem Jungen auf diese Reise, ohne zu erahnen, dass die nächst...