3 ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ - 2 ᴊᴀʜʀᴇ ᴢᴜᴠᴏʀ - sɪᴄʜᴛ ʀᴇʙᴇᴄᴄᴀ

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Ich spüre wie die Sonnenstrahlen meine Haut berühren und zum Kitzeln bringen. Ich reibe über meine Augen und drehe mich auf den Rücken, damit ich nicht mehr in die Sonne schauen muss. Langsam öffne ich meine Augen und versuche mich an die mir unbekannte Umgebung zu gewöhnen.

Je länger ich im Raum umherschaue, umso mehr erkenne ich jemanden neben dem Bett stehen. Meine Sicht wurde schärfer und ich erkenne Moreau. Dr. Moreau ! Ich schrecke auf und schaue ihn entsetzt an. (R),, Dr. Moreau..." flüstere ich. Röte steigt mir ins Gesicht. Jetzt bemerke ich auch, dass es nicht gut war mich so schnell hinzusetzen.

Mein Kopf fing an zu schmerzen und stöhnend lasse ich mich zurück ins Kissen fallen. Meine Augen halte ich geschlossen, da ich nicht wissen wollte, wie mich Moreau ansieht. Der denkt bestimmt sonst was von mir. Doch ich konnte nicht anders und lunsche zwischen meinen Fingern durch. Auf seinem Gesicht liegt ein leichtes Grinsen, was aber sofort zu einer eisernen Miene umgewandelt wird, als er sieht, dass ich ihn anschaue.

(M),, Ich wünsche Ihnen auch einen wunderschönen guten Morgen Krieger." sagt er überschwänglich. (R),, Morgen..." murmele ich und setze mich dieses Mal langsamer auf. (M),, Ich habe hier ein Wasser und eine Aspirin für Sie." meint er und reicht mir das Glas mit der Aspirin rüber. (R),, Danke." sage ich lächelnd und nehme die Tablette zu mir und trinke das Wasser leer. Genau das, was ich jetzt gebraucht habe.

(M),, Ehm...wollen Sie auch einen Kaffee haben ?" Ich nicke und schaue dann auf meine Hände. Diese Situation ist mir so unangenehm. (M),, Schwarz ? Mit Zucker ? Mit Milch ?" (R),, Schwarz. Danke nochmal." (M),, Kein Problem Krieger. Sie können, wenn Sie wollen ins Bad gehen und sich fertig machen. Ein neues Handtuch und eine neue Zahnbürste habe ich schon hingelegt." (R),, Oh das ist wirklich nicht nötig. Ich kann auch noch zu Hause duschen bevor ich zum Dienst muss."

(M),, Krieger...ich glaube nicht, dass Sie so, wie Sie gerade aussehen, das Haus verlassen wollen..." murmelt er und schaut bedrückt auf den Boden. Verwirrt schaue ich ihn an. Sehe ich so schrecklich aus ?! (R),, So schlimm ?" frage ich nach. (M),, Naja für mich sehen Sie immer hübsch aus, aber ich weiß nicht, ob Sie so rausgehen wollen." Ich fange an zu schmunzeln und schaue verlegen auf meine Hände, die in meinem Schoß liegen. Dass Moreau mir mal ein Kompliment macht, habe ich nicht für möglich gehalten. Aber so viel sollte ich darauf nicht geben...schließlich ist er Dr. Moreau, der mit Komplimenten nichts anfangen kann.

(M),, Also ?" hakt er nach. (R),, Ja dann gehe ich halt bei Ihnen duschen, auch wenn das ziemlich komisch ist." sage ich lachend und schaue wieder zu ihm auf. (M),, Warum komisch ?!" fragt er verwirrt nach. (R),, Naja...Sie sind Dr. Moreau..." Er fängt an zu lachen, was mich lächeln lässt. (M),, Bevor Sie ins Bad gehen, hole ich Ihnen noch ordentliche Anziehsachen." Ich schaue ihn mit hochgezogener Augenbraue an und dann an mir runter.

Erst jetzt fällt mir auf, dass ich mein Kleid nicht mehr anhabe sondern ein T-shirt, was mir viel zu groß ist. Aber das heißt ja, dass Dr. Moreau mich...entsetzt schaue ich ihn an. (R),, Ehm...aber Sie...Sie..." stammele ich vor mir her. Wieder fängt er an zu lachen und nimmt seine Hände abwehrend hoch. (M),, Erstens Krieger wollte ich Sie nicht in einem Kleid schlafen lassen, das voll mit Erbrochenem war und zweitens sind Sie nicht die Erste, die kein Oberteil mehr vor mir anhatte. Schließlich bin ich Arzt." Mit aufeinander gepressten Lippen schaue ich ihn an und weiß nicht was ich sagen soll. Ich bin dezent schockiert und mir ist es peinlich, was gestern Nacht passiert ist.

(M),, Jetzt schauen Sie doch nicht so ernst Krieger." (R),, Wie sollte ich denn sonst gucken ?! Würde Ihnen das nicht peinlich sein ?" (M),, Ne...ich würde das gelassen nehmen." (R),, Sie und gelassen nehmen ?! Das passt nicht zusammen." wieder fängt er an zu lachen. Also er hat heute einen guten Tag. Ich hoffe später in der Klinik auch.

Ich habe gar nicht bemerkt, dass Dr. Moreau das Zimmer verlassen hatte, als er mit etwas Schwarzem in der Hand wiederkommt. (M),, Ich habe nichts in Ihrer Größe, aber ich denke, das würde noch am meisten passen." Er reicht mir eine schwarze Jogginghose mit einem passenden Pullover rüber. (R),, Danke." murmele ich und lächel ihn an. (M),, Kein Problem. Gehen Sie sich fertig machen und in der Zeit mache ich das Frühstück." Ich nicke und er verlässt das Zimmer.

Ich laufe ins Bad und mein erster Blick ist in den Spiegel. Mein Make-up ist mittlerweile verschmiert...unter meinem unteren Wimpernkranz befindet sich jeweils ein schwarzer Rest meiner Mascara. Zum Glück habe ich noch Abschminktücher in meiner Handtasche, womit ich das Make-up entfernen kann. Meine Haare stehen gefühlt in alle Richtungen ab und meine Augen sind angeschwollen. Kurz und knapp...ich sehe schrecklich aus. Doch da kommt mir Dr. Moreaus Satz wieder in den Sinn >Für mich sehen Sie immer hübsch aus.< Ich fange an mein Spiegelbild anzulächeln.

Das muss ich später unbedingt meiner besten Freundin erzählen, wenn ich sie heute Abend anrufe. Sie weiß einfach alles über Dr. Moreau, da ich ihr ständig von ihm erzähle und sie meinte auch, dass ich mich in Moreau verliebt habe. Ha ! Also ob! In Dr. Moreau ?! Na garantiert nicht! Doch nicht in so einen...Abgesehen davon würde es zwischen uns nicht passen. Da kommen zu viele Komponenten zusammen...zum Beispiel die Arbeit und das Alter. Mir reicht er schon auf der Arbeit. Aber ich finds echt süß, wie er sich immer aufregt, wenn ich nicht auf seine Anweisungen höre.

Ich fange an zu kichern, als ich mich an die Aktion von letztens zurückerinnere. Er war so aufgebracht gewesen und hat mir seine alltägliche Standpauke gehalten, aber als er gesehen hat, dass mich das nicht interessiert, ist er mit einem grimmigen Gesicht davongebraust. Dafür habe ich seine Akten bekommen. Ich mache sie liebend gerne, solange er sich darüber ärgert, dass seine Standpauken keinen interessieren.

Immer noch in Gedanken schaue ich mich um und erblicke das Handtuch und die Zahnbürste, die er vorhin erwähnt hatte. Kurz darauf spüre ich das kalte, angenehme Wasser auf meine Haut prasseln. Genau das Richtige für diese Jahreszeit. Auch wenn es erst Anfang Mai ist, ist es schon richtig warm in Erfurt. Wir Assistenzärzte wollen am Wochenende an einen See gehen, da es 25 °C warm werden soll und wir unser freies Wochenende ordentlich ausnutzen wollen.

Ein paar Minuten später betrete ich die Küche, in der mein Vorgesetzter gerade den Tisch deckt. Als er mich sieht, mustert er mich von oben bis unten und fängt an zu schmunzeln. (M),, Steht Ihnen." kommentiert er und holt dann die Brötchen aus dem Ofen. Kopfschüttelnd, aber trotzdem mit einem Lächeln auf den Lippen, setze ich mich auf einen Stuhl und schaue was es so alles gibt. Von Aufstrich über Wurst und Käse ist alles dabei. Ein Wunder...ich dachte er trinkt nur morgens seinen Kaffee.

Dr. Moreau setzt sich gegenüber von mir, nachdem er die Brötchen in einen Korb getan und auf den Tisch gestellt hatte. Ich nehme mir ein Brötchen, schneide es auf und schmiere auf eine Hälfte Nutella und auf die andere Hälfte Kirschmarmelade. Danach beiße ich genüsslich ins Nutellabrötchen. Wie lange ich sowas nicht gegessen habe ! Meistens reicht es morgens nur für einen Kaffee, damit ich rechtzeitig bei der Arbeit bin. Ich bin nämlich ein richtiger Morgenmuffel.

Beim Frühstück spricht niemand von uns und auf eine gewisse Art und Weise ist es unangenehm. Ich räuspere mich und er schaut fragend von seiner Tasse hoch, aus der er gerade etwas getrunken hatte. (R),,War...war ich gestern peinlich ?!" frage ich leise nach. Er versucht ein Lächeln zu unterdrücken, doch es gelingt ihm nicht. (R),, Oh man...so schlimm." murmele ich und schaue bedrückt auf die letzte Brötchenhälfte.

(M),, Also anfangs war es naja...da haben Sie mich genervt. Im Auto haben Sie Atemlos durch die Nacht gesungen, was ich extrem süß fand. Und hier waren Sie normal... abgesehen davon, dass Sie sich erbrochen haben, was bei der Menge, die Sie getrunken haben, normal ist. Und glauben Sie mir, dass muss Ihnen nicht peinlich sein. Wissen Sie, wie oft sowas bei meiner Schwester passiert ist ?!" Aufmunternd schaut er mich an.

(R),, Ich habe gesungen ?!" Er nickt und trinkt noch einen Schluck von seinem Kaffee. Beschämt schaue ich auf den Tisch und traue mich nicht mehr wirklich ihn anzuschauen. Er meint es war nicht schlimm?! Es war eine Katastrophe!

Nachdem wir gefrühstückt haben, räume ich die Küche auf und er geht sich im Bad fertigmachen. Nach einer halben Stunde konnten wir auch los zu unserem Dienst in der Notaufnahme. Eigentlich wollte ich zu Fuß laufen, doch Dr. Moreau hielt es für selbstverständlich mich in seinem Auto mitzunehmen.

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𝐿𝑎𝑠𝑠𝑡 𝑔𝑒𝑟𝑛𝑒 𝐹𝑒𝑒𝑑𝑏𝑎𝑐𝑘 𝑑𝑎 !

Say you'll remember me || PAUSIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt