Wütend laufe ich durch die Station und bin auf der Suche nach den Assistenzärzten. Sie haben mir zum wiederholten Male meine Patientenbriefe nicht ins Fach gelegt und jetzt wird es Zeit sie zu bestrafen. Aber solange ich niemanden finde, wird das etwas schwierig werden. Seit Tagen sind sie ganz durch den Wind, denn heute ist die Abschiedsfeier von Dr. Softie und der Berger.
Die beiden wandern nämlich nach San Francisco aus und da konnte es sich unser kaufmännischer Direktor und Bergers Vater Herr Berger nicht nehmen, eine Abschiedsfeier zu veranstalten...
Ich bin auch eingeladen, aber hingehen werde ich garantiert nicht! Ich bin echt froh, dass die beiden weggehen. Schließlich geht ihre Beziehung mir mächtig auf die Nerven ! Über all wo die beiden sind, herrscht diese Harmonie, die nur Verliebte ausstrahlen. Schrecklich! Einfach nur schrecklich ! Dazu ging mir Ahrends Gelaber auch auf die Nerven. Zum Glück ist ab morgen dann wieder Ruhe eingekehrt...naja auch nicht ganz.
Diese Krieger, die Halbschwester von der Berger, kann manchmal auch echt nervig sein und ausgerechnet hat sie sich meine Fachrichtung ausgewählt. Fast täglich muss ich mit ihr zusammenarbeiten und nicht mal meine Aktionen schrecken sie mehr zurück. Das wurmt mich extrem. Aber eigentlich finde ich es irgendwie cool, dass mal jemand so ein Durchsetzungsvermögen hat ! Sie erinnert mich sehr an Elly Winter.
Immer noch in Gedanken bemerke ich gar nicht, dass Zondek und Ramtamtam an mir vorbei gelaufen sind. (M),, Zondek ! Ramtamtam !" schreie ich ihnen nach, drehe mich um und stemme meine Hände in die Hüfte.
Beide bleiben abrupt stehen und kommen etwas schüchtern zu mir gelaufen. Genauso so sollte es sein, denke ich mir.(T),, Dr. Moreau...was können wir für Sie tun ?" fragt mich der eine Assistenzarzt mit einem Lächeln auf den Lippen. Seit dem das die Krieger bei mir macht, machen es die anderen auch...schrecklich. (M),, Meine Patientenbriefe, die Sie mal wieder alle 'ausversehen' vergessen haben." meine ich grimmig und schaue die beiden mit zusammengekniffenen Augen an.
Zondek hörte auf zu lächeln und schaute hilfesuchend zu Mikko, der nur mit den Schultern zuckte. (T),, Ach ja die Patientenbriefe !" sagt er überschwänglich und schaut mich mit aufeinander gepressten Lippen an. (M),, Genau die Patientenbriefe!" wiederhole ich seine Antwort. (T),, Ehm ja...die habe ich vergessen. Wissen Sie im Gegensatz zu Ihnen haben wir auch noch was anderes zu tun, als Ihre Patientenbriefe zu schreiben. Vielleicht könnten Sie sie auch mal zur Abwechslung alleine schreiben." meint er freundlich und grinst mich frech an.
Ich schnaufe auf und schaue ihn ungläubig an. (M),, Bis heute Abend möchte ich alle Patientenbriefe, die sie vergessen haben und die von heute in meinem Fach haben. Ramtamtam, Jahn und Krieger helfen Ihnen." sage ich grimmig.
(T),, Aber Dr. Moreau ! Heute ist doch die Abschlussfeier von Dr. Ahrend und Julia !" (M),,Die Feier und unsere Kollegen werden sowieso überbewertet. Seien Sie doch froh, dass Sie ab morgen in San Francisco sind bzw. auf dem Weg dahin." Beide schauen mich entsetzt an und ich laufe mit einem breiten Grinsen über dem Gesicht weg.
Plötzlich klingelt mein Handy. Man o man! Wer ruft mich bitteschön in meiner Arbeitszeit über mein privates Telefon an ?! Ich hole das Telefon aus meiner Kitteltasche und schaue aufs Display. Darauf ist das Profilbild von Vivi zu sehen. Das hat mir jetzt noch gefehlt. Seufzend nehme ich das Telefonat an.
(V),, Hey Bruderherz holst du mich in einer Stunde vom Bahnhof ab ?" fragt sie mich fröhlich. (M),, Ich bin arbeiten Vivi." grummelte ich. (V),, Och komm schon Matteo !" Ich seufzte. (M),, Was willst du überhaupt hier?!" Eigentlich hätte ich mir diese Frage auch sparen können, denn mir ist diese Antwort schon klar. (V),, Ich begleite dich auf die Abschiedsfeier von Julia und Niklas." (M),, Pffff als ob ich da hingehe. Wie sehe ich denn bitte aus ?! Ich bin froh, dass Dr. Weichspüler das Klinikum verlässt." Am anderen Ende höre ich Vivi kichern.
(V),, Na komm, vermissen wirst du ihn schon. Ihr seid schließlich Blutsbrüder." Ach ja ! Das habe ich total vergessen. (M),, Erinnere mich bitte nicht daran. Und warum sollte ich ihn vermissen ?!" sarkastisch lache ich auf. (V),, Also holst du mich ab ?" (M),, Wenn es sein muss..." murmele ich. (V),, Du bist ein Schatz ! Weißt du das ?" (M),, Ja ja schon gut Vivi. Wir sehen uns gleich, ich muss im Gegensatz zu dir noch arbeiten." (V),, Bis gleich. Ich freue mich schon auf dich." Daraufhin lege ich auf. Jetzt muss ich wohl auf diese öde Feier gehen.
Nicht mal eine Dreiviertel Stunde später stehe ich am Gleis, an den Vivis Zug anhalten wird. Diese Info hatte sie mir vorhin noch geschrieben. Kurz danach hält der Zug am Gleis und die Türen wurden geöffnet. Vivi konnte ich sofort erkennen. Sie hat einen großen schwarzen Koffer mit sich, den sie neben sich herschiebt. Als sie mich erblickt, legt sie an Geschwindigkeit zu und ein breites Lächeln bildet sich auf ihrem Gesicht.
Glücklich schließe ich sie in meine Arme, als sie bei mir ankommt. So bleiben wir einige Sekunden stehen. Ich würde es nie vor ihr zugeben, aber ich habe sie sehr vermisst. Besonders ihre nervige Art. (M),, Wie geht es dir ?" flüstere ich ihr ins Ohr und sie löst sich aus meiner Umarmung. (V),, Gut...sehr gut. Ich habe ja jetzt endlich meinen Bruder bei mir. Schließlich warst du mich ja nie besuchen." meint sie grinsend und hakt sich bei mir unter. (M),, Was soll das denn bitte heißen ?!" sage ich empört, aber mit einem Grinsen im Gesicht. (M),, Ich hatte zu arbeiten." (V),, Wie immer Matteo. Arbeit ist dein Leben." Nickend gebe ich ihr recht.
Am Auto angekommen mache ich ihren Koffer in den Kofferraum und wir fahren auch kurz danach los.
Später betreten wir den Veranstaltungsraum, den sich Herr Berger gemietet hatte. Vivi hat ein langes weißes Kleid an, ihre Haare hingen über ihre Schultern und sie hatte sich leicht geschminkt. Ich habe dagegen nur ein dunkelblaues Hemd und eine schwarze Hose an.
Im Raum ist nicht viel los. Die meisten Kollegen und Freunde von Ahrend und Berger werden erst in ein paar Minuten kommen. Vivi wollte unbedingt früher herkommen. Genug Zeit um sich das in Ruhe anzuschauen. Links von uns ist eine Bar, dahinter gibt es eine Lounge. Dort werde ich mir später eine ruhige Ecke suchen, denn auf die Party habe immer noch keine Lust. Rechts wurde gerade das Büfett aufgebaut, wo ich mir bestimmt gleich was holen werde. Und in der Mitte des Raumes war eine große Tanzfläche.
Vivi zieht mich an meinem Ärmel mit zur Bar. Widerwillig setze ich mich auf einen Hocker und bestelle mir ein Bier. Vivi bestellt sich dagegen einen Cocktail. Keiner sagt etwas. Vielleicht ist es auch besser, denn mir war nicht nach reden zumute.
Aufeinmal quiekt meine kleine Schwester auf und rennt schnell zur Tür. Niklas und Julia haben eben gerade den Raum betreten. Kopfschüttelnd beobachte ich die Szene und widme mich dann wieder meinem Bier.
(R),, Dr. Moreau ?" höre ich hinter mir jemand sagen. Die Stimme lässt mein Herz höher schlagen und ein Schauer fährt durch meinen Körper. Ich drehe mich zu Krieger um, die ihre Freunde mitgebracht hat. Ich schaue die vier Assistenzärzte fragend an.
(R),, Ihre Patientenbriefe haben wir in Ihr Fach gelegt...so wie Sie es wollten." Misstrauisch schaue ich sie an. (M),, Und warum sagen Sie mir das jetzt?!" (E),, Wir dachten, dass Sie das vielleicht wissen wollen." mischt sich Dr. Jahn ein. (M),, Was Sie denken interessiert mich herzlich wenig." (R),, Das ist ja auch nichts Neues Dr. Moreau." sagt Rebecca grinsend.
(T),, Dr. Moreau meinten Sie nicht, dass Sie heute nicht kommen." Ich seufze. (M),, Wollte ich auch nicht. Aber da kam meine Schwester und hat mich hier angeschleppt." meine ich grimmig.
(Mi),, Vivi ist hier?" fragt Mikko mich überrascht. (V),, Ja seine Lieblingsschwester ist hier." höre ich Vivi sagen, die kurz danach einen Arm um mich legt. (M),, Du bist ja auch meine einzige Schwester." argumentiere ich. Sie grinst mich an und gibt mir einen Kuss auf die Wange.
Ok, das wird mir jetzt zu viel. Ich nehme mein Bier und lasse die fünf alleine. Das Einzige was ich will, ist meine Ruhe und das auch auf dieser Party, wo ich nicht unbedingt hingehen wollte.
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𝑳𝒂𝒔𝒔𝒕 𝒈𝒆𝒓𝒏𝒆 𝑭𝒆𝒆𝒅𝒃𝒂𝒄𝒌 𝒅𝒂! 𝑰𝒄𝒉 𝒘𝒖̈𝒓𝒅𝒆 𝒎𝒊𝒄𝒉 𝒔𝒆𝒉𝒓 𝒅𝒂𝒓𝒖̈𝒃𝒆𝒓 𝒇𝒓𝒆𝒖𝒆𝒏.🤍
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Say you'll remember me || PAUSIERT
FanficRebecca, die ursprünglich aus Berlin kommt, hat ihren Vater, der 27 Jahre nichts von ihr gewusste hatte, kennengelernt. Mit ihrer Schwester ist sie zu Anfang nicht wirklich zurecht gekommen, jedoch sind sie jetzt unzertrennlich. Umso mehr macht es s...