{Teil 3 ~ Bonus}

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Huuuch, was ist das denn? Hatte da jemand Sehnsucht nach der Waldgeflüster-Welt? Hat sich da jemand eventuell gefragt, was aus all den Süßis geworden ist? Hat sich dieser jemand dann fünf Stunden am Tag vor Prüfungsbeginn fürs 1. Staatsexamen hingesetzt und knappe 4,5k Wörter geschrieben? Who knows... ; D
Ich hoffe, euch gefällt es. Ich bin gespannt, was ihr zu den Entwicklungen so sagt.
Ob jemals ein weiterer Bonus kommt? Keine Ahnung. Lassen wir uns überraschen von meinem eigenwilligen Kopf.
Habt einen ganz schönen Abend!
***

„Sag mal, kann es sein, dass wir absichtlich einen Umweg gehen?", erkundige ich mich misstrauisch. „Nein, wie kommst du da drauf?", gibt Per fröhlich wieder und drückt meine Hand. „Lass mich mal kurz überlegen. Ach ja, vielleicht, weil es nach Hause links rum gegangen wäre, wir aber stattdessen nach rechts gegangen sind?", antworte ich in einem sarkastischen Ton. Im Augenwinkel sehe ich genau, wie mein Mann sich ein Grinsen verkneift. Darüber ärgerlich, dass er sich über meine schlechte Laune lustig macht, versuche ich, meine Hand aus seiner zu ziehen. Natürlich klappt das nicht. „Matti", seufzt Per und bleibt stehen, um mich anzublicken. Sanft streichelt er mit seiner freien Hand über meine Wange. „Immer noch Matt", berichtige ich ihn genervt. Per lächelt warm, ehe er sich vorbeugt, um mir einen zärtlichen Kuss zu geben.

Wie jedes Jahr bin ich nicht besonders gut gelaunt an meinem Geburtstag. Ich weiß einfach nicht, was es daran zu feiern gibt, dass meine Mutter mich auf die Welt gebracht hat. Wie jedes Jahr hat Per mir versichert, dass wir meine Existenz an sich feiern und nicht den Fakt, dass meine Eltern mich gezeugt haben, doch trotzdem legt sich an diesen Tagen eine kleine graue Wolke um mich. Deshalb habe ich es irgendwann nach dem Frühstück nicht mehr ausgehalten zwischen dem Kuchen, den Blumen und Geschenken und den strahlenden Gesichtern unserer drei jüngeren Kinder. Aus diesem Grund schlug Per vor, eine Runde spazieren zu gehen. Unglücklicherweise ist heute auch noch Samstag, weshalb alle genug Zeit haben, um mich immer wieder daran zu erinnern, wie wenig ich diesen Tag mag.

Genauso wenig hat sich allerdings geändert, dass Per mich bestens beruhigen kann. Durch seine bloße Anwesenheit, aber auch durch wunderbare Küsse wie diesen. Leider löst er seine Lippen nun wieder behutsam von meinen, weshalb ich ein unzufriedenes Schnaufen ausstoße. Er lacht leise, wobei er mir aus nächster Nähe in die Augen starrt. „Willst du jetzt zurück?", murmelt er. Ich seufze, dann nicke ich. „Wir sind jetzt definitiv genug durch die Gegend gerannt, das waren bestimmt zwei Stunden", begründe ich. Allerdings stiehlt sich dabei ein kleines Lächeln auf meine Lippen, denn wie immer, wenn Per mir so nahe ist, werde ich einfach von einem tiefen Glücksgefühl durchflutet.

Mit dem Daumen fährt er sanft über meinen Mundwinkel. „Ich liebe es, dich lächeln zu sehen", wispert er. Genau, wie er es wahrscheinlich geplant hat, vergrößert sich mein Lächeln noch. Verliebt schlinge ich einen Arm um seine Hüfte. „Und ich liebe dich", flüstere ich zurück, ehe ich ihm einen Kuss aufdrücke. „Ich dich auch, Sol", nuschelt er gegen meine Lippen. „Gehen wir nach Hause?", murmel ich ein paar unschuldige Küsse später. Per löst sich von mir, um auf sein Handy zu schauen. „Ja, okay", nickt er dann.

Skeptisch hebe ich eine Augenbraue. Mein Ehemann versucht meinem Blick erst auszuweichen, doch dann seufzt er. Indessen wir uns Hand in Hand wieder los bewegen, räuspert er sich. „Ich weiß selbst nichts genaues", beginnt er sich zu verteidigen. „Nichts genaues worüber?", harke ich nach. Per seufzt erneut. „Die Kinder haben mich gebeten, dich ein bisschen zu entführen, weil sie was weiß ich was machen wollten", erzählt er dann. „Oh je, nicht, dass sie uns das Haus anzünden", befürchte ich. Er lacht auf. „Nein, sicher nicht. Isak passt sicher auf alle auf." Ich nicke widerwillig, denn es stimmt, dass unser Zweitältester meist eher vernünftig ist. Mit seinen mittlerweile neunzehn Jahren sollte er auch dazu in der Lage sein, die anderen von dummen Sachen abzuhalten. Obwohl, bei Wilma schaffen das manchmal nicht einmal Per und ich.

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