{Teil 2 ~ 5}

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Eine Woche ist seit meinem Geburtstag vergangen. Mittlerweile habe ich zu Torges Kumpel Kontakt aufgenommen, der mich an einen befreundeten Lektoren weitergeleitet hat. Dieser will sich nun mit mir treffen, um ein erstes Gespräch über Wolkenreich zu führen. Außerdem hat Lotta mich eingeladen, zusammen mit den anderen Künstlern die Ausstellung vorab anzuschauen, denn in einer Woche, kurz vor unserem Urlaub, ist die Eröffnung. Aber erst einmal steht das Treffen mit Kira an.

Per und ich haben sie vor ein paar Tagen angeschrieben. Sie hat sich wahnsinnig gefreut, weshalb wir für heute einen Termin abgemacht haben. Der Plan ist, zusammen Kuchen zu essen und danach ein bisschen im Park nebenan spazieren zu gehen. Den Vormittag über habe ich deshalb in der Küche verbracht, um einen leckeren veganen Apfelkuchen zu backen.

Vor einer viertel Stunde ist Per von der Arbeit gekommen und hat sich bis eben kurz frisch gemacht. Nun schleicht er sich von hinten an, schlingt seine Arme um meinen Bauch und drückt mir ein paar Küsse in den Nacken. Lächelnd schneide ich den Kuchen zu Ende auf, ehe ich das Messer weglege, um mich nach hinten zu lehnen.

„Der sieht echt lecker aus", komplimentiert mir mein Freund, während seine Hände gemächlich unter mein Shirt schlüpfen, um sanft Kreise auf meinen Bauch zu malen. „Hmm. Danke." Genießerisch schließe ich die Augen. „Freust du dich?", erkundigt sich Per leise, wobei er sich noch näher an mich zu drücken scheint. Seufzend öffne ich meine Augen wieder. „Du musstest auch schon wieder die Ruhe zerstören, oder?", grunze ich. „Ach Matti, ich will doch nur, dass du dich wohlfühlst", entgegnet mein Freund, dann küsst er wieder meinen Nacken. „Matt. Und das tue ich, wenn du nicht immer so viel rumquatscht." „Du Miesepeter", antwortet Per nur darauf und fährt fort, meinen Nacken und seitlichen Hals zu verwöhnen.

„Und jetzt schleimst du dich ein", füge ich hinzu, während ich mit meinen Händen hinter mich greife und sie in seine hinteren Hosentaschen schiebe. „Man könnte es auch Wiedergutmachung nennen", schlägt mein Freund vor, dann dreht er mich an der Hüfte zu sich um. Sanft küsst er mich, seine Hände vergraben sich in meinen Haaren. Mit einem leisen tiefen Stöhnen erwidere ich den Kuss, meine eigenen Hände wandern wieder in seine Potaschen. Per rückt noch ein Stück näher an mich heran und drückt mich gegen den Küchentresen.

„Nimmst du die Entschuldigung an?", nuschelt er gegen meine Lippen, bevor er sie, ohne eine Antwort abzuwarten, wieder in Beschlag nimmt. Ich kann nichts dagegen machen, dass sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen schleicht. Ich bin mir sicher, Per merkt das und akzeptiert es als Antwort.

„Ich hab übrigens noch was für dich", flüstere ich, wofür ich mich von ihm löse. „Ich will aber grade dich", murrt mein Freund. „Das geht aber eh nicht, weil Kira gleich kommt. Also, wenn du mich los lassen würdest..." Per beugt sich meinem auffordernden Blick. Kurz trete ich in die Abstellkammer, von der ich mir sicher war, dass er sie nicht so schnell betreten würde. Dann gehe ich zurück in die Küche, wo ich ihm einen selbst gepflückten Wiesenstrauß entgegenhalte. „Für mich?", fragt er überflüssigerweise, doch seine Augen leuchten. „Danke, mein Grummelbär. Ich liebe dich", strahlt er mich an. Lächelnd lasse ich mir einen Kuss auf die Stirn geben, dann lehne ich mich an ihn, meine Arme fest um seinen Oberkörper geschlungen. „Ich dich auch", hauche ich gegen seinen Hals.

Kira klingelt auf die Minute pünktlich. Sie trägt ein bunt geringeltes Kleid, ihre rotblonden Haare sind zu zwei Zöpfen geflochten. Sie sieht süß aus.

„Hej!", ruft sie freudestrahlend, ehe sie mich in eine kurze, aber feste Umarmung zieht. Kurz darauf ist Per dran. „Hej", gebe ich etwas ruhiger zurück, aber ich lächle. Tatsächlich freue ich mich ziemlich, sie zu sehen.

„Danke für die Einladung", sagt sie artig, doch ihre Augen verraten, dass sie ehrlich glücklich ist. „Gerne. Matt hat schon Kuchen gebacken", erzählt Per, wobei er einen Ellenbogen auf meine Schulter legt und mit der Hand durch meine Haare fährt. Ich weiß nicht so ganz, was ich dem hinzufügen soll. Irgendwie bin ich noch immer etwas befangen in Gegenwart von Menschen, mit denen ich nicht jeden Tag zu tun habe (respektive Per).

WaldgeflüsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt