Kapitel 14

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Jack nickte. „Dann los." Er verließ sich einfach darauf, dass Alana ihm folgen würde und schritt eilig in Richtung des nächsten Infoschalters, um zwei Tickets nach Italien zu buchen.  Alana war ihm dicht auf den Fersen. „Lassen Sie, ich mach das schon", sagte sie und fasste ihn am Oberarm. Jack warf ihr einen dankbaren Blick zu und zog gleich darauf sein Handy hervor. Er musste Bella Bescheid sagen, ein Blick auf das helle Display verriet ihm, dass sie ihn schon zweimal vergeblich versucht hatte zu erreichen und sich wohl bereits Sorgen machte. Er wählte ihre Nummer ohne wirklich darüber nachzudenken, es waren sieben Zahlen die er vermutlich nie vergessen würde. Jack wandte sich leicht ab, zugegeben ein etwas kläglicher Versuch, auf einem Flughafen etwas Ruhe oder Privatsphäre zu gewinnen. „Jack?", meldete sich die weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung fragend. „Ja, ich bin es. Entschuldige, dass ich deine Anrufe nicht entgegengenommen habe", er sah auf und wich im letzten Moment einer Gruppe Touristen mit bunten Rucksäcken und Koffern auf Rollen aus. „Wir waren praktisch in einem Wettrennen gegen die Zeit."
Er unterhielt sich nicht lange mit seiner Frau, erklärte ihr nur etwas mehr als das nötigste, damit sie sich nicht zu viele Sorgen machen würde. Bella hatte schon immer sehr auf ihn aufgepasst und Jack hatte diese Eigenschaft übernommen. Er liebte sie wahrhaftig. Sobald die Frau mit den lockigen, schwarzen Haaren in seiner Nähe war, schien alles andere zu verblassen und an Farbe zu verlieren. Sie erhellte den Raum wo auch immer sie war, fast als würde sie selbst strahlen und wenn Jack an sie dachte, konnte er fast ihren Geruch in seiner Nase riechen. „Pass auf dich auf, Jack. Und melde dich, sobald du angekommen bist!" „Du kannst dich auf mich verlassen", antwortete er. „Ich liebe dich." Er lächelte. „Ich liebe dich auch."
Er legte auf und schaute noch einen Moment länger auf sein Hintergrundbild (ein Bild von ihm und Bella, wie er sie ihn ihrem weißen, langem Hochzeitskleid auf beiden Armen trug, er lachte in die Kamera, sie hatte ihn verliebt strahlend angesehen), bevor er sein Handy wegsteckte und sich wieder Alana zuwandte, die immer noch mit der Frau in der Flughafenuniform diskutierte.
„Wir können nicht bis morgen warten, wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen! Warum können sie uns die Tickets nicht einfach verkaufen, wenn die Maschine doch da ist und noch nicht los geflogen ist?" So aufgebracht hatte Jack sie selten gesehen. „Wir dürfen die Türen nicht mehr öffnen, sobald das Boarding abgeschlossen ist und der Flieger fliegt bereits in zehn Minuten ab. Das Sie es in der Zeit auf die andere Seite zum Flughafen schaffen, ist fast unmöglich." Die Frau am Schalter warf Alana einen abschätzigen Blick zu. „Mal abgesehen davon, dass sie weder Pass noch andere Papiere mit sich tragen." „Ich glaub's nicht, es stehen Menschenleben auf dem Spiel! Sie haben zwei Mörder in ihr Flugzeug gelassen und wollen nun allen Ernstes die Menschen aufhalten, die verhindern könnten, dass Frauen oder Kinder oder wer auch immer sterben muss?!" Vorübergehende Menschen aus der ziehenden Masse begannen, neugierige Blicke zu dem Spektakel am Schalter zu werfen.
Die Frau verengte die Augen und entgegnete schnippisch, „Ich kann nicht sehen, dass Sie einen Ausweis des FBIs oder der Polizei bei sich tragen, meine Liebe.  Außerdem habe Sie garantiert kein Recht, mich-„ Jack entschied sich, dazwischen zu gehen und hielt seinen Ausweis hoch. „FBI, Jack Crawford. Das ist meine Kollegin,  Alana Bloom.  Wenn Sie nicht noch mehr Zuschauer und eventuell eine Panik auslösen wollen, dann geben Sie uns beiden jetzt die Tickets für den Flieger der heute noch fliegt." Seine Augen schienen die Frau zu durchdringen; Alana bebte noch und versuchte langsam, ihren Atem wieder zu beruhigen. Mit einem letztem missbilligenden Blick wandte sich die blonde Frau ihrem Computer zu, ohne noch ein Wort zu sagen. Kurz darauf reichten Ihre schmalen Hände die beiden Flugtickets herüber, diese wurden gleich ungeduldig von Alana in Beschlag genommen. Auch Jack nahm seine Kreditkarte wieder entgegen, die er zum Bezahlen genutzt hatte. Das Geld würde er später vom FBI wieder erstattet bekommen wenn er Glück hatte, und selbst wenn nicht gab es gerade wichtigeres. Kurz musste er wieder an Bella denken, von dem Geld hätte er ihr gerne das dunkelgrüne Abendkleid gekauft, welches sie sich schon länger wünschte.
„Jack, kommen Sie?!"

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Vielen Dank fürs Lesen und die viele Geduld mit mir! Ich versuche jetzt wieder regelmäßiger zu schreiben und zu posten und freue mich natürlich wieder über Kommentare :)
Noch einen schönen Abend, liebe fannibals 🌙

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 01, 2021 ⏰

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