Leser:
Ich blicke kurz entschuldigend zu Nat, bevor ich aufspringe und ihm hinterherrenne. ,,Loki! Loki, nun warte doch mal!" Er wartet nicht. Er geht einfach weiter und verschwindet in seinem Zimmer. Noch ehe er die Tür zuwerfen kann, halte ich diese auf und spaziere ungebeten in den Raum. ,,Was?", faucht er mich außer sich an.
,,Was ist los mit dir? Du verhältst dich so anders.", stelle ich klar und erwarte eine Antwort. ,,Was meinst du mit anders? Ich habe wichtige Dinge zu erledigen!", kommt aber bloß von ihm. Ich schreie: ,,Wichtiger als ich? Du nimmst immer mehr Abstand! Nicht nur von mir, von allen!" Ich habe einen Geduldsfaden, doch, wenn dieser reißt, muss man echt Scheiße gebaut haben... er ist gerade gerissen. ,,Vielleicht brauche ich ja mal etwas Abstand!", brüllt er wütend und mit tiefer Stimme zurück.Mein Mund schließt sich und kein Ton entkommt mir mehr. Schlagfertigkeit? - ist weg. Mut? - ist weg. Hoffnung? - ist weg. Ich atme tief die Luft durch meine Nase ein und blicke ihn ungläubig an. Tränen sammeln sich in meinen Augen, zu schnell, um es verhindern zu können, laufen diese auch schon meine Wange hinab. Tropfen für Tropfen vergieße ich, bei jedem scheint sich mein Herz etwas mehr zusammenzuziehen. Denn bei jedem sieht er mir einfach nur zu und sagt nichts.
Ohne ein weiteres Wort drehe ich mich um und gehe. Er will Abstand, kann er haben. Ich fühle mich zwar, als sei ich von einem hundert Meter hohen Gebäude gesprungen und jemand hätte im Nachhinein nochmal auf mich draufgetreten, doch, wenn er das will... Dass der Fall sich schon über die letzten Wochen zog, wird mir nicht klar. Auch nicht, dass nur Bucky den Aufprall, den ich hätte kommen sehen müssen, abgebremst hat. Mit tränenden Augen husche ich durch die Flure und verschwinde in meinem Zimmer. Auch dort lässt sich Loki nicht blicken, nicht nach zehn - auch nicht nach zwanzig - Minuten. In meine Decke gekuschelt, hocke ich auf der Matratze und starre vor mich hin. Betrachte mein eigenes Bild im schwarzen Bildschirm des Fernsehers. Mein bemitleidenswertes und hässliches Selbst.
Bei dem Betrachten der Spiegelung kommen Erinnerungen in mir hoch... Erinnerungen an die ersten Treffen mit Loki. An das erste Treffen seiner Eltern und das Dinner mit ihnen. Ein gequältes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, erlischt jedoch gleich wieder. Diese Liebe war wohl schon von Anfang an zum Scheitern verdammt, schließlich entstand sie aus einer Lüge...
Was wäre wohl, wenn er mich damals nicht geküsst hätte?Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als es an meiner Tür klopft. Ohne auf Einlass zu warten, wird diese geöffnet. Ich nehme meine Augen nicht vom Fernseher, jedoch ist mir klar, wer in meinem Zimmer ist. ,,(D/n)...", haucht er. Noch immer wende ich meinen Blick nicht ab, sondern rücke nur etwas zur Seite, damit er sich neben mich setzen kann. Nachdem er sich auf meinem Bett niederlässt, legt er seinen Arm um meine Schulter und zieht mich an seine Brust. Beruhigend streicht er mir über den Oberarm und verteilt sanfte, aufheiternde Küsse auf meinem Scheitel. Ein leichtes Lächeln huscht mir aufgrund dessen übers Gesicht, aber auch dieses ist nur von kurzer Dauer.
Ich entferne mich etwas von ihm, um ihm in die Augen sehen zu können. Aus meinen verheulten starre ich also in seine beruhigenden und merke, wie ich mich langsam abrege.
,,Bucky...", erwidere ich nun auf seine, vor wenigen Minuten gesprochene, Anrede.
DU LIEST GERADE
We Gone Change // Bucky × Reader (Marvel Ff) - Sequel
FanfictionSequel zu ,,Worthy Of Loving A God" und ,,Sudden Change" Was, wenn Loki und (D/n) plötzlich nicht mehr so wirken, als sei alles perfekt? Was, wenn sich durch unerwartete Veränderungen (D/n)s Leben um 180 Grad dreht? ___ Bucky ist fort... aber (D/n)...