Kapitel 1: Die neue Mutter

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Ich sitze in meinem winzigen Zimmer und grüble über Mathe. Genervt kaue ich an meinem Stift, als es klopft: „Rin?"

Mein Vater lehnt im Türrahmen und kommt nun näher. Er schiebt sich einen Hocker zurecht und lässt sich neben mir nieder. Neugierig schaut er über meine Aufgaben.

„Darf ich dich kurz ablenken?", fragt er.

„Klar darfst du das."

Er lächelt und kratzt sich nervös am Kopf:„ Ich hab jemanden kennengelernt."

Erstaunt zog ich eine Augenbraue hoch. Meine Mutter starb vor 4 Jahren. Ich war gerade erst 12. Seit dem lebten wir hier allein. Und er hatte nie mehr eine Frau gedatet.

„Sie heißt Emma. Sie bringt heute auch noch ihren Sohn mit, dann essen wir gemeinsam und lernen uns kennen!", glücklich kippelt er auf dem Hocker umher. Ich hab ihn schon lange nicht so... ja glücklich gesehen.

„Was gibts denn leckeres?", fragte ich und lächelte ihn an. Er lacht: „Rin! Du denkst auch nur ans Essen."

Es war kurz vor 18 Uhr. Ich und Pa haben gekocht. Und ich bin ziemlich nervös,denn es schien ihm sehr ernst mit Emma. Und ich wollte mich auch mit ihr verstehen und ihrem Sohn.

Es klingelt. Mein Vater springt gleich auf und öffnet die Tür. Ich schleiche ihm hinterher. Ein hübsche Frau kommt rein. Sie ist klein und hat blonde lange Haare. Sie war sicher so alt wie mein Vater, jedoch sah man ihr das Alter kaum an. Hinter hier kam ein sehr großer Junge rein. Er war locker 2 Köpfe größer und hat dunkelbraune Haare. Und er nörgelt in einer Tour.

„ Reiss dich jetzt zusammen und stell dich vor!", befiehlt Emma. Dann umarmt sie mein Vater liebevoll.

Der Junge schließt die Tür und hebt kurz die Hand zur Begrüßung. „Hey ich bin Sam.", sagt er gelangweilt. Mein Vater stellt sich ihm vor und sagte: „ Und das ist meine Tochter Rihanna."

„Nur Rin bitte.", sage ich schnell. Mir war mein Name peinlich. Wie konnten meine Eltern mich auch nach einer weltbekannten Sängerin bennnen. Sie meinte natürlich es wäre nur ein Zufall gewesen. Wer's glaubt.

Sam zieht eine Augenbraue hoch und mustert mich aus seinem dunklen Augen. Dann hilft er seiner Mutter aus der Jacke und hängt seine und ihre Sachen an die Garderobe.

Wir setzten uns an den Esstisch. Nur Sam bleibt angewurzelt stehen und klammert sich an seine Sporttasche: „Ich würde mich schonmal umziehen gehen, da kann ich dann schneller los."

Seine Mutter schaut ihn böse an „Du kannst ja einmal dein Training ausfallen lassen oder? „, zischt sie.

„Aber Alex ist doch..."

„Setz dich jetzt hin Schatz." , unterbricht sie ihn. Genervt setzt er sich auf den leeren Stuhl neben mir.

Wir hatten einen Kartoffelauflauf gekocht. Es schmeckte lecker und wir redeten viel. Eigentlich redete nur Emma und mein Vater. Sie scheint wirklich nett zu sein. Nach kurzer Zeit hatte Sam schon fertig gegessen und wackelte nervös auf seinem Stuhl. Ich hatte gerade erst die Hälfte von meinem Teller geschafft. Wie kann man nur so schnell essen?

„Sam willst du noch eine Portion?" , fragt mein Vater.

Er schüttelt mit den Kopf und schaut flehend zu seiner Mutter. Diese zeigt sich gnädig und nickt ihn zu: „Zieh dich schnell um und mach los."

Sam steht auf und gibt ihr eine kleine Umarmung. Er wirft sich seine Sportfasche um, dann bleibt er noch mal stehen. „Danke Linus für das leckeres Essen", sagte er und lächelt „Und bis bald." Dann verlässt er den Raum.

Toll hatte er mich gerade echt ignoriert? Hallo ich hab auch mit gekocht.

Nach dem wir fertig gegessen hatten räumten wir ab. Mein Dad schlang verliebt einen Arm um Emma und verkündete, sie würden noch ein Verdauungsspaziergang machen. Diese kicherte nur leise und schaut ihn ebenfalls verliebt an.

Nach dem sie gegangen waren packte ich mich auf Sofa und wollte mich mit ein wenig Fernsehen ablenken. Es kommt nur Müll, aber das war ok. Mein Kopf ist so voll. Es war ungewohnt meinem Pa mit jemanden anderen, als meiner Mutter zu sehen. Ich denke ich bin noch nicht bereit. Nicht bereit für eine neue Mutter und überhaupt nicht bereit für einen neuen Bruder.

Ich entscheide mich auch eine Runde raus zugehen. Ich stöpsel mir meine AirPods in die Ohren und drehe laut mein Lieblingssong auf. Als ich meine Jacke von der Gaderobe nehme , sehe ich, dass Sam wohl seine Schultasche hängen lassen hat.

Nun gut. Nicht mein Problem. Dann lauf ich los in die Nacht, in Richtung des Parks.

Und als ich da so lang schlendere, in Gedanken versunken, fällt mir ein Grüppchen Jungs auf, die im Park joggten.

Ein groß gewachsener Junge bleibt unweit von mir stehen und trinkt aus seiner Trinkflasche. Er steht mit den Rücken zu mir und die Straßenlaterne leuchtet ihn leicht an. Er kam mir bekannt vor. Zum Glück merkte er nicht, wie ich seine Oberarme betrachtete. In den Winkel wie er die Flasche hielt konnte man besonders seine Oberarm Muskel erkennen. Auch unter seinem Shirt zeichnen sich eindeutige Muskeln ab.

Ich kann meinen Blick gar nicht von ihm nehmen. Man Rin reiß dich zusammen.

In dem Moment dreht er sich um und ich sehe in bekannte Augen. „Sam?", bringe ich raus. Er dreht sich nun vollständig um und mustert mich. Das macht mich nervös.

Schnell ich brauch ein Grund warum ich ihn anquatscht habe.

„Deine Schultasche ist noch bei uns Zuhause. Deine Mom ist noch mit meinem Vater unterwegs.", sage ich schnell.

Er lächelt und kommt ein Schritt auf mich zu:„ Oh danke Rihanna. Ich komm gleich mit und hole sie."

Ich kneife die Augen zusammen : „Nur Rin bitte."

Er fährt sich durch die Haare und grinst breit: „Ja natürlich. Sorry Rin."

Kommt es mir nur so vor, oder ist er anders als vorhin? Irgendwie selbstbewusster?

Schnell laufe ich los. Auf den ganzen Weg redeten wir nicht miteinander. Darüber war ich sehr froh. 

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Hallu. Seit fast 3 Jahren habe ich nichts mehr hier geschrieben. Aber ich hab wieder richtig Bock!  Lasst gerne ein Kommentar da. 

Bis bald :> 

In love with my Brothers? |Lemon🍋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt