Nach den Vorfall, redeten ich und Alex kaum noch mit einander. Wir sahen uns zwar regelmäßig beim Essen, aber waren eher mit uns selbst beschäftigt. Mein Vater blühte immer weiter auf, man konnte richtig erkennen wie gut ihn Emma tat. Es war so schön, ihn nach so einer langen Zeit, wieder glücklich zu sehen.
Dafür spuckte mir Alex öfter durch meine Träume, welches sich auch manchmal als Alpträume entpuppten. Manchmal träumte ich, ich küsse Sam, dann Alex. Und einmal träumte ich sogar ich lag mit beidem in einem Bett. Gerade dann wachte ich schweissgebadet auf und schämte mich für mich selbst.
Diesen Donnerstag gingen wir zusammen auf das Schwimmturnier von Alex. Es war sehr wichtig ihn, denn der Couch des Bundesschwimmteams war auch dabei. Und dieser suchte, wie jedes Jahr, neue Talente. Vielen gelang durch diese Manschafft ein aufstiegt in die Nationalmeisterschafften. Das wusste ich natürlich nur, weil der Wettbewerb das Hauptgespräch der letzten Wochen war.
Und wie ich durch Emma erfuhr, war es es Alex tiefster Wunsch mit dem Schwimmen sein Geld verdienen zu können. Deshalb gab er heute sein Bestes und wir feuerten ihn wie wild an.
Ich sitze neben Sam, daneben seine Mutter und mein Vater. Wir schreien sein Namen und jubeln, was ich erst als dumm empfand weil er uns ja unter Wasser eh nicht hören konnte, doch ließ ich mich durch die gute Stimmung anstecken.
Und tatsächlich war er so gut, dass er am Ende des Tages 2 Silber und eine Goldmedaille absahnte. Nun kommt er zu uns auf die Tribüne. Er hatte ein Shirt und seine Badehose an. Sein Haare sind noch nass und tropfen auf sein weißes Shirt, was schon stellenweise durchsichtig wurde. „Liebling ich bin so stolz auf dich", quiekt seine Mutter und nimmt ihn in den Arm. Alex grinst nur wie ein Honigkuchenpferd. Ich beobachte wie Sams Miene immer dunkler wurde, aber auch Emma bemerkte es und zog ihn mit in ihre Umarmung. „Sam auf dich bin ich auch stolz", Säuselt sie und drückt die beiden zusammen. Nun muss Sam auch lachen und die Brüder schlagen sich ab.
„Entschuldigung, darf ich kurz stören", unterbricht ein älterer Mann das Gruppenkuscheln. „Ich bin der Talentscout und ich hätte Alex gern in meinem Team." Als der Couch weg war, waren wir immer noch total aufgekratzt. Alex würde echt ins Bundesteam aufgenommen werden, wenn er alle Eignungstests besteht. Dann würde er gleich nach dem Abitur weg ziehen.
Ich schiebe den Gedanken beiseite, dass ich ihn wohl nur noch ein halbes Jahr sehen konnte. Und ein wenig wunderte ich mich, warum mich das so traurig machte, doch auch Sam war ruhiger geworden und wirkte nachdenklich.
Zuhause packte Alex seine Reisetasche, denn der erste Teil des Eignungstests würden schon dieses Wochenende in Berlin stattfinden. Mein Vater und Emma fuhren Sam hin und nutzten gleich die Gelegenheit um ein Wochenendurlaub zu zweit zu machen. Mir war das recht, ich kann auch gut alleine sein. Sam hatte sich wohl mit Alex gestritten, denn er hatte sich nicht verabschiedet. Ich bekam dafür von Emma ein extra fetten Kuss und versprach beiden gut auf Sam und das Haus aufzupassen.
Nun war es schon Samstag Abend und ich hatte von Sam weder was gesehen, noch gehört. Vielleicht war er ja gar nicht zuhause? Ich wollte auch nicht zu ihm in den Keller gehen und nach fragen, das fühlte sich zu aufdringlich an. Er ist ja auch erwachsen und kann ja tun und lassen was er will.
Ich versuchte schlafen zu gehen, jedoch lassen meine Gedanken mich nicht in Ruhe und ich wälze mich nur umher. Ständig denke ich an Alexs Tagebücher. Was er wohl über mich geschrieben hat? Ob er mich jetzt als verklemmt empfindet? Ob er mich einfach nur benutzen wollte? Ich schaue auf die Uhr, 2 Uhr Nachts. Alex und unsere Eltern sind nicht da und Sam wohl auch nicht. Niemals würde es jemand bemerken, es ist die Chance. Also schleiche ich barfuß auf Zehenspitzen zum Dachboden.
Leise öffne ich die Tür und schaue mich in Alexs Zimmer um. Alles ist ruhig und dunkel, ein wenig Licht von draußen schien auf den Schreibtisch und sein Bett. Die Decken lagen da, als hätte er gerade noch darin geschlafen. Er hätte wenigstens sein Bett machen können, er ist doch sonst so ordentlich. Egal. Nun hocke ich mich an die Stelle des Regals, wo Alex die Bücher verschwinden lassen hatte. Ich setzte mich auf den Boden und ziehe dass erste Buch raus. Mit Hilfe meines Handylichts lese ich den Einband: 2019 Ja Volltreffer. Ich schlage auf und blättere zur letzten Seite und kneife bei seiner ungewohnten Handschrift kurz die Augen zusammen. Sie ist zwar sehr ordentlich, aber dafür klein. „Die hab ich schon alle gelesen", lässt mich eine Stimme hinter mir zusammen fahren. Erschrocken klappe ich das Buch zu und lass es geräuschvoll auf den Boden fallen.
Im Bett liegt eine dunkle Gestalt, in einer der Decken eingewickelt und grinst mich an. „Alex", hauche ich.
„Ne Sam. Alex ist doch in Berlin und das weißt du ganz genau. Sonst würdest du ja nicht herkommen", er lacht.
Entsetzt starre ich ihn immer noch an. „Wie, du hast die alle gelesen?", flüstere ich. „Naja, Zwillinge erzählen sich eigentlich alles. Wenn er mal was nicht sagt, lese ich es halt nach."
„Also weißt du von...", Ich stocke.
„Ja", grummelt Sam „aber das musste der Penner mir natürlich schön unter die Nase reiben." Ich merke wie mir die Röte aufsteigt.
„Warum stört dich das?"
„Egal", grummelt er wütend und legt sich zurück ins Bett.
Ich stehe auf und gehe um das Bett herum.
Sam hatte die Decke über seinen Kopf gezogen. „Was machst du eigentlich in Alexs Bett?", frage ich.
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In love with my Brothers? |Lemon🍋
RomanceRin ist Einzelkind und das ist auch gut so. Bis ihr Vater eine neue Frau kennenlernt und diese auch noch zwei gut-aussehende Zwillingsbrüder mitbringt. Bald stellt sich heraus, dass sie die Brüder nicht mehr so schnell loswird. Aber das will sie au...