Die Wochen vergingen und ich konnte mich gut von den Geschehnissen ablenken. Emma kam mittlerweile fast jeden Abend vorbei und am Wochenende schlief sie oft bei uns. Ich hatte sie schon fast lieb gewonnen. Sie hatte einfach so eine herzliche Art, kaum vorzustellen, dass sie so lange Single war.
Nur wenn sie von ihren Söhnen erzählte, kam mir ein schlechtes Gewissen auf. Ich hatte auch Angst das ich rot wie eine Tomate wurde und am Ende mein Fehltritt noch aufliegt.
Aber so erfuhr ich ungewollt mehr über die Jungs. Sie gehen beide in die 12. Klasse eines Sportgymnasiums in unserer Stadt. Sam war Volleyballer und Alex Schwimmer. Auch in der Schule waren sie gut und wollten zusammen studieren gehen.
Ich war schon ein bisschen eifersüchtig, denn ich hatte jetzt in der 10. schon zu kämpfen. Und ich werde wohl kein Abitur schaffen.
Auch sind sie viel sportlicher als ich. Ich bekomme immer nur ein Ball ins Gesicht und bin froh, dass ich nach 50 Metern schwimmen nicht untergehe wie eine Bleiente.
Ist ja nicht so, dass ich ein riesen Selbstbewusstsein hätte..
Es ist Freitag und ich brüte mal wieder über die Mathe Aufgaben. Warum muss ich den so ein Scheiss überhaupt wissen?
Da kommt mein Vater rein und strahlt wie ein Honigkuchenpferd: „Rin mein Lieblings Kind!"
„Du hast ja nur eins"; unterbreche ich ihn, aber kann mein Lachen nicht mehr zurück halten.
Er lacht auch und legt ein Arm und mich.
„Emma möchte das Wochenende gern hier schlafen."
„Das macht sie doch jedes Wochenende?"
„Ja aber sie bringt die Jungs mit. Wir möchten was ausprobieren."
Ich ziehe geschockt eine Augenbraue hoch: „Was?!"
„Ja ich mache denen das Gästezimmer fertig. Du wirst sehen, wir machen uns ein schönes Wochenende!"
Dann verlässt er schon wieder gut gelaunt mein Zimmer und ich starre ihn nur verdutzt hinterher.
Und schneller als es mir lieb war, war es schon Samstag und wir sitzen alle am großen Essenstisch. Ich war stocksteif und konnte kaum ein Wort rausbringen. Emma und mein Vater haben gute Laune und lachen viel. Auch Sam hat viel bessere Laune als beim letzten Mal. Sein Lachen ist echt ansteckend.
Nur Alex zieht die ganze Zeit ein Gesicht wie 10 Jahre Regenwetter. Man merkte wie er überhaupt nicht hier sein wollte. Auch würdigt er mich keinem Blickes.
Gerade reden sie über Volleyball. Sam hat die Position des Zuspielers, welche wohl sehr wichtig ist. Ich hatte keine große Ahnung davon.
„Es sind alle Positionen wichtig", erklärt Sam „Denn am Ende gewinnt nur der, der zu 6. am stärksten ist."
Er grinst stolz. Man merkt richtig wie sein Herz für den Sport schlägt. Und wie er so grinst merke ich wie mein Herz schneller schlägt.
Was ist denn mit mir los? Man Rin beruhig dich! Und denke nicht daran wie seine kräftigen Arme gegen den Ball schlagen. Ah halt stopp.
Alex gibt ein kurzes Schnauben von sich. Mein Vater schaut ihn fragend an. „Ich bin eher der Einzelkämpfer", sagt er.
„Aber wenn ihr Staffelschwimmen macht, kommt es auch auf dein Team an", sagt nun Sam ohne seinen Bruder anzuschauen.
Dieser schnaubt wieder verächtlich: „Ohne mich würden die nicht mal den Trostpreis gewinnen."
Man wie arrogant!
Auch Emma funkelt ihm böse an. Worauf hin Alex nur mit den Axeln zuckt.
Sofort setzt seine Mutter wieder ein süßes Grinsen auf und streichelt mein Vater die Hand.
„ Ach Linus ich kann es kaum erwarten es unseren Kindern zusagen!"
Er streichelt ihr auch die Hand.
„Ich möchte zu Rihannas Vater ziehen", sagt sie „Und er hat mir ein Heiratsantrag gemacht! Ja wir werden dieses Jahr noch heiraten." Emma grinst über beide Ohren.
Uns steht nur der Mund offen.
„Ich werde für euch Jungs den Dachboden und den Keller ausbauen", sagt mein Vater stolz.
Stille. Wir bringen immer noch kein Wort heraus.
Da sollen diese zwei Typen meine neuen Stiefbrüder werden. Und ich muss die auch noch jeden Tag sehen?
Das kann doch nur schief gehen!
Als erstes findet Alex wieder zu Wort.
„Mom ..." ,er steht ruckartig auf „Ich bin so enttäuscht von dir." Sauer rennt er los und ich höre nur noch die Haustür schlagen.
Auch Sam steht nun auf und schaut seine Mutter traurig an. „Mom. Es tut mir leid, aber du hättest erstmal mit uns reden müssen", dann folgt er seinen Bruder.
Emma fängt an zu weinen und mein Vater nimmt sie in den Arm.
„Sie werden schon damit klar kommen. Es war nur der erste Schock", versucht er sie zu beruhigen.
Ich hab immer noch nichts gesagt.
„Ja sie sind volljährig" schluchzt Emma. „ Wenn sie sich weigern, können sie immer noch ausziehen. Jetzt wird es mal Zeit auch mal an mich zu denken."
Ich mag Emma. An sie allein könnte ich mich gewöhnen, aber doch nicht an die Zwillinge. Ich war immer froh Einzelkind zu sein!
„Rin sag doch auch was."
Ich schaue beide an:„ Ich bin glücklich wenn ihr glücklich seid."
Mein Vater lächelt nun:„ Das ist meine Tochter!"
Ich versuche auch zu lächeln, doch es fühlt sich falsch an.
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In love with my Brothers? |Lemon🍋
RomanceRin ist Einzelkind und das ist auch gut so. Bis ihr Vater eine neue Frau kennenlernt und diese auch noch zwei gut-aussehende Zwillingsbrüder mitbringt. Bald stellt sich heraus, dass sie die Brüder nicht mehr so schnell loswird. Aber das will sie au...