Kapitel 4: Eine Win-Win-Situation

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Wenige Stunden später, es war mittlerweile schon weit nach 21 Uhr, klingelt es an der Haustür. Es sind die Zwillinge. Beide entschuldigen sich und Emma nimmt sie fest in den Arm. Es sieht so süß aus sie so zu dritt zu sehen.

„Warum seit ihr denn so dreckig?", fragt Emma die beiden. Nervös schauen sie sich an: „Wir waren noch joggen Mom."

„Na dann ab unter die Dusche ihr Stinktiere!" , lacht sie.

Nach einer Weile verabschiede ich mich auch und gehe nach oben. Auf der Etage ist mein Zimmer, das Bad und das Gästezimmer. Ich höre wie im Bad das Wasser läuft. Die Tür vom Gästezimmer steht weit auf. Ich lunze hinein. Sam, oder Alex sitzt auf den Futon auf dem Boden und spielt mit seinem Handy. Man ich kann die immer noch nicht unterscheiden!

Er mustert mich kurz.

„Habt ihr euch geprügelt?" frage ich und bin erstaunt über mich selbst.

„ Ja", sagt er und widmet sich wieder seinem Handy.

„Warum?"

„Wer aufm Boden schlafen muss."

„Und?"

„Alex hat gewonnen", sagte Sam und kratzte sich den Kopf.

Er lässt das Handy fallen und schaut mir direkt in die Augen: „ Ist dein Bett größer?"

„Ja ich hab ein Doppelbett."

Ich hatte dieses zu meinem 16. Geburtstag bekommen. Auch wenn mein Raum jetzt fast nur aus Bett bestand, aber Ich hatte mich sehr gefreut.

„Wie unfair. Und ich muss aufm Boden schlafen", er macht einen Schmollmund.

„Na das hört sich ja fast wie eine Einladung an": sagt eine Stimme genau hinter mir. Erschrocken fahre ich herum. Alex stand vor mir. Er hat nur eine Boxershorts an und ein kleines Handtuch liegt auf seine Schultern. Seine Haare sind noch so nass, dass kleine Wassertropfen über seinen Oberkörper laufen.

Oh Gott. Ich kann kaum meine Augen von seinen durchtrainierten Körper nehmen. Ich merke wie ich rot wie eine Tomate werde.

Alex grinst selbstsicher und streift meine Schulter, als er ins Zimmer geht und sich aufs Bett fallen lässt.

„D-das war keine Einladung!", stotter ich und gehe schnell in mein Zimmer. Im Bett angekommen überlege ich noch die Tür zu zusperren, doch ich entscheide mich dagegen. Schnell schlafe ich ein.

Doch schon bald werde ich wach. Verwirrt schaue ich mich um und erkenne eine dunkle Gestalt vor meinem Bett stehen. Bevor ich schreien kann drückt diese mir seine Hand auf den Mund. „Pscht Rin. Ich bin's nur Sam", sagt er und lässt seine Hand von meinem Mund.

Erleichtert atme ich durch. „Man was soll das du Spanner!", flüstere ich wütend.

Er lacht leise und setzt sich zu mir aufs Bett.

Entgeistert schaue ich ihn an. „Du hast" er legt seine Beine unter meine Decke „ echt ein großes Bett."

„Und du willst wohl jetzt hier schlafen?!" frage ich entsetzt.

„Rin ich wollte mit dir reden. Und mich für Alex entschuldigen."

Verwirrt starre ich ihn in der Dunkelheit an.

„Wir haben das geklärt und er wird dich nicht wieder belästigen."

Bei dem Satz zieht es ein wenig in meiner Brust. Aber warum?

„Danke", flüstere ich.

Sam rutscht unruhig auf seinem Platz herum.

„War das dein erstes Mal", platzt es aus ihm raus „Also dein erstes Kuss meinte ich?"

Ich merke wie ich erröte. Nur gut, dass es keiner sieht in der Dunkelheit.

„Ja", gebe ich zu.

„Oh. Aber da hast du es hinter dir."

„Wie meinst du das?"

Sam winkelt seine Beine an und legte seine Arme darum. „Naja ich hab auch noch niemanden geküsst. Und ich bin schon 18, da wäre es ja mal Zeit oder?", er spricht so leise dass ich ihn kaum verstehe, weshalb ich noch ein Stück näher rutsche.

„Aber es liegt doch nicht daran, dass sich keine für dich interessiert?", frage ich.

„Die interessieren sich eher für mein Bruder. Weil der offener und erfahrener ist. Der hatte schon ein paar Freundinnen gehabt."

Er zuckt mit den Schultern. Kaum zu glauben, dass so ein gut aussehender Typ noch ungeküsst ist. Moment! Was sind das schon wieder für Gedanken?

„War der Kuss gut?", fragt Sam.

Erschrocken reiße ich die Augen auf. „Ich hab doch gar kein Vergleich", bringe ich heraus.

Verlegen kratzt er sich am Hinterkopf:„ Ja stimmt, sorry." Er rutscht noch ein Stück näher zu mir und schaut mir tief in die Augen. In der Dunkelheit kann ich seine Augen glänzen sehen.

„Ich hab eine super Idee. Und das ist für uns beide eine Win-Win-Situation!", sagt Sam freudig.

„Welche Idee denn?"

„Wir küssen uns einfach."

Mein Herz rutscht mir in die Hose.

„Da hast du ein Vergleich und ich hab mein erstes Mal hinter mir und hab vllt mehr Mut ein anderes Mädchen zu küssen", sagt er zuversichtlich.

Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich bin total perplex. Und erst jetzt fällt mir richtig auf, wie nah wir beieinander sitzen.

In love with my Brothers? |Lemon🍋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt