Kapitel 2: Doppelbilder

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Ich sperre die Haustür auf " Pa ich bin da", rufe ich ins dunkle Haus. Keine Antwort.

„Ist wohl keiner da" spricht Sam meine Gedanken aus.

Ich nicke und drücke ihm schnell seine Tasche in die Hand. Er grinst wieder und kommt nun auch in den Flur: „Du willst mich wohl schnell wieder los werden?"

Er schaut mich mit seinem dunklen Augen so intensiv an, dass ich wegschauen muss.

„Ich bin nur müde", nuschele ich. Er kommt mir immer näher, so das er nicht mehr ein Meter von mir entfernt steht. Wieder grinst Sam.

„Ich freu mich nur meine neue Schwester kennen zu lernen. Und dann ist sie noch so süß!" Ich merke wie meine Wangen rot werden. „Süß?", hauche ich entsetzt. Was hat er denn für komische Gedanken?

„Wie rot du wirst!", stellt er fest und lacht leise. Dann kommt Sam mir noch näher und stemmt sich mit seinen Händen neben meinem Kopf ab. Ich dränge mich an die Wand und trau mich kaum noch zu atmen. Ich bin so überwältigt, dass ich mich kaum noch bewegen kann. Zärtlich streicht er mit eine Haarsträhne hinter die Ohren.

Ich kann die ganze Zeit nur in seine schönen dunklen Augen starren. Und sein Geruch. Er riecht nach Schweiß und nach ihm. Aber nicht eklig, sondern ... gut.

Oh Gott was ist mit mir los?

Ungewollt beiße ich auf meine Lippe. Sam grinst nur noch breiter. „ Ich weiß, dass du es auch willst", haucht er und schon liegen seine Lippen auf meine. Erschrocken reiße ich meine Augen auf. Doch ich komme nicht weg, er drückt mich an die Wand. Leichte Panik steigt in mir auf, aber gleichzeitig kribbelt es in meinem Bauch. So ein Gefühl hatte ich noch nie.

Sein Kuss ist sehr stürmisch. Weshalb ich versuche schnell Luft zu schnappen. Doch diese Chance nutze er und schiebt seine Zunge in meinem Mund. Er schmeckt leicht salzig, aber nicht eklig wie ich es immer dachte.

Seine Zunge spielt mit meiner. Eher unterbewusst lege ich meine Hände an seine Brust. Ich bin ein wenig enttäuscht. Sein Herz schlägt ganz ruhig, während meines fast explodiert.

In dem Moment fliegt die Tür auf: „Alex! Ach man!"

Wir lösen uns und schauen beide zu Tür. Er hatte sie wohl nicht zugemacht, weshalb jetzt Sam dort steht.

Moment. Seh ich doppelt?

In der Tür steht eindeutig Sam, aber vor mir auch. Sie haben sogar die gleiche Kleidung an.

„Alex dein Verhalten ist echt unter aller Sau!", schimpft nun der an der Tür. Der andere streicht sich durch die Haare und lacht schallend: „Man die Kleine wollte es doch auch. Chill mal. Nur weil du keine abbekommst Sam."

Wie bitte?!

Daraufhin gibt Sam ihm eine Kopfnuss. „ Rin ich entschuldige mich für mein Zwillingsbruder. Ich weiß, dass es nicht auf deinen Mist gewachsen ist."

Dann nimmt er seine Sporttasche und zieht seinen Bruder mit sich.

„Ich wusste das nicht", bringe ich noch heraus, bevor sie aus der Tür treten.

Alex dreht sich noch mal zu mir und sagt: „Ich weiß Kleines. Das nächste Mal, brauchst du nicht so schüchtern sein." Dann zwinkert er mir zu und beide lassen mich verdutzt im Flur stehen.

Das nächste mal?! Das wird auf gar keinen Fall wieder passieren.

Später liege ich im Bett und versuche die Geschehnisse zu verarbeiten. Gerne hätte ich mit jemandem darüber geredet. Aber ich hatte keinen richtigen Freunde, den ich sowas hätte erzählen können. Ich war eher der Einzelgänger. Und meistens auch zu schüchtern um auf andere zu zugehen. Mit meinem Vater konnte ich auf gar keinen Fall reden. Er würde sich bestimmt von Emma trennen. Und ich wollte ihn nicht wieder so unglücklich sehen.

Schlussendlich schlief ich doch noch irgendwie ein.

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So nächster Teil. Ich würde mich über Kommentare freuen. 

Bis bald V. 

In love with my Brothers? |Lemon🍋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt