𖧷 TWENTYFOUR 𖧷

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Mit einem schmerzerfüllten Zischen verließ ich den verdammten Club und schrieb meinem besten Freund, dass ich wieder zurück nachhause gehen würde, auch wenn ich mir sicher war, dass er sich längst schon wieder bei Tae einquartiert hatte. Verübeln konnte ich es ihm aber nicht, schließlich hatte ich ihn einfach für irgendeinen x-beliebigen Typen stehen lassen, dessen Namen ich noch immer nicht kannte. Aber wenn ich ehrlich war, war ich auch überhaupt nicht scharf darauf diesen herauszufinden, immerhin war er an meinem jetzigen Zustand schuld. Mein Hintern brannte wie Feuer, während mein Unterleib immer wieder durch Krämpfe zusammengezogen wurde, die ich zwanghaft versuchte, mit gleichmäßigen Atemzügen zu regulieren - doch war es aussichtslos. 

Für wenige Sekunden schloss ich meine Augen, atmete tief durch, bis ich mich dazu durchringen konnte, einige Schritte zu tätigen. Je weiter ich ging, desto automatischer trugen mich meine Beine immer näher des Studentenwohnheims. Ich hätte nur noch gute zehn Meter zur Eingangstür laufen müssen, doch hielt in diesem Moment an der Haltestelle neben mir der Bus an, der an Jimins Wohnung vorbeifahren würde. Ich überlegte keine zwei Sekunden und schon war ich in den Bus gesprungen, ließ mich - natürlich nicht ohne ein Stechen durch meinen Unterleib - auf einem Sitz nieder und versuchte für einen kurzen Zeitraum meine Muskeln wieder etwas zu entspannen.

In den letzten zwei Wochen waren wir häufiger nach der Uni mit dem Bus zu ihm gefahren, weswegen ich somit auch wusste, an welcher Haltestelle ich aussteigen müsste. Aber im Prinzip war die Idee, jetzt zu Jimin zu fahren schon ziemlich dumm, immerhin hatte ich vor gerade einmal zwanzig Minuten den schlechtesten Sex meines Lebens gehabt und wusste nicht einmal, ob Jimin überhaupt zuhause war, da er ja Verwandte besuchen war.

Ich konnte also nichts anderes tun, als zu hoffen, dass er schon wieder daheim war und mir bestenfalls nicht den Kopf abreißen würde, wenn ich ihm gestehen würde, dass ich was mit einem anderen Typen hatte. Auch wenn ich glaubte, dass er eher dem Typen den Kopf abreißen würde, als mir. 

Als dann auch schon die Haltestelle angesagt wurde, an der ich raus musste, hievte ich mich vom Sitz hoch, biss meinen Kiefer wegen dem Brennen, das meinen Hintern durchschoss zusammen und humpelte zum Ausgang. Dass mich ein paar Leute deswegen entgeistert anstarrten und sonst etwas von mir dachten, war mir in diesem Moment völlig egal. Mein einziges Ziel war Jimin...

Mit einem Ruck hielt der Bus an, die Türen öffneten sich mit einem quietschenden Geräusch und Luft wurde zischend aus den Reifen entlassen, sodass sich das Gefährt in eine etwas kritische Schieflage neigte. Zwar war der Gehsteig nur dreißig Zentimeter von der Kante des Busses, auf der ich eben noch stand entfernt, doch waren es eben dreißig Zentimeter zu viel, als dass ich keine Schmerzen gehabt hätte, wenn meine Füße den Boden erreichten. Doch da musste ich jetzt wohl leider durch.  

Ich kniff die Augen zusammen, machte einen großen Schritt nach vorne und konnte mir einen gequälten Laut nicht verkneifen. Wenigstens hatte ich nun nur noch wenige Hundertmeter zum Gehen, bis ich bei der Wohnung des Schwarzhaarigen ankommen würde. 

༺༻

Zaghaft klopfte ich an der Tür an, nachdem ich die Stufen bewältigt hatte und hoffte, dass ich ihn nicht allzu sehr erschrecken würde - wenn er denn überhaupt da war. Doch als sich nach zwei Minuten immer noch nichts tat, fiel mir nichts anderes ein, als doch vorsichtshalber mal zu klingeln. Eine weitere gute Minute verstrich, doch gab es noch immer kein Lebenszeichen von Jimin. Leise seufzte ich, drückte mein Ohr gegen die Tür um zu lauschen und wenn ich mich nicht recht irrte, konnte ich leise Schritte vernehmen. 

"Jimin? Bist du da?", fragte ich noch zusätzlich, hoffte inständig, dass mir der Schwarzhaarige die Tür öffnen würde. Je mehr Zeit verging, desto mehr schwand meine Hoffnung. Ich wandte mich gerade um, um wieder die Treppen hinunter zu hasten, als plötzlich die Tür mit einem leisen Klick geöffnet wurde. 

"Mhh wa- Jeongguk??!", riss er überrascht die Augen auf, blinzelte mich dennoch aus müden Augen an. 
"Ja ich bin's, hey Jimin."
Das klang tatsächlich noch blöder, als es sich in meinen Gedanken angehört hatte. 

"Was willst du hier?"
"Ich... weiß auch nicht so recht, kann... kann ich trotzdem reinkommen?"
"Oh ja klar", meinte er sofort und trat einen Schritt zur Seite, sodass ich an ihm vorbeischlüpfen konnte und mir im Inneren seiner Wohnung die Jacke von den Schultern strich. 

"Gott Jeongguk, du stinkst nach Sex", grummelte er und rümpfte seine Nase. Leichte Röte schoss in meine Wangen, während ich nervös nach einer Antwort suchte, die ihm womöglich nicht verletzen würde? Oder wollte ich doch nur, dass er mir nicht sauer sein würde?

"Jetzt schau doch nicht so, du hattest doch Sex oder?", hakte er nach. Seine Stimme war monoton, so gleichgültig, dass ich schon glaubte, es wäre ihm egal. Doch war es komischer Weise mir nicht egal, aus welchem Grund auch immer.

"Ähm ja... und es war schrecklich, um ehrlich zu sein", gestand ich mit gesenktem Kopf und kaute schuldbewusst auf meiner Unterlippe herum. 
"Oh das... tut mir leid."
"Schon gut, du bist nicht schuld", sagte ich und blickte ihn wieder unsicher an. Eigentlich war er trotzdem etwas schuld, denn wegen ihm hat es nicht mit dem anderen Typen funktioniert, auch wenn ich nicht das Recht dazu hatte, Jimin zu beschuldigen. 

"Willst du darüber reden Ggukie?" Besorgt sah er mich an, kam mir auf einmal ziemlich nahe und strich mir eine Haarsträhne aus der Stirn. Zaghaft nickte ich, bis mir noch etwas einfiel. "Kann ich vorher vielleicht noch schnell duschen? Ich fühle mich schmutzig..."

"Klar, alles was du brauchst", bot er mir an, worauf ich schnell in seinem Bad verschwand und versuchte, meine befleckte Haut reinzuwaschen. 

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𝐇𝐈𝐒 𝐓𝐀𝐓𝐓𝐎𝐎𝐒 | jikook ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt