Das helle Klimpern des kleinen Glöckchens oberhalb der Türschwelle erklang, als er das Tattoo Studio mit sicheren Schritten betrat. Sofort setzte mein Herzschlag für einige Takte aus, meine Augen weiteten sich und ein gewisses Maß an Nervosität stieg in mir auf. Gänsehaut machte sich bei seinem Anblick auf meiner Haut breit, ein Kribbeln durchzog meine Magengegend. Dort stand er, der besondere Kunde, welcher kein geringerer war, als Jimin.
Dieser schien aber, im Vergleich zu mir, nicht ein kleines bisschen überrascht zu sein mich hier aufzutreffen, lächelte mich stattdessen nur warm an. Er schlenderte direkt auf mich zu, hielt dann für einen kurzen Zeitraum inne und ließ seine Blicke über meinen Körper gleiten, bis sie schließlich in meinem Gesicht zur Ruhe kamen und sich mit meinen Augen verhakten.
"J-Jimin du- d-du-." Ich brachte keinen einzigen gescheiten Satz heraus, war nicht einmal dazu im Stande, sinnvolle Wörter aneinander zu reihen, denn in meinem Kopf herrschte das reinste Chaos.
"Ja ich", schmunzelte der Schwarzhaarige auf meinen geschockten Blick hin und biss sich amüsiert auf die Unterlippe.Unsicher, wie ich mich jetzt verhalten sollte, trat ich von einem Fuß auf den Anderen, blinzelte ihn stumm an. Darauf ging Jimin plötzlich einen weiteren Schritt auf mich zu, war mir auf einmal so unglaublich nahe, sodass ich schon die Wärme seines Körpers auf mir spüren konnte. Und plötzlich legte er auch noch seine Arme um mich, zog mich an seine Brust und platzierte sein Kinn auf meiner Schulter. "Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, Jeongguk", murmelte er und fuhr mir einmal durch die Haare.
Augenblicklich legte mein Herz nochmal einen Zahn zu und mir schoss sanfte Röte in die Wangen. "Sorgen? Um mich?" Dass ich nun noch mehr verwundert war, als zuvor, konnte man mir wahrscheinlich auch vom Gesicht ablesen.
"Ja, ich hatte gestern so ein schlechtes Gewissen, weil ich dich weggeschickt habe und das auch noch so weit weg von deiner Wohnung, dass ich den ganzen Weg abgefahren bin, in der Hoffnung, dich aufsammeln zu können. Aber ich habe dich nicht gefunden und somit bin ich zu deiner Wohnung gefahren, aber dort warst du auch nicht, weswegen ich bei Yoongi war. Der hatte aber auch keinen Plan, wo du bist und bin deswegen zu mir nachhause gegangen. Ich konnte die gesamte Nacht nicht schlafen... Es tut mir leid Jeongguk, dass ich dich von mir abgewiesen habe, ich weiß, das war nicht okay von mir...", endete er seine kurze Erklärung. Jetzt noch zu behaupten, mein Herz würde nicht für ihn schlagen, wäre ein Lüge, denn das tat es allemal.
Es spielte eine laute Melodie, sanfte Noten, die ihm eventuell von meinen Gefühlen für ihn erzählen könnten, doch blieben wir für einige Sekunden einfach nur still, bis ich diese Stille durchschnitt.
"Warum bist du gestern nicht an dein Handy gegangen?"
Darauf räusperte er sich kurz, löste sich leider wieder von mir und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Mein Akku ist leer gegangen und da ich fast die ganze Nacht unterwegs war, konnte ich mein Handy auch nicht aufladen. Erst als ich dann heute Morgen zuhause war, konnte ich deine Nachrichten lesen...""Ach Jimin", seufzte ich und nahm seine Hand in meine. Wieder sahen wir einander für einige Sekunden an, bis ich meinen Mut zusammenkratzte und noch einmal tief Luft holte.
"Ich würde dir gerne etwas sagen, können wir vielleicht wohin gehen, wo wir ungestört sind?" Sofort nickte er, festigte den Griff um meine Hand etwas, um mir zu zeigen, dass er mir zuhören wollte. Daraufhin führte ich ihn in den Raum, in dem ich ihn eigentlich hätte tätowieren sollen und schloss die Tür hinter uns ab.Langsam drehte ich mich wieder zu ihm um, griff nach beiden seiner Hände und strich sanft über seine Handrücken. Ich befeuchtete einmal meine Lippen, sah ihm direkt in die Augen, lächelte leicht und kam ihm etwas näher. "Jimin?"
"Ja Jeongguk?"
"Mir ist gestern etwas klar geworden... All diese Zeit wusste ich nicht was das zu bedeuten hatte, dieses Herzklopfen in deiner Gegenwart, dieses Kribbeln in meinem Bauch, diese Gänsehaut, wenn du mich küsst, berührst oder auch nur ansiehst... weißt du, so etwas habe ich zuvor noch nie verspürt, schon gar nicht, weil ich ja aromantisch bin-... war. Ich habe gestern endlich begriffen, was mit mir los ist und Jimin, was ich jetzt sage, sage ich nicht aus Mitleid oder sonst etwas. Es ist die Wahrheit und ich hoffe, danach kann alles so wie zuvor werden..."Ich schluckte, legte meine rechte Hand an seine Wange, während ich mit der Linken noch immer die Seine umschlossen hatte. Zart streichelte ich über sein Tränentattoo, blickte ihm schon beinahe in die Seele.
"Ich liebe dich, Jimin." Meine Stimme war durch Sänfte beherrscht, als ich diese bedeutenden Worte aussprach, Glücksgefühle bahnten sich durch meinen Körper, ließen mich ihn vorsichtig anlächeln. Doch er......er erwiderte nichts.
Er sah mich stumm an, bis plötzlich eine Träne aus seinem Augenwinkel lief.
"Du liebst mich?", hakte er nochmal nach, ein leichtes Zittern durchfuhr seine Stimme. Ich nickte, wischte ihm die Träne von der Wange. "Ich liebe dich, Jimin. Ich liebe dich so sehr."
Ein Lächeln stahl sich endlich auch auf seine Lippen, bis er sich nach lang ersehnter Zeit zu mir hervorbeugte und unsere Lippen zu einem Kuss verband. Wohlig seufzte ich auf, bewegte gefühlvoll meine Lippen gegen seine. Wieder durchzuckten mich Blitze von Glück, die ich als Liebe identifizieren konnte.Und als wir uns wieder voneinander lösten, uns verträumt ansahen und gleichzeitig wieder zu lächeln begannen, wusste ich, dass jetzt alles gut war. Dass ich ihn wiederhatte, er mir gehörte.
"Ich liebe dich noch so viel mehr, Jeongguk. Willst du mein fester Freund sein?"Hastig nickte ich, fiel ihm mit einem lauten "JA NATÜRLICH!" um den Hals und schmiegte mich an ihn. Leise begann er deswegen zu lachen, schloss seine Arme um meinen Körper und hielt mich fest. Er hielt mich fest, fing mich wieder einmal auf, so wie er es immer tat, so wie er es schon immer getan hatte und es auch immer tun würde.
"Ich liebe dich."
𖧷𖧷𖧷𖧷𖧷
Does anyone need a tissue?
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𝐇𝐈𝐒 𝐓𝐀𝐓𝐓𝐎𝐎𝐒 | jikook ✓
أدب الهواةKunst verbindet Menschen auf verschiedenste Weisen miteinander. Aber was ist wirklich Kunst? Schöne Wandgemälde, erschaffen aus den teuersten Farben der Welt? Skulpturen und Plastiken bestehend aus edelstem Material? Tattoos auf der Haut, verschnö...