Kapitel 1

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Kapitel 1

,,Gespräche" // -Gedanken-

Ihr Körper rührte sich nicht, ihr Atem ging schwerfällig. Sie schien völlig die Kontrolle verloren zu haben. Obwohl seine Macht noch nicht vollständig war, verursachte alleine seine Anwesenheit, derartige Zustände. Würde er sie töten, vielleicht noch mit ihr spielen-oder würde sie mit dem Schrecken davon kommen? Würde sie sich selbst retten können? Die Hoffnung verflog, als sein Blick zornig wurde.

Es war still und düster. Natürlich war es so, in diesem Haus würde niemand die Vorhänge aufziehen. Das große umzäunte Gelände um den Schrein der Schlächterin. Dort lebte die Familie Rukk, welche sich um das ganze kümmerte. Die Schlächterin war ein gebannter Fluch der Sonderklasse, welcher Monat für Monat, erneut zurück gedrängt werden musste. Im einzigen Moment in dem man sie hätte vernichten können, war kein Jujutsu-Zauberer anwesend, der stark genug dafür gewesen wäre. Aus diesem Grund hatte man sie versiegelt. Letztendlich wurde es das Schicksal der Familie.

Immer noch müde kletterte Rai Rukk aus ihrem Bett. Sie war die momentan Zuständige für das bannen der Schlächterin. Am heutigen Tag jedoch, war sie mit einer anderen Aufgabe beschäftigt. Da der Schrein abseits verschiedener Städte lag, übernahm sie normalerweise keine Aufträge der Jujutsu-Zauberer Tokyos. Jedoch schienen sie momentan zu beschäftigt zu sein und da Rai selbst ein Stückchen näher am Einsatzort lebte, erklärte sie sich bereit, zu helfen.
Natürlich waren sie beschäftigt, Rai hatte es mitbekommen, Ryomen Sukuna war zurück. Ein Junge hatte einen seiner Finger gegessen und sich als passendes Gefäß herausgestellt.
Aus diesem Grund, mied sie Tokyo und war froh, dass sie nicht direkt dorthin musste. Sie wusste nicht, wie viele Finger der Junge schon zu sich genommen hatte, jedoch so oder so, wollte sie ihm nicht begegnen. Die zig alten Dokumente und Erzählungen, warfen ein Bild auf Sukuna, welches nichts als Angst und Schrecken auslösen konnte. Schon immer war Rai der Meinung, er bräuchte eine eigene Einstufung und sollte nicht einfach ebenfalls eine Sonderklasse sein. Das einer seiner Finger versiegelt in diesem Haus lag, war nicht grade beruhigender. Die Hoffnung blieb, dass dieser bald an einen anderen Ort gebracht wurde.

Nachdem sie ihre Morgenroutine durchgeführt hatte, machte Rai sich auch schon auf den Weg. Sie hatte alle Siegel überprüft, niemand konnte spüren was auf dem Gelände vorging, nichts konnte ausbrechen, alles war gebannt. -Zumindest bis in ein paar Tagen..- Eines der Dinge die Rai immer erfreut hatte, sie war schnell. Nicht unmenschlich stark wie andere Jujutsu-Zauberer, aber dafür zumindest schnell. Dadurch kam sie rasch voran und mied andere Leute. Es dauerte zwar trotzdem seine Zeit aber nach einer Weile erreichte sie ihr Ziel. Auf dem Weg dorthin, bereute sie es eigentlich schon wieder, die Aufgabe angenommen zu haben. Würde dort eine Sonderklasse lauern, würde Rai das Risiko nicht eingehen.

Nachdem sie das abgelegene Haus betreten hatte, spürte sie schnell negative Energie. In aller Ruhe begann sie die Räume zu durchsuchen, fing aus einer Laune heraus im oberen Stockwerk an. Es war ein wenig verwahrlost, jedoch mit etwas Mühe durchaus noch bewohnbar. Die Möbel standen noch, Strom und Wasser funktionierte. Sie begann sich zu fragen, wer hier gewohnt hatte und ob es die Flüche waren, die die Bewohner vertrieben hatten. Aufgrund dieser Neugierde, durchsuchte sie die Zimmer gründlicher als sie es vielleicht gemusst hätte. Es nahm viel Zeit in Anspruch, aber sie fürchtete sich nicht vor dem hier lauernden Fluch. Zur Not würde sie fliehen können.
In einem Schlafzimmer blieb sie dann eine Weile hängen, es war mit violett und rosa Farben eingerichtet. Spielsachen und Plüschtiere lagen im Zimmer. In einer Schreibtischschublade, fand sie allerdings etwas Interessantes, dass Tagebuch eines Mädchens. Durch dieses fand sie nun auch die Antwort auf ihre Frage: Ein klassisches Familiendrama. Die Mutter war mit ihren Kindern vor dem Vater geflüchtet, welcher allem Anschein nach gewaltbereit war. Das Ende einer glücklichen Familie und der Auslöser der negativen Energie, neuer Flüche und angezogenen weiteren Flüchen.
Zufrieden über das stillen ihrer Neugierde, zog sie weiter und lenkte ihre Priorität auf den gesuchten Fluch. Die Zeit verflog, vielleicht sollte sie sich doch etwas beeilen.

Minuten danach hörte sie im unteren Stockwerk Schritte, gefolgt von jemandem der anfing mit sich selbst zu reden. Es war eine männliche Stimme, was genau er aber sagte, verstand sie nicht. Eine kleine Flamme des Zorns begann in Rai zu lodern. -Diese verfluchten... Haben sie doch jemanden geschickt..?- Also machte sie sich auf den Weg nach unten. Kurz bevor sie in den Flur zur Treppe trat, schrie die Stimme auf. Erst klang es schockiert, kurz darauf aber zornig und angestrengt. Sie verstand ein 'nein' sowie ein 'das lasse ich nicht zu', kurz darauf verstummte er. Sofort beeilte sich Rai, vielleicht wurde er grade angegriffen. Sie erreichte die Treppe und erstarrte in ihrer Bewegung. Ein Gefühl purer Angst durchströmte sie und das tiefe laute Lachen welches zu ihr herauf schallte, ließ sie zusammenzucken. Die neue Stimme begann die andere Person, welche vermutlich auch noch dort unten sein musste, zu verhöhnen. Leise drehte Rai wieder um, solch eine Angst hatte sie bislang nicht einmal vor der Schlächterin gehabt. -Es tut mir leid.. Aber ich kann dir da unten nicht helfen.- Zügig aber leise schlich sie zum nächsten Fenster, sie würde herausspringen, sich abfangen und dann rennen. Bei jedem Schritt wurde sie nervöser. Sie spürte wie einzelne Strähnen ihres schwarzen Haares begannen, an ihrem Nacken zu kleben. Was für ein Fluch konnte eine Angst dieser Art auslösen?

In dem Moment, wurde ihr eine schreckliche Möglichkeit bewusst. Ihr Herz begann noch schneller zu hämmern. Dann packte etwas ihre Jacke und schleuderte sie nach hinten. Am Geländer der Treppe fing Rai sich ab, bevor sie eben jene herunter stürzen konnte und rappelte sich auf. Und als sie ihren Angreifer erblickt, hörte ihr Körper auf ihr zu gehorchen.
Was er ausstrahlte, seine Macht, sein Blick, sein Grinsen, seine Male. Ryomen Sukuna.

Damit war sie wieder am Anfang ihrer Geschichte, sein Blick hatte sich zornig verzogen. Panik brach in Rai aus. Sie hatte eine Aufgabe, sie durfte nicht sterben. Verzweifelt dachte sie nach und dann erinnerte sie sich an etwas. Die Schlächterin hatte ihm Treue geschworen und sie war doch.. ,,Der Bengel wehrt sich wirklich enorm.", begann er. ,,Dabei ist er selbst Schuld, wenn er Schwäche zeigt und ich ihn übernehmen kann." Nun war er eher wieder belustigt und Rai verstand nun, dass die erste Stimme dem eigentlichen Besitzer dieses Körpers gehört hatte. Den Schock überwindend, sank sie auf die Knie und neigte ihren Kopf. ,,Oh? Schlaue Reaktion. Aber das wird dich auch nicht retten." Jede Bewegung bewusst langsam durchführend, zog sie ihren rechten Handschuh aus und entblößte damit, ihre pechschwarze krallenbesetzte Hand. Das erste Merkmal der Übertragung des Fluches der Schlächterin. Für einen Moment herrschte Stille, dann schien Sukuna einen Moment der Erleuchtung zu haben. ,,Sag bloß du bist die nächste Schlächterin?" Rai wagte es nicht aufzusehen. ,,J-ja.. Meister Sukuna." -Schleim dich ein... Tu was er sagt, Hauptsache nicht grausam abgeschlachtet werden..- Amüsiert begann er zu lachen, er strahlte eine derartig pure Bosheit aus, dass ihr das Atmen immer schwerer fiel. ,,Zu Schade das du mir im Augenblick keinen nutzen bringst. Der Bengel wird bald wieder die Kontrolle übernehmen." Damit bekam Rai mehrere Möglichkeiten: Entweder würde Sukuna sie nun aus purem Spaß am töten niedermetzeln. Er würde sie laufen lassen und sie würde ihr Leben lang in Angst leben, bis er sie für seine Zwecke holen würde. Oder.. Oder sie würde ihm helfen und sich damit nahezu sofort an ihn Ketten.

Sie schluckte schwer. ,,Wenn sie gestatten, Meister Sukuna, kann ich ihnen vielleicht helfen.." Sie spürte, wie sein Blick sie sofort durchbohrte. Die Nervosität stieg und die unsichtbaren Ketten begannen sich enger um ihren Körper zu ziehen.

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Willkommen zu dem ersten Kapitel, meiner Fan Fiktion zu Jujutsu Kaisen.

Vorab möchte ich mich direkt für das peinliche ‚verdeutschen' gewisser Wörter, wie z.b. Jujutsu-Zauberer, entschuldigen. Ich bin mir sicher es wird noch viel schlimmer.

Kritik oder Anmerkungen lese ich immer gerne. Falls ihr Ideen habt, ebenfalls immer her damit.
Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen.

Yuuchii

Jujutsu Kaisen - Sukuna FF // ~The cursed ones~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt