Kapitel 3

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Sukuna's Krallen bohrten sich in die Haut ihres Halses, langsam zog er sie durch Rai's Fleisch. Still biss sie die Zähne aufeinander und hielt still. Diese Wunden waren nicht besonders tief, jedoch brannte es und das er es so langsam machte, sorgte für Nervosität. Zudem sah er ihr die ganze Zeit in die Augen, Rai konnte erkennen das ihn diese leichten Wunden langweilten. ,,Wie wäre es mit einer schwereren Wunde?" -Das klang nicht nach einer Frage..- Sie war nervös. ,,N-natürlich.." Als er ihr die Schulter aufriss, schrie sie tatsächlich vor Schmerz auf. Ihr warmes Blut sog sich in ihre Kleidung und begann an ihr herunter zu tropfen. Diese Wunde war tief und unglaublich schmerzhaft. ,,Ein wunderbarer Schrei.", raunte er ihr zu und zog seine Krallen nun zurück. ,,Das wird reichen.", fügte er noch hinzu. Nachdem sie sich bedankt hatte, ließ er sie gänzlich los, woraufhin sie eine Hand auf die Wunde presste. Rai spürte, wie er ihren Schmerz genoss, aber so war es auch gut. Er sollte zufrieden sein. Sie kniete sich zu der Leiche, zögerte und begann dann, ihr die Gedärme heraus zu reißen. Das Blut der Frau, ihre Gedärme und Rai's eigenes Blut, verteilte sie dann im Haus. Am schlimmsten in Küche und Wohnzimmer. Danach begutachtete sie ihr falsches Schlachtfeld noch einmal und neigte dann vor Sukuna den Kopf. ,,Ich bin fertig." Auch er musterte alles, danach trat er zu ihr. ,,Sehr hübsch, auch wenn dein Körper leider zu schwach ist, um mehr kaputt zu machen." -Ach verflucht...-

,,Wir gehen jetzt.", sagte er und ging bereits zur Tür. Sofort folgte Rai ihm, übernahm nach seinem Befehl kurz darauf die Führung. Die Sonne war verschwunden und durch die Verletzung geschwächt, kamen sie nur langsamer voran. Langsam zog sie ihr Handy aus der Hosentasche und wählte die Nummer ihres Auftraggebers. Diesem erzählte sie eine falsche Geschichte, schmückte sie perfekt aus und klang zum Glück auch so erschöpft, wie sie nach so einem Kampf klingen sollte. Ebenfalls versicherte Rai ihm, dass sie mit den Verletzungen zurechtkam. Sie war erleichtert, als das Gespräch beendet war. Sukuna sagte dazu nichts, also schien es ihm auch gepasst zu haben, dann jedoch fiel Rai etwas ein, was sie ganz vergessen hatte. -Meine Familie..- Angestrengt dachte sie nach, würde er ihre Familie töten wollen, würde sie ihn nicht aufhalten können. Sie war nicht in der Position, um Forderungen zu stellen. Still drückte sie gegen ihre Wunde. ,,Du willst um etwas bitten, huh?" Entsetzt fuhr sie zusammen, wie konnte er das wissen? ,,I-ich würde es nicht wa.." ,,Ich werde ungeduldig." Sie schluckte. ,,Könnten sie.. Meine Familie verschonen?" Es würde Rai nicht wundern, wenn er ihre Familie wegen dieser Frage alleine umbringen würde. ,,Und warum sollte ich das tun?", fragte er. ,,Meine Familie würde sie nicht verraten, sondern ihnen dienen.", begann sie. ,,Zudem.. Zudem sind sie ihre Absicherung. Für den Fall, dass ich sterben sollte, können sie meine Aufgabe übernehmen." Ein amüsiertes Kichern erklang von Sukuna. ,,So willst du mich also manipulieren, damit deine Familie überlebt?" Sie spürte, wie sich ihr Magen verkrampfte. ,,Das gefällt mir nicht." Die Ohrfeige, die er ihr verpasste, ließ sie zurücktaumeln. Ihre Wange brannte wie Feuer und sie spürte, dass sich Tränen in ihren Augen gesammelt hatten. ,,Alle Entscheidungen liegen bei ihnen, Meister Sukuna.. Wenn sie die anderen töten wollen, oder mich töten und einen von ihnen nehmen wollen, werde ich mich nicht wehren.", gab sie leise von sich. Er schnaubte. ,,Wir werden sehen, ob ich dich behalten werde. Sollte deine Familie mich nerven, werde ich ihnen schlimmeres antun, als dem Kriechtier in dem Haus." Grob zwang er sie dazu, ihn anzusehen. ,,Und verinnerliche dies: Du hast nicht zu sterben, bis ich es dir gestatte."

Als sie den Schrein erreichten, war es bereits recht spät. Alle im Haupthaus schienen zu schlafen, weshalb Rai den König der Flüche schnell ins Nebenhaus mit den verfluchten Objekten führte. Sukuna ließ sich auf dem Sofa des kleinen Wohnzimmers nieder, für Rai wurde die Situation zunehmend unangenehmer. ,,Wenn sie erlauben, würde ich meine Wunden behandeln." Mit einer schlichten Handbewegung entließ er sie, woraufhin sie schnell ins Badezimmer eilte. Die kleinen Wunden säuberte sie einfach nur etwas, ihre Schulter aber musste sie nähen und gut verbinden. Eine schrecklich unangenehme Sache. Danach entfernte sie das Blut von ihrem Körper und zog sich um. Leise seufzend dachte sie nach, in was für eine Situation war sie da geraten? Nach dem Gespräch auf dem Weg zum Schrein, sollte sie Sukuna auch unbedingt ein wenig besänftigen. Und Rai wusste auch schon wie.

Als sie das Wohnzimmer wieder betrat, saß Sukuna immer noch auf dem Sofa. Seine Augen waren geschlossen und er schien sich zu entspannen, weshalb sie leise um ihn nicht zu stören, zum Raum mit den verfluchten Objekten ging. Nachdem sie das Licht eingeschaltet hatte, musterte sie den Raum. Die dicke Spinne, die sie Larry nannte, hatte in einer der Ecken des Raumes ihr Netz erweitert. Diese im Auge behaltend, ging Rai zu einem der Regale und nahm eine kleine Schachtel heraus. Sie öffnete sie und betrachtete ihn einen Augenblick, Sukuna's Finger. Damit ging sie zurück ins Wohnzimmer. Wer in den Siegeln des Geländes war, konnte spüren was dort vor sich ging. Aus diesem Grund auch, sah Sukuna zu ihr, da er mit Sicherheit seinen Finger gespürt hatte. Zögernd ging sie näher zu ihm und reichte ihm mit etwas Abstand, die Schachtel. ,,Du bist tatsächlich ein nützliches kleines Ding.", sagte er und nahm die Schachtel. Rai beobachtete, wie er sie öffnete, den Finger nahm und ohne mit der Wimper zu zucken aß. -Urgh... Einfach so, oh Gott..- Eine starre Miene behaltend, um ihm nicht zu zeigen, wie eklig sie das fand, ertappte Rai sich bei der Frage, wie so ein Finger wohl schmeckte. Als Sukuna sich ihr näherte, wäre sie beinahe zusammengezuckt. ,,Bist du neugierig?" -Oh nein.. Er klingt schon wieder so unglaublich freundlich..- Aber vermutlich würde er es bemerken, wenn sie ihn anlog und noch eine Ohrfeige wollte sie nicht, also nickte sie wahrheitsgemäß. ,,Dann mach die Augen zu.", sprach er weiterhin freundlich. Rai fühlte sich überhaupt nicht wohl, tat aber was er verlangte. -Bitte tu mir nichts an...- Sie hörte wie er näherkam, spürte kurz darauf wie seine Finger von ihrem Hals, über die Wunden zu ihrer Wange strichen und letztendlich zu ihrem Kinn, wo sie blieben. So blieb er einen Augenblick, wodurch Rai unglaublich nervös wurde, was Sukuna bestimmt bewusst war. Dann spürte sie wie sich etwas auf ihre Lippen legte, erst leicht, dann grober. Erschrocken wollte sie zurückweichen, zwang sich aber still zu halten. Als sich ihre Zungen berührten, schmeckte sie das, was sie interessiert hatte. Es war kaum zu beschreiben, was man aber mit Sicherheit sagen konnte war, dass es wirklich nicht besonders gut schmeckte. Dieser Geschmack verschwand nach kurzer Zeit allerdings und wurde daraufhin süß. Danach löste er seinen groben Kuss und ließ sich wieder auf dem Sofa nieder. Rai öffnete ihre Augen, Sukuna grinste, war sich seiner Macht durchaus bewusst. ,,Hat es dir gefallen? So etwas dürfen nicht viele erleben." Rai wurde klar, was grade wirklich passiert war. Das war dann also ihr erster Kuss und dieser vom König der Flüche persönlich. Als sie bemerkte das Sukuna noch immer auf eine Antwort wartete und sie amüsiert musterte, antwortete sie schnell mit gemischten Gefühlen. ,,N-natürlich..."

Nach dem ganzen, hatte Sukuna eine Weile lachen müssen, Rai selbst war in die Küche gegangen und hatte etwas zu essen gemacht. Eigentlich war sie sich nicht einmal sicher, ob Sukuna aß, aber das würde sie ja bald herausfinden. Als sie ihm das Essen auf den Wohnzimmertisch stellte, sah er sie ein wenig irritiert an. ,,Ich muss zum Schrein.. Falls es sie nicht stört." Erneut entließ er sie mit einer Handbewegung. ,,Grüß Bara von mir."

Über ihren Yukata hatte sie noch eine Jacke gezogen, daraufhin war sie mit dem Tablet voller Essen zum Schrein gegangen. Rai's spezielle Mentorin, brachte ihr bei die Traditionen zu achten. Aus diesem Grund brachte sie jeden Tag eine Opfergabe zum Schrein. Gehörte man dem Clan an, musste man ihm alle Ehre machen, vor allem wenn man die nächste Schlächterin sein sollte. Als sie den Schrein betrat, stellte sie das Essen auf einem kleinen Tisch ab und sah zu dem Bett. ,,Bitte entschuldige, dass ich heute so spät komme." Sie betrachtete Bara's schlafenden Körper, den Körper der Schlächterin. Ihre Seele schlief fest, aber sie wusste, dass man ihr jeden Tag etwas hinstellte. Bara war eine große Frau, trug einen alten blutverschmierten Yukata und hatte gebräunte Haut geschmückt von ihren Malen. Ihre Haare waren lang und braun, ihre ebenfalls braunen Augen waren geschlossen. Sie trug Schmuck und war wie immer hübsch zurecht gemacht, kurz gesagt war Bara eine Schönheit. Rai dagegen war klein und hatte lange schwarze Haare, ihre Haut war blass und ihre Augen grün. Sie war sich nie sicher gewesen, ob sie Bara gerecht werden konnte. Neben das Essen stellte sie ein Glas, sie zog ihre Krallen über ihr Handgelenk und füllte es mit ihrem Blut. ,,Ich habe heute Sukuna getroffen, der König der Flüche scheint hier vorerst zu verweilen.", begann sie. ,,Ich werde mein Bestes tun, um unserem Clan gerecht zu werden." Danach stoppte sie die Blutung. ,,Ich soll dich von Meister Sukuna grüßen." Rai neigte ihren Kopf und ging wieder zur Tür, dass Tablett mit dem alten Essen nahm sie mit. ,,Ich hoffe mein Blut, wird deinen Blutdurst stillen." Danach ging sie. 

Jujutsu Kaisen - Sukuna FF // ~The cursed ones~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt