Kapitel 17

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Etwas versteift und wesentlich später als sonst, wachte Rai auf. Sukuna lag nicht mehr neben ihr, war auch nicht im Haus. Er war vermutlich losgezogen, um sich zu amüsieren. Während sie duschte, dachte sie darüber nach, ob es jetzt noch seltsamer werden würde oder ob alles so weiter gehen würde wie bisher. Würde sie ihm überhaupt noch ins Gesicht sehen können? Sorgen überkamen sie, woraufhin Rai sofort versuchte, diese zu verdrängen. Bei diesem Versuch schweiften ihre Gedanken, zur letzten Nacht. Sie dachte an Sukuna's Körper, seine Stimme, seine Blicke und seine Berührungen-Sofort lief sie rot an und bekam noch mehr Panik davor, ihn im Laufe des Tages wieder zu sehen.

Mit wirren hin und her schwankenden Gedanken, Magenschmerzen und Panik, verließ sie das Bad wieder, um sich auf das Sofa fallen zu lassen und darüber nachzudenken, womit sie sich ablenken konnte. Ihr Handy lag auf dem Wohnzimmertisch, woraufhin sie als erstes versuchte sich damit abzulenken. Tatsächlich hatte sie verpasste Anrufe und eine Nachricht alle von einem der Mitarbeiter der Tokyo Jujutsu High. Ein neuer Auftrag, der Auftragsort lag wieder deutlich näher bei ihr und die Anrufe waren knapp eine Stunde alt. Eine gute Ablenkung witternd, rief Rai zurück um sich als erstes darüber zu informieren, ob nun nicht schon jemand anderen hingeschickt wurde. Wie erwartet, gingen viele der Jujutsu-Zauberer den vermeintlichen Spur Sukuna's nach-weshalb noch keiner dort war, grade weil der Auftragsort weiter weg von Tokyo lag und Sukuna's Anschläge alle in komplett anderer Richtung waren. Also würde Rai sich darum kümmern, was für ein Fluch dort lauerte war unbekannt. Diesmal würde es in ein kleines Dorf gehen.

Mit dem Schwert an ihrer Hüfte, fühlte Rai sich wohl, während sie mit schnellen Schritten durch den Wald sauste. Einen Großteil der Strecke hatte sie bereits zurückgelegt, bald würde sie das Dorf erreichen. Rai spürte immer mehr negative Energie, je näher sie dem Dorf kam-aber das war nur natürlich. Der Fluch der dort Chaos stiftete, hatte begonnen zu töten, die Menschen waren also verängstigt und verzweifelt. Rai's Bauchgefühl wirkte bereits warnend, dort würde ein stärkerer Fluch lauern, vielleicht sogar einer der Sonderklasse, aber das war okay. -Er hat mir verboten zu sterben, also werde ich nicht sterben.- Sowieso hatte sie stärke dazu gewonnen, die zwei neuen Male zeigten ihre Wirkung. Ihre Ausstrahlung war die eines Fluches der Sonderklasse, ihre Fluchkraft war deutlich gestiegen-Rai war sich nicht einmal mehr sicher, ob sie sich als Mensch bezeichnen durfte.

Das Dorf wirkte leer, die Menschen blieben im Haus. Wahrscheinlich dachten sie an einen Mörder, der durch die Straßen zog. Wenigstens wusste Rai, dass es nicht Sukuna war, das hätte sie gerochen. Zum Glück brauchte sie niemanden der ihr sagte, wohin sie gehen musste, den Ort fand sie alleine. Rai hatte vermutete, dass es ein Haus sein würde, aber nein, die Energie und der Geruch zogen in den Wald, nahe des Dorfes. Sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, betrat den Wald und folgte der immer deutlicheren Aura. Sonderklasse. Ein vorfreudiges Lächeln hatte sich auf ihre Lippen geschlichen. Man sagte das Jujuzisten alle ein wenig verrückt waren, so war es auch Rai selbst. Vielleicht wenn es drauf ankam, auch etwas mehr als andere, letztendlich wurde sie von einem Fluch großgezogen und auf den Kampf trainiert. Letztendlich erblickte sie den Fluch, eine abstrakte Kreatur, die sie scheinbar noch nicht bemerkt hatte. Seine Gliedmaßen waren ungleichmäßig groß und lang, der Fluch bewegte sich kriegend fort. Er hatte abartig und unnatürlich riesige Augen, spitze Zähne und Klauen. Seine Haut hatte einen unnatürlichen blau Ton und in seiner gebückten Haltung war er etwas kleiner als sie, würde sie aufgerichtet aber überragen. Rai's Hand wanderte an den Griff ihres Schwertes, diverse Blutgerüche strömten ihr entgegen, wie viel Menschen hatte der Fluch schon getötet? Durch das Geräusch, des ziehen ihres Schwertes, bekam sie endlich seine Aufmerksamkeit. Er verengte seine Augen, gab gurgelnd-grummelnde Geräusche von sich und begann hin und her zu tapsen. Er war bereits gereizt und beobachtete sie, ihr Blick, der sich auf ihn gerichtet hatte, provozierte ihn noch mehr. Dagegen trug sie allerdings keine Brille, die Flüche sollten sich provoziert fühlen, sie sollten aggressiv auf sie los gehen. Mit einem Grinsen auf den Lippen richtete sie ihr Schwert auf den Fluch, er war schwächer als Bara.

Trotz seiner eher unbeholfenen Erscheinung war dieser Fluch schnell. Bereits mehrere Male war Rai seinen Krallen und Zähnen mit schnellen Bewegungen ausgewichen, hatte es sich jedoch nicht nehmen lassen, ihn für jeden dieser, für ihren Geschmack, erbärmlichen Angriffe, zu bestraffen. Ihr Schwert schnitt erbarmungslos durch seinen Körper, ließ sein unnatürliches Blut nur so spritzen, denn zu seinem Unglück, war Rai schneller. Erneut schlug der Fluch zu, machte denselben Fehler immer und immer wieder, es ging einfach nicht in seinen Kopf, dass sie schneller war als er. In seinen Augen funkelte der Zorn, der durch Rai's Grinsen und nahezu verhöhnenden Blicken, nur noch weiterwuchs. Problemlos schritt sie zur Seite, ließ ihr Schwert zur Seite schnellen und durchbohrte ihn ein weiteres mal, er grunzte vor Schmerz. Zugegebenermaßen war er durchaus stark und hätte man einen Jujuzist zu ihm geschickt der nicht mindestens Klasse 1 war, würde er gegen ihn verlieren. Erneut schnellten seine Klauen auf sie zu, Rai schnaubte und gab ein nahezu bitteres Lachen von sich, bevor sie mit einem gezielten Hieb, seinen Arm abtrennte, ihre Fluchkraft sammelte und ihn von sich wegtrat. ,,Ich bin echt ein Monster.", brummte sie leise und beobachtete, wie der Fluch angestrengt kreischend, seinen Arm regenerierte. Jedes mal wenn er ihr zu nahegekommen war, war sein ekelhafter Geruch zu ihr geströmt, er roch nach fauligem Fleisch und altem Blut. Trotzdem hatte sie Spaß, zu Kämpfen war schön, im Kampf war man frei und genau aus diesem Grund, wollte sie ihm zeigen, mit wem er sich angelegt hatte. Auch wenn Rai, wie sie fand, eine dreckige Mörderin war und mehr Fluch als Mensch, würde sie den Opfern die Ehre erweisen und diesen Fluch zerschmettern.

Der Wind wehte zu ihr, trug die Gerüche des Waldes mit sich. Der Fluch hatte sich erholt, knurrte sie an. Energisch schwang sie ihr Schwert zur Seite, dass dort noch klebende Blut des Fluches spritzte auf den Boden, sie behielt diese Position. Durch die Gerüche wusste sie, dass niemand im Wald war, also würde sie es tun, ihn zerschmettern. Rai's Fluchkraft sammelte sich, die Luft um sie begann zu vibrieren und zu knistern, die Blitze schlängelten sich um die Klinge ihres Schwertes. Sie wurden enorm, blitzten und rauschten deutlich größer als sie es war durch die Luft, glommen teils violett, teils rot und breiteten sich weiter aus. Mit vor Schreck geweiteten Augen, war der Fluch wie erstarrt, woraufhin Rai lächelte. ,,So ist es richtig. Hab Angst vor dem, was dich erwartet." -Vor meiner Fluchtechnik- Ihre Kraft war absolut auf ihr Schwert konzentriert, die Blitze zuckten durch die Luft und Rai machte sich bereit, sie zu lenken. Ihr Blick richtete sich fest auf ihren Gegner, ihr Arm schwang mitsamt Schwert zu ihm herum und sie entfesselte ihre Fluchtechnik. ,,Fulgur." Das Licht der Blitze erstrahlte, als sie mit einem ohrenbetäubenden Donner auf den Fluch zu schossen. Auch Rai selbst stürmte im Schutz dieser vor, rammte dem Fluch ihr Schwert durch den Körper und entfesselte die volle Kraft. Der Fluch konnte kaum einen Laut von sich geben, die gesamte Welle der Elektrizität entfachte sich, zerstörte und verkohlte einen ganzen Teil des Waldes, der hinter ihm lag. Es war wie ein Rausch, Glücksgefühle durchzogen Rai, bis ihre Technik sich nahezu in Luft auflöste. Noch immer knisterte die Luft, von dem Fluch war nichts mehr übrig. Zufrieden schob Rai das Schwert zurück in die Schwertscheide und betrachtete den Schaden. ,,Tja.. Na ja, Hauptsache der Fluch ist vernichtet.", murmelte sie leise, den verkohlten Teil des Waldes betrachtend. Wie sehr sich die Dorfbewohner wohl erschrocken hatten?

Den erfolgreichen Auftrag bei ihrem Auftraggeber meldend, lief sie an dem Dorf vorbei und machte sich wieder auf den Weg nach Hause. Ein wenig erschöpft war Rai schon, man könnte meinen, sie hätte es mit ihrer Technik doch ein wenig zu gut gemeint, aber das war egal. Eine spektakuläre Rache für die Toten und ein vernichteter Fluch, der sich nicht zur Wehr setzen konnte. Also hatte es sich gelohnt und Rai war zufrieden.

So schritt sie weiter, zurück nach Hause.


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Hi na, dass Ganze kam doch etwas später als ich wollte. °-°


Hier habe ich mir mal eine Fluchtechnik für Rai ausgedachte, eure Meinung dazu würde mich wirklich interessieren. Ich hoffe das sie nicht zu übertrieben oder sonstiges war.


Mit Umzugsstress aus der Höhle der Schande (Und viel zu warmen Wetter)

Yuuchii


Jujutsu Kaisen - Sukuna FF // ~The cursed ones~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt