Kapitel 13

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Schweigend starrte Rai die Decke ihres Zimmers an. Nachdem sie eingeschlafen war, hatten die Menschen, die sie mit Sukuna getötet hatte, im Traum nach ihr gegriffen. Sie hatten sie angeschrien und an ihr gezerrt, während ihre Körper verrotteten. Seitdem schaffte sie es einfach nicht mehr, sich zu beruhigen und hatte einen Punkt an der Decke fixiert, von dem sie schwören konnte, er würde sich ab und an bewegen. Nachdem ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte sie die dicke Spinne, die eine zusätzliche Panik in ihr auslöste. Als es so aussah, als würde sie abstürzen, nahm Rai schnell ihre Decke, verließ das Zimmer und rollte sich auf dem Sofa zusammen. Die Decke hatte sie sich über den Kopf gezogen, sie fühlte sich so unglaublich elend und wusste, wie sehr sie sich hassen würde, sollte sie Anfangen zu weinen. -Sukuna hat recht. Sukuna hat recht. Sukuna hat recht.- Das wiederholte sie immer und immer wieder in ihrem Kopf, bis sie es leise vor sich hinmurmelte. Sie wusste nicht, wie lange sie das tat.

,,Schön, dass du das verinnerlichst." Im selben Moment wurde sie samt Decke hochgehoben, diese wurde dabei von ihrem Kopf geschoben. Sukuna grinste sie breit an, natürlich bereitete diese Situation ihm großes Vergnügen. ,,Drehen wir ein wenig durch?" Es war Rai peinlich, sie sollte stärker sein. ,,Nein... Da... Da war nur eine Spinne... In meinem Zimmer.", während sie sprach, wurde ihr klar, dass diese Ausrede noch erbärmlicher war als der wahre Grund. Sukuna hatte eine Augenbraue hochgezogen und aufgelacht, während Rai am liebsten im Boden versunken wäre. ,,Ich weiß, dass das nur die halbe Wahrheit ist, aber belassen wir es dabei, weil du mich amüsierst.", sagte er grinsend, auch wenn in seinem Blick eine stille Warnung lag. Im Augenblick war das ungute Gefühl aufgrund seiner Nähe nicht vorhanden und Rai stellte fest wie angenehm es war, von Sukuna im Arm gehalten zu werden. Die Nähe zu einer Person und dessen Wärme, war beruhigend und das Privileg genau das, von einer Person wie Sukuna zu erhalten, der an und für sich jede Frau haben konnte, gab ihr das Gefühl nicht völlig wertlos zu sein. Rai hatte sich nie für etwas Besonderes gehalten, nur weil sie Bara's Erbe war. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Sukuna sich in Bewegung setzte und stellte irritiert fest, dass er kurz darauf mit ihr sein Zimmer betrat. ,,Was... Was ist dein Plan?" Er ging weiter zum Bett, grinste sie süffisant an. ,,Wirst du nervös? Keine Angst, ich stelle nichts mit dir an." Über dem Bett ließ er sie fallen und beugte sich über sie. ,,Sei lieber dankbar.", hauchte er ihr zu und legte sich kurz darauf neben sie. Es war kein großes Bett, sie lagen dicht nebeneinander-Rai versuchte zu verstehen, warum das passierte. ,,Warum tust du das...? Warum kommst du mir so nahe?" Sie beobachtete, wie sich eines von Sukuna's Augen öffnete und sie ruhig musterte. ,,Weil ich es will." Erneut beugte er sich über sie. ,,Ich tue was ich will, wann ich will. Und genau das, tue ich auch mit dir. Du bist dir darüber im Klaren, dass mein Wille zählt und du zu folgen hast-was du ja auch brav tust." Rai nickte leicht, sah ihm still in die Augen. ,,Zerbrich dir daher über etwas anderes den Kopf. Wenn ich etwas dieser Art mache, dann weil mir schlichtweg danach ist. Ich bin mir sicher sollte es in bestimmten Situationen einen Sinn und Zweck haben, wirst du es merken.", erklärte er völlig ruhig. Sukuna war neben seiner unglaublichen Macht auch sehr intelligent, er war berechnend und wusste immer was er tat. Er log sie hier nicht an, er sagte schlichtweg, wie es ist. ,,Ich verstehe... Danke." Für einen Moment beugte er sich noch ein Stück zu ihr, strich mit seinen Lippen über ihre und schien dann zu überlegen. Das Grinsen, das nun seine Lippen umspielte, war anders...anzüglicher. ,,Lass es mich dir doch gleich demonstrieren."

Bevor sie etwas erwidern konnte, hatte er mit einer schnellen Bewegung die Decken vom Bett gefegt und sich völlig über sie gebeugt. Rai spürte, wie Sukuna eines seiner Beine zwischen ihre eigenen schob und sah wie er sich seinen Yukata vom Oberkörper zog, erschrocken schnappte sie nach Luft. Kurz darauf gab sie einen viel zu hellen Laut von sich, als er mit den Lippen über ihren Hals strich. ,,Gute Reaktion.", hauchte er ihr zu, während er damit begann ihren Hals entlang zu küssen-wobei er letztendlich eher öfter, leichter zubiss. Rai erschauderte immer wieder, presste ihre Lippen aufeinander um keinen Laut von sich zugeben, scheiterte aber, als Sukuna sein Bein gegen ihren Körper drückte. Ihre eigenen drückte sie fest gegen sein Bein, sie war völlig überfordert und spürte, wie ihr Herz gegen ihre Brust hämmerte sowie das ihr Atem lauter und schneller wurde. Er lachte auf und sie spürte, wie seine Krallen leicht über ihren Hals kratzen, bis hinauf zu ihrem Ohr und sich dann in ihren Haaren vergruben. Sie schluckte, als Sukuna sich über die Lippen leckte, sich zu ihrem Ohr beugte und sanft hinein biss. ,,Ich gebe dir die Möglichkeit mich anzufassen, krall dich ruhig an mir fest und mach den Mund auf.", raunte er ihr ins Ohr. Rai errötete. ,,Oder soll ich deine Hände lieber festhalten?" Verschreckt schlang sie ihre Arme um seinen Körper. Er presste sie enger an sich. ,,Gut so.", hauchte er. ,,Ich werde auch eine Ausnahme machen und zärtlich sein." Rai hatte das Gefühl, dass ihr Herz immer heftiger hämmerte und sie spürte, wie sich ihre Fingernägel und Krallen in seinen Schultern vergruben, als er über ihren Hals leckte. Der Geruch seines Blutes mischte sich in die Luft und verursachte zusätzlich mit dem tiefen Klang seiner Stimme und seinem immer wieder anzüglichen Lächeln, eine unglaubliche Anziehung jedoch auch eine gewissen Scham. Mit einer fließenden Bewegung zog er ihren Yukata sowie ihre Unterwäsche zur Seite und fuhr nun weiter, bis hin zu ihrer Brust. Rai hatte zu wimmern begonnen und als er sie dort zu liebkosen begann, wurde das Gefühl in ihrem Körper nahezu unerträglich, sie schien jede Berührung intensiver wahrzunehmen. Es ähnelte dem Gefühl was sie sowieso schon hatte, wenn sie sich näherkamen und war kein unangenehmes Gefühl, eigentlich war es schön, aber plötzlich dachte sie an Bara's Ehemann, der ihr schreckliches angetan hatte, an die Toten Menschen und daran, wer Sukuna war. Sie bekam Panik. Rai spürte die warmen Tränen, die über ihre Wangen rollten und begann zu schluchzen. Kurz darauf blickte sie Sukuna's erst irritierten und dann belustigten Blick entgegen. ,,B-bitte nicht...Sukuna...", begann sie ihn anzubetteln. Er lachte auf, grinste und presste seine Lippen danach wieder gegen ihren Hals. Sie zuckte zusammen. ,,Und warum nicht?", fragte er völlig gelassen, sein Atem kitzelte an ihrem Hals. ,,Weil du wieder an Dinge denkst, die dir Angst machen?" Sein verächtlicher Tonfall erklang und Rai schluckte schwer, kurz darauf wischte er ihre Tränen weg und richtete sich etwas auf. ,,Was tust du, wenn ich dir sage, dass ich das hier will?" Er hielt nun inne und schien abzuwarten, was sie irritierte, er ließ ihr eine Pause. ,,I-ich...kann mich dann... Nicht wehren...?" Sukuna nickte und kam ihr näher. ,,Und was ist, wenn ich nur genau bis zu diesem Punkt gehen wollte?" Sie spürte, wie der Druck durch sein Bein verschwand und er ihre Kleidung wieder über ihre entblößte Brust zog. Kurz darauf küsste er sie inniger und grinste sie wenige Sekunden später an. ,,Ich habe mich wirklich gut amüsiert, ich überlege schon fast, meine Meinung zu ändern und weiterzumachen." Mit noch immer klopfenden Herzen starrte sie ihn an und zog langsam ihre Hände zurück. ,,Aber wie ich sagte, werde ich zärtlich sein und dir Zeit lassen.", hauchte er ihr zu hob die Decken vom Boden auf und legte sich wieder hin. Noch immer spürte Rai wie ihr Gesicht glühte und ihr Herz hämmerte, ihre Gefühle bissen sich. Das große Gefühl der Zuneigung, gegen die pure Angst.

Rai blinzelte müde, sie wusste gar nicht mehr, wann sie eingeschlafen war. Irgendwann hatte sie sich beruhigt und daraufhin verlegen an seinen Rücken geschmiegt. Eine große Wahl hatte sie bei dem kleinen Bett natürlich auch gehabt, aber sie hatte auch Sicherheit gesucht. Letztendlich war ihr das schöne Gefühl in Erinnerung geblieben und die Angst war stärker verblasst. Rai hatte sich immer wieder eingeredet, dass Sukuna sie nicht vergewaltigen würde, sonst hätte er es bereits getan-zudem hatte er ja gesagt, dass er ihr Zeit lässt. Also war alles gut, extrem peinlich, aber gut. Leise war sie aus dem Zimmer gegangen und im Badezimmer verschwunden, wo sie ihre Morgenroutine durchführte, zu welcher auch die kleine Pille gehörte, die sie schluckte. Rai hatte es immer als dämlich empfunden, die Anti-Baby Pille zu nehmen, aber ihre Mutter hatte darauf bestanden. Sie hatte ihr gesagt, dass man nie wissen könnte, was passiert und sie daraufhin so lange genervt, bis sie es tat. Jetzt schien das ganze gar nicht mehr so dumm zu sein.

Ein neues Tablett stand in Bara's Schrein, der Hof war gefegt und die Siegel hatte sie auch überprüft. Rai war recht früh aufgewacht und hatte etwas zu schnell, alles erledigt. So würde sie Sukuna nicht aus dem Weg gehen können, es war ihr alles einfach nur furchtbar peinlich. Aus diesem Grund ging sie eine Weile vor dem Haus auf und ab, bevor sie wieder hinein ging. Da ihr Schicksal sie abgrundtief hasste, verließ Sukuna in diesem Augenblick sein Zimmer. Für einen Augenblick sahen sie einander an, dann sah Rai beschämt zur Seite, woraufhin er lachte. ,,Momentan gefällst du mir wirklich ganz gut. Grausam und mordlustig, aber auch so leicht aus der Fassung zu bringen. Sehr schön." Mit diesen Worten verschwand er im Bad, das hätte wohl peinlicher werden können. Aber alles war gut, alles würde gut werden. Ihre negativen Gedanken versuchte sie auszublenden, immerhin... Gefiel sie ihm. 


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Ich wollte nur mal anmerken, dass ich 'anzüglichere Dinge' in der Art noch nie so geschrieben habe, weshalb mich eure Meinung dazu interessieren würde. Ich schätze aber das ich einer der Autoren bin, die sowas nie wirklich komplett ausschreiben werden, ich fühle mich dabei einfach nicht ganz so wohl. (〃▽〃)  


Yuuchii 

Jujutsu Kaisen - Sukuna FF // ~The cursed ones~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt