Wir müssen uns mal unterhalten.
Dieser Satz schoss durch meinen Kopf, wieder und wieder. Was meinte er damit? Hatte ich etwas falsch gemacht?
„O... okay", antwortete ich ihm nach einigen Sekunden zögerlich.
„Das kann so nicht weitergehen. Ich verheimliche dir etwas und das sollten beste Freunde nicht tun. Sie sollten keine Geheimnisse voreinander haben", setzte Felix an.
Ich hatte das Gefühl, jemand hätte mir in den Magen getreten. Mir wurde schlecht und die Welt vor meinen Augen begann sich zu drehen und zu verschwimmen. Vor Nervosität bekam ich kaum noch Luft.
„Wie...", meine Stimme brach und ich räusperte mich „Wie meinst du das?", stotterte ich, immer noch verunsichert. Panik schwang in meiner Stimme mit.
Er raufte sich die Haare und schien nach den richtigen Worten zu suchen. Er wollte mich wohl möglichst schonend drauf vorbereiten, dass er nicht mehr länger mit mir befreundet sein wollte.
„Weißt du, ich... man, wie soll ich das sagen? Wenn ich jetzt bei dir bin, dann ist es anders als früher, verstehst du? Früher haben wir einfach miteinander geredet und alles war ganz normal. Aber in der letzten Zeit ist das nicht mehr so. Und als wir uns einen Monat nicht gesehen haben, da ist mir auch klar geworden, was anders ist."
Es fühlte sich an, als würde jemand auf meinen Brustkorb drücken. So viele Gefühle wirbelten durcheinander und gingen ineinander über, dass ich nichts empfand, nicht den Hauch einer Emotion. Ich konnte nicht weinen, nicht schreien, nicht wütend sein. Ich fühlte einfach nur diese Leere in mir drinnen, die mich gänzlich ausfüllte. Alles, was ich tun konnte, war ihn anzusehen. Mein Körper war taub.
„In wie fern anders?", fragte ich ihn nach einigen Augenblicken Schweigens tonlos.
„Das ist schwer zu erklären. Ach Verdammt! Izzi, du musst mir versprechen, dass du nicht sauer auf mich bist, wenn ich dir das jetzt erzähle, okay?"
Überrascht konnte ich nur nicken. Das klang nicht nach der Apokalypse, also versuchte ich mich in den Griff zu kriegen, indem ich mir einredete, dass es nicht so schlimm sein würde. „Okay."
„Also weißt du... I... Ich glaube, ich bin schwul. Und da gibt es diesen einen Jungen, in den ich schon seit Monaten verknallt bin und der mich verrückt macht, aber ich weiß nicht, ob er auch schwul ist", fing er an zu erklären.
Felix war schwul. Dieses Geständnis traf mich wie ein Blitzschlag. Ich war vollkommen überrumpelt und musste das erst einmal verdauen. Also hatte ich vielleicht doch eine winzige Chance, dass er sich in mich verlieben könnte!
Doch dieser kleine Funke Hoffnung wurde sofort wieder im Keim erstickt. Nein, er hatte gesagt, dass er verliebt war und das ganz bestimmt nicht in mich.
„Naja, das kannst du nicht wissen, wenn du es ihm nicht sagst", meinte ich. Ich versuchte meine Enttäuschung und erloschene Hoffnung möglichst zu verstecken, damit er nicht merkte, wie sehr mich das mitnahm.
„Ja, aber das ist ja das Ding. Ich kenne diesen Jungen ziemlich gut und wir sind Freunde und ich habe Angst, dass er mich nicht mehr mag, wenn ich es ihm erzähle", sagte Felix traurig und ließ den Kopf hängen.
Die Tatsache, dass Felix in einen anderen verliebt war, machte mich fertig. Aber ihn wegen dieser Person so traurig zu sehen, das konnte ich nicht ertragen.
„Einen Versuch ist es Wert. Man kann dich doch gar nicht hassen, du bist so ein wundervoller Mensch. Und wenn er es doch tut, dann ist er ein ziemliches Arschloch und hat deine Freundschaft nicht verdient", versuchte ich ihm Mut zu zusprechen, während ich meine eigene Kraftlosigkeit runterschluckte.
„Danke, Izzi", flüsterte Felix und schenkte mir ein kleines Lächeln.
„Kein Problem. Und jetzt geh schon und sag deinem Lover wie toll du ihn findest", sagte ich und zwang mir ein Grinsen auf. Es tat so weh.
Doch mit dem, was er dann machte, hätte ich niemals gerechnet.
Er beugte sich zu mir rüber, so dass seine Lippen nur wenige Millimeter von meinem Ohr entfernt waren. Eine Gänsehaut breitete sich automatisch über meinen gesamten Körper aus. Und mit einer tiefen, rauen Stimme, die ich so unglaublich sexy fand und niemals von ihm erwartet hätte, so dass mir ein Schauer über den Rücken lief, hauchte er mir ins Ohr.
„Aber Alex. Ich meine doch dich."
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flash mich//dizzi
Fanfiction"Felix und ich waren seit etwa 2 Jahren befreundet. Wir hatten schon viel durchgestanden, der ein oder andere kleine Streit war auch dabei, aber irgendwie konnten wir wohl nicht ohne einander. Doch in der letzten Zeit merkte ich, dass da mehr war. D...