als wär's das erste Mal.

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Ich war es. Felix meinte mich.

Mein Körper war wie unter Strom. Meine Gefühle und Gedanken wirbelten wild durcheinander - Glück, Fassungslosigkeit, Verwirrung, Nervosität, Unsicherheit.

Felix sah mir tief in die Augen. Ich brachte kein Wort raus und konnte nur ungläubig zurück starren, zu geschockt war ich noch von diesem Geständnis.

„Und?", flüsterte er unsicher.

Ich konnte ihm nicht antworten. Meine Gefühle waren noch zu überwältigend für mich.

Aus einem plötzlichen Impuls heraus rutschte ich ein Stück näher zu ihm, so dass nur noch eine Handbreit Platz zwischen uns war.

Es war ganz still. Man konnte nur unseren unregelmäßigen Atem hören, der stoßweise ging. Unsere Blicke hatten sich immer noch nicht voneinander gelöst.

Vorsichtig legte ich meine Hand in seinen Nacken und strich ihm ganz sanft durch seine Haare. Ich spürte, wie sich seine Nackenhaare aufrichteten und eine Gänsehaut ihn überlief. Es gefiel mir, dass ich ihn scheinbar so verrückt machen konnte.

Unsere Lippen bewegten sich langsam aufeinander zu. Millimeter, bevor sie sich trafen, stoppte ich, um ihm Zeit zu geben, sich an die neue Situation zu gewöhnen.

„Ich mag dich auch, Felix", hauchte ich gegen seine Lippen.

Und dann küsste er mich endlich.

Es war so unfassbar. Schöner, als ich es mir je vorgestellt hatte. Seine Lippen waren so weich. Sobald ich sie mit meinen vereinte, wusste ich, dass sie wie eine Droge für mich waren und ich nie wieder ohne diese leben konnte.

Ich hatte das Gefühl, die Welt hätte aufgehört sich zu drehen. Meine Welt blieb stehen - sie drehte sich jetzt nicht mehr um die Sonne, sie drehte sich nur noch um Felix. In diesem einen Augenblick gab es nur noch uns, die wir uns unseren Gefühlen hingaben.

Meine Innereien fühlten sich an, als hätten sie sich verflüssigt und meine Knie waren nur noch Pudding. Würde ich nicht sitzen, würde ich es spätestens jetzt tun. Mein Körper bestand nur noch aus Endorphinen, die ein Feuerwerk in mir entfachten.

Mittlerweile hatte Felix seine Hände an meine Wangen gelegt und ich presste ihn mit aller Macht noch näher an mich, auch, wenn das gar nicht mehr möglich war. Zwischen uns hätte kein Blatt Papier Platz.

Meine Hände fuhren durch seine Haare und zerwühlten sie. Felix' gingen auf Wanderschaft. Er zupfte leicht am Saum meines T-Shirts, aber ich schob seine Hände sanft weg und schüttelte den Kopf.

„Noch nicht", flüsterte ich.

Er schmollte ein bisschen, aber nachdem ich ihn wieder zu mir runter zog und in einen erneuten Kuss verwickelte, gab er auf.

Mein Gehirn war zu nichts mehr zu gebrauchen. Das einzige, woran ich denken konnte, war Felix.

Felix, Felix, Felix, Felix, Felix.

Es war wie ein Mantra, das ich immer und immer wieder wiederholte, um es zu realisieren, was hier gerade geschah.

Ich war viel zu glücklich, als das es real sein konnte. Ich erwartete jeden Moment aufzuwachen und zu bemerken, dass alles nur ein Traum war. Aber das war es nicht. Das hier war die Realität.

Mein Zeitgefühl hatte ich völlig verloren. Draußen hätten die Jahreszeiten wechseln können und ich hätte es nicht bemerkt. Aber es war mir egal - in diesem Augenblick zählten nur Felix und ich.

Als uns langsam die Luft ausging, mussten wir uns wohl oder übel voneinander lösen. Sobald seine Lippen nicht mehr auf meinen waren, fehlte mir etwas. Ich vermisste dieses Gefühl, das er in mir auslöste.

„Weißt du eigentlich, wie verrückt du mich machst?", fragte Felix. Er sah so süß aus mit diesem verschleierten Blick und den zerzausten Haaren.

Bei diesen Worten kribbelte wieder alles in mir.

„Du treibst mich in den Wahnsinn, Felix."

Vielen, vielen Dank für die ganzen Reads!
Und an dieser Stelle ein besonders fettes Dankeschön an Anna-Lena aka Palles Ehefrau und Moni aka Izzis Ehefrau, die mich nach jedem Kapitel anbetteln weiter zu schreiben. :D

flash mich//dizziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt