Shadow Heart ||5SOS♥Cake|| #Wattys2015

(10) Drawing

Calum's P.O.V

"Ich...ich glaube es ist besser, wenn du jetzt gehst." sagte ich leise.

Michael sah mich überrascht an: "Okaaay?"

Ich nickte und starrte auf die Bettdecke, bis ich hörte, wie sich Schritte entfernten und die Zimmertür geräuschvoll geschlossen wurde.

Eine erdrückende Stille lag in der Luft und ich entschied mich dazu, Luke seine Sachen zu bringen.

Vorsichtig steckte ich die Ordner und Hefte wieder in seine Tasche.

Ich zögerte, den 'Brief' auch wieder dazuzulegen und warf ihn stattdessen auf meinen Schreibtisch.

Ich vermutete, dass Ben oder einer der anderen den Zettel vorhin in seine Tasche getan hatte und ich wollte nicht, dass Luke ihn las.

Ich wollte nicht, dass er sich schlecht fühlte.

Während ich die Treppe runterlief steckte ich mir meine Ohrstöpsel [A/N: heißt das so?:o] rein und machte All Time Low an.

Eilig schlüpfte ich unten in meine Vans und machte mich dann auf den Weg zu Luke.

Hoffentlich wollte er mich überhaupt sehen!

Luke's P.O.V

Nach meinem unfreiwilligen Outing rannte ich gleich nach Hause.

Ich war sowieso allein und ich wollte es diesen Idioten nicht gönnen vor ihnen rumzuheulen.

Mit zitternden Händen steckte ich den Schlüssel ins Schlüsselloch, was mir dank der Tränen, die mir die Sicht verschleierten, erst nach einigen Fehlversuchen gelang.

Erst im Hausflur bemerkte ich, dass ich meine Tasche nicht mitgenommen hatte.

Egal.

Nachdem ich mir die Schuhe ausgezogen hatte, rannte ich sofort hoch in mein Zimmer.

Im Flur blickte ich kurz in den Spiegel -hätte ich das mal lieber gelassen!

Ich sah scheiße aus.

Verheulte, rote, angeschwollene Augen, verwuschelte Haare, mein Shirt war verrutscht und zahlreiche Tränen zogen ihre Wege über meine geröteten Wangen.

Ich war gottfroh, dass mich niemand so sehen konnte.

In meinem Zimmer warf ich mich sofort bäuchlings aufs Bett und vergrub mein Gesicht in meinem Kissen.

Gedämpfte Schluchzer entwichen meiner Kehle und ich machte mir keine Mühe mehr, es zurückzuhalten.

Die ganze Zeit schwirrte nur eine Frage durch meinen Kopf.

Warum ausgerechnet ich?

Warum war ich nirgends willkommen oder wenigstens geduldet?

Warum gab es niemanden, der mich akzeptierte, so wie ich war?

Meine Mum mal ausgenommen.

War ich wirklich so ein schlechter Mensch, dass ich das alles verdient hatte?

***

Als ich mich ein wenig beruhigt hatte drehte ich mich auf den Rücken und starrte Löcher in die Decke.

Immer wenn ich die Augen schloss sah ich Ben wieder vor mir.

Wie er gehässig grinsend mit nur einem Satz mein Leben wieder zur Hölle gemacht hatte.

Ich fragte mich ob die Leute anders zu mir wären, wenn ich nicht schwul wäre.

War meine Sexualität wirklich der einzige Grund warum sie mir das antaten?