(16) "Kiss..."

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Calum's P.O.V

Lächelnd ging ich mit Lukes Tee wieder in mein Zimmer.

Als ich ihn völlig aufgelöst dastehen sah, stellte ich sofort mit einem "Oh Gott, Lukey, was ist los?" die Tasse ab, doch ehe ich ihn in eine Umarmung ziehen konnte, blieb ich wie angewurzelt stehen.

In seinen zitternden Händen lag ein kleiner Zettel und ich befürchtete, ich wusste, welcher das war.

Scheiße!

"W-was i-ist da-das, C-Cal?" schluchzte er und streckte mir das Blatt entgegen.

Ich musste nicht danach greifen.

Ich wusste, dass es der Drohbrief war.

"Bitte Luke, es ist nicht so wie es aussieht!" sagte ich schnell, doch die Tränen rannen unaufhaltsam über seine Wangen.

Es tat mir im Herzen weh, ihn so zu sehen und es machte mich innerlich fertig zu wissen, dass ich der Grund war warum er gerade weinte.

"Lukey..." flüsterte ich flehend und streckte meine Hand nach ihm aus, doch er zuckte zurück und stolperte nach hinten.

"Nein. Fass mich nicht an!" hauchte er kraftlos.

"Ich...es tut mir so Leid, ich kann dir das erklären, wirklich..." stotterte ich unbeholfen und hielt die Tränen zurück.

Er schüttelte kaum merklich den Kopf: "Warum Calum? Warum?"

"Ich war das nicht." antwortete ich leise und ging wieder einen Schritt auf ihn zu. "Bitte, du musst mir glauben, du musst!"

"Ich kann nicht, Cal." flüsterte er und sah mich aus großen Augen an. "Ich weiß nicht, was ich noch glauben soll, ich -ach fuck!"

Seine Stimme wurde gegen Ende hin immer lauter.

"Warum passiert mir immer so eine Scheiße, Calum? Warum?! Was hab ich dir oder sonst wem denn getan? Warum trampeln immer alle auf meinen Gefühlen herum?!" schrie er aufgebracht und ließ sich kraftlos an der Wand runterrutschen.

Er zog die Knie an, schlang seine Arme darum und vergrub seinen Kopf in seinen Armen.

"Luke..."

"Nein, sei leise, ich will es nicht hören!" rief er und starrte mich wütend an. In seinen Augen lag pure Enttäuschung.

Langsam stand er wieder auf und wollte Richtung Tür gehen, doch ich konnte ihn jetzt nicht verschwinden lassen, also stellte ich mich ihm in den Weg und er wich wieder zur Wand zurück.

Ich stellte mich direkt vor ihn und sah ihn traurig an.

"Ich dachte du vertraust mir." sagte ich leise.

Er schluckte: "Ich habe dir vertraut."

"Was machst du nur mit mir?" flüsterte er schwach und wir sahen uns tief in die Augen.

"Ich dachte, ich könnte dir vertrauen. Ich dachte wirklich, wir wären so etwas wie Freunde. Du bist der einzige, der mich beruhigen kann und bei dem ich mich sicher fühle. Und du trampelst auf meinen Gefühlen rum, als wären sie Dreck. Aber trotzdem habe ich mich in dich verliebt." hauchte er.

Mein Herz setzte einen Schlag aus, nur um dann doppelt so schnell wieder weiterzuschlagen.

Die einzige Information, die zu mir durchdrang war, er hatte sich in mich verliebt.

"D-du hast w-was?" stotterte ich geschockt.

"Mich in dich verliebt." sagte er traurig. "Und selbst wenn das jetzt das Ende unserer Freu-" - "Sh, sei still." hauchte ich und legte meinen Zeigefinger auf seine unendlich weichen Lippen. Sofort stellte ich mir vor, wie es wäre sie zu küssen und spürte ein warmes Kribbeln im Bauch.

Shadow Heart ||5SOS♥Cake|| #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt