𝗰𝗵𝗮𝗽𝘁𝗲𝗿 𝗳𝗶𝘃𝗲 • 𝗴𝗿𝗮𝘆𝘀𝗼𝗻

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G R A Y S O N

Ich betrete das Klassenzimmer und stöhne genervt auf, als ich sehe, wer den selben Kurs mit mir belegt. Violet.

Und als sie mich dann auch noch entdeckt, möchte ich sofort wieder nachhause.
»Grayson«, ruft sie mir zu. »Du kannst dich neben mich setzten.«

Wieso hat sie morgens schon so gute Laune? Hat sie irgendwas genommen?

Na ja, Violet ist eben Violet. Durch und durch positiv und etwas zu hyperaktiv.

Ich sehe mich nach einem anderen Platz um, eile dann aber entschlossen schnell zu Violet.
Der Platz neben ihr ist mir eindeutig lieber als der neben einem Freak mit Minecraft T-Shirt, der in der Nase bohrt. Viel weniger noch habe ich Lust, neben einem gepiersten Mädchen zu sitzen, die durch die lila Haare, die ihr ins Gesicht hängen, nicht mehr richtig gucken kann. Aber ihre dunkle Aura gefällt mir.

»Du klärst dir also am ersten Schultag schon eine von den richtig gemeinen Bitches. Herzlichen Glückwunsch« ,sagt Violet lachend, als ich neben ihr platz nehme. Gemeine Bitch? Wenn sie die wunderschöne rothaarige meint, dann will ich echt wissen, was Violets Problem ist.

»Wie bitte?« Ich hebe meine Augenbraue.

»Ach komm schon, Grayson. Ich habe dich und Malia nacheinander ins Klo gehen sehen. Sagt das nicht alles?«

Malia, das ist also ihr Name. Violets Begabung Leute zu beobachten ist wohl genauso gut wie die, Leute zu nerven. Wenn sie jetzt auch noch auf blöde Gedanken kommt, dass mich jede haben kann, dann garantiere ich für nichts.

»Als wenn ich das nötig hätte«, antworte ich gelassen und lasse mich tiefer in meinen Stuhl fallen, der total unbequem ist.

»Anscheinend. Wo hast du sonst dein Riesen Ego her?«

»Weißt du noch, als du mir gesagt hast, dass man lieber seinen Mund halten sollte, wenn man nicht nett sein kann?«

»Ja«

»Okay, dann sei jetzt still« Ich verdrehe die Augen. Violet macht mich wahnsinnig, alleine ihre Anwesenheit. Und das meine ich keinesfalls positiv.

Dann fängt sie plötzlich an vor sich hin zu summen. Oh Gott.

»Nichts gegen dich, Grayson, aber wenn hier einer nicht nett ist, dann bist du es. Du könntest wenigstens mal fröhlicher gucken.«

Ich starre sie bewusst an. »Das ist mein fröhliches Gesicht«, sage ich ernst. Sie schüttelt amüsiert den Kopf und blickt skeptisch drein.

»Du siehst gerade eher so aus, als würdest du mich killen wollen«, stellt sie fest.

»Endlich checkst du es.«

Danach ist Violet erst einmal still. Nicht weil sie eingeschnappt ist, sondern weil sie ihre Sachen aus ihrer Tasche kramt. Anscheinend ist sie nicht multitaskingfähig. Ich dachte, dass wäre jede Frau.

Sie legt drei bunte Hefte auf den Tisch und schaut dann auf meine leere Tischhälfte.
»Du solltest dir auch besser Zettel bereitlegen«, sagt sie. »Zum Notizen machen.«

𝐃𝐄𝐄𝐏𝐄𝐒𝐓 𝐒𝐎𝐔𝐋𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt