||𝓕𝓸𝓾𝓻

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Francesco

,,Sieh es positiv. Jetzt weiß sie, dass wir zu dir gehören. Ein Problem weniger.", versuchte mich Ryan aufzumuntern.

,,Ein Problem weg, nächstes kommt rein. Ich brauche sie Mann." Ich lag auf unserer Couch und meine Jungs um mich herum. Wie in einer Psychologen Sitzung.

,,Hättest früher daran denken müssen, Kumpel. Du weißt, ich liebe dich und so ein Dreck, aber sie hatte Recht, als sie gesagt hat, dass du nicht gehen und wieder zurückkommen kannst wann du willst." Tommy bekam dafür von mir einen Todesblick. ,,Mein Gott, Tommy. Dein Feminismus kickt mal wieder, oder?"
,,Ich sag nur wie es ist."

,,Gib ihr einfach Zeit", mischte sich jetzt auch Logan ein.

,,Zeit? Ich glaube nichteinmal Zeit kann die Scheiße die ich angestellt habe geradebiegen"

Mein Verstand sagte mir, ich sollte sie vergessen, aber mein Herz protestierte dagegen und gewann.

,,Siehst du! Du merkst es doch selbst", keifte wieder Tommy dazwischen.

,,Halts Maul", murmelte ich. Wann hatte ich zuletzt länger als zwei Stunden geschlafen? Ich denke vor fünf Monaten. Da wo alles begonnen und geendet hatte.

,,Nur weil ich die Wahrheit sage" kurz hatte ich vergessen was ich davor gesagt hatte und wieso mein bester Freund so antwortete.

Mein Gott, diese Gedanken.
Ich hatte keine Lust mehr. Ständig kreisten sie um etwas anderes als das hier und jetzt.

,,Sag Mal, habt ihr eigentlich einen potentiellen Käufer?" Logan war Profi darin Situationen auszuglätten.

Er meinte die Gelddrucker.

Es lief nichtmehr so gut, weshalb wir immer weniger angeschaltet hatten und immer weniger druckten.

Immer mehr Scheine wurden bei Kontrollen als falsch angezeigt. Das war der Grund, warum wir jetzt keine laufenden Maschinen mehr hatten und somit die Gang sich langsam immer mehr auflöste.

Es heißt meistens einmal drin, immer drin. Aber wenn man nur Freundschaften mit anderen Mafias und Gangs hatte, dann war ein Ausstieg einfacher.

Feinde waren eingesperrt. Weit von New York. Und definitiv verdient.

Kai war ein wirkliches Multitalent. Als er verschwunden war, dachten wir er würde es für immer sein. Aber er hatte mit ein paar Kontakten und Tastentippen Morté und seine Leute ganz elegant in den Knast befördert.

Als er uns das erzählt hat sind wir an die Decke gegangen. Vorallem Ryan, weil er zwar Blut fließen sehen wollte - wegen der Sache mit Jacy - aber auch weil Morté jetzt langsam und schmerzhaft verrotten wird, hinter den Stahlgittern.

,,Noch nicht", beantwortete ich die Frage meines mittlerweile besten Kumpels.

,,Teilen wir die Kohle die beim Verkauf rauspringt auf?", kam es von Ryan.

Mein verwirrter Blick traf den Seinen. ,,Natürlich!"

,,Das werden ganz schön viele Scheine, oder?" Ich fühlte mich wie in einem Verhör. Zu viele Fragen und so selbstverständliche Antworten.

,,Sag Mal. Seid ihr dumm oder tut ihr nur so?", entgegnete nun diesmal auch Tommy.

,,Ihr seid hier die Dummen. Wir versuchen Francesco gerade abzulenken, ihr Spackos", keifte uns Ryan an.

Gerade wollte ich ihnen sagen wie dankbar ich bin, dass sie für mich da sind. Auch wenn alles auf meinen Mist gewachsen ist. Aber da hatte auch schon mein Telefon geklingelt.

Jedes Mal hatte ich diesen klitzle kleinen Funken Hoffnung, dass es sie sein könnte. Selbst als ich die private Nummer sah.

,,Geh ran, oder sollen wir einen Stepptanz zum Klingelton aufführen?", scherzte Ryan.

Ich drückte auf den Annehmen-Knopf und schaltete den Lautsprecher an.

,,Hallo?", ging ich ran.

,,Hallo, spreche ich mit Francesco Esposito?", ertönte eine weibliche Stimme.

,,Ja?"

,,Super. Ich bin vom Altenheim. Ihr Großvater hat mir gesagt ich solle nach ihrer Nummer suchen und ihnen mitteilen, dass er sie gerne sehen würde."

Wir alle tauschten einen Blick aus.

Großvater? Ich hatte doch keine lebenden Verwandte...

,,Das hört sich jetzt bestimmt komisch an, aber wie heißt mein Großvater?"

,,Alles gut, ich hatte schon mit so einer Frage gerechnet. Sie wissen nichts von ihm, aber er weiß von Ihnen. Deshalb will er, dass sie hier her kommen, damit Sie ihn kennenlernen, bevor es zu spät ist. Reano Esposito, ist sein Name. Er ist der Vater Ihres Vaters."

Meine Trustissuses waren wieder angeschaltet.

Aber mein Leben bestand sowieso nur aus Gefahren.

,,Wo genau ist das Heim?"

,,In der Elevenstreet 67, Manhattan. Sie können noch heute kommen. Besucherzeiten sind bis elf Uhr. Witzig, nicht wahr?"

Ehrlichgesagt hatte ich den Witz nicht verstanden.

,,Okay, ich bin in einer halben Stunde da."

,,Ich teile es ihrem Grandpa mit." Dann ertönte das Tuten wenn jemand auflegt.

Erst jetzt bemerkte ich wie Logan sich auf dem Bodem rumwälzte und vor Lachen nach Luft schnappte.

,,Was hat er denn?", fragte ich und schmunzelte.

,,Der...Der Witz!", beantwortete Logan selbst und lachte laut wieder auf.

,,Ich hab den nicht verstanden." Ryan kratzte sich am Kopf und schaute auch belustigt zu seinem besten Freund.

Wir warteten bis er sich wieder einigermaßen eingekriegt hatte und sich die Lachtränen wegwischte.

,,Die sind in der Elevenstreet und haben bis um Elf offen!" Wieder begann er zu lachen.

Jetzt kam auch von uns anderen ein Lachen. Wie unlustig, alter.

,,Du musst mal dein Humor trainieren.", murmelte ich.

,,Aaron hätte jetzt mitgelacht."

Wunder Punkt. Ganz wunder Punkt.

Kurze Erklärung:

Als Weihnachten vorbei war, gingen die Jungs zurück mach San Diego, weil dort die Feinde einen Kampf angesagt hatten.

Dabei kamen zwei Personen, die den Jungs wichtig waren ums Leben.

Aaron und, wenn ich mich nicht täusche, hieß sie Kyra.

***

Hehe was geht was geht

LiviaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt