||𝓢𝓲𝔁

306 21 25
                                    

Livia

Liebe ist was kompliziertes. Sie kann so schnell kommen aber braucht Ewigkeiten um zu verschwinden. Und auch dann hinterlässt sie noch Spuren.

Liebe hat nicht immer nur positive Seiten. Liebe kann so viel Schmerz und Tränen mit sich bringen, aber dieser Schmerz und die Tränen können auch nur vom vielen Lachen kommen.

Liebe hat viele Kategorien, wenn man es so nennen kann. Liebe kann mütterlich oder väterlich sein. Sie kann unter Geschwister sein und unter Freunde, Familie. Aber sie kann auch zwischen Seelenverwandte sein, auch wenn nicht immer der Seelenverwandte dein Zukünftiger sein muss.

Ich verbinde Liebe mit meinen Eltern. Mit Ethan, Emilia, Aria, Mandy, Onkel Dylan, mittlerweile sogar Sierra, Ryan, Logan. Aber vorallem verbinde ich sie an erster Stelle mit Francesco.

Die Frage Wieso stellte ich mir seit dem ich mich bei ihm so wohl gefühlt hatte. Wieso so schnell. Wieso, wenn wir uns noch nichteinmal wirklich lange kannten. War es vielleicht einfach nur der Gedanke an seine Worte? ,,Weil ich dich liebe, Livia." Hielt ich einfach nur an ihnen fest und wollte sie so gerne ihm gegenüber nochmal erwiedern?

Lächerlich, dass ich diejenige bin, die unser Verhältnis, unsere Freundschaft, unser Mehr unterbrochen hat, weil ich so verletzt war. Ich hatte mich nutzlos gefühlt. Acht Monate lang hatte er mich so stehen lassen, sich nichtmehr gemeldet und Personen zu mir geschickt, nur um mich zu beschützen. Wobei ich mich bei ihm mehr beschützt gefühlt hätte, als alleine.

Er würde wieder kommen. Er würde nicht aufgeben, bis ich ihm gegenüber wieder wenigstens eine Bekannte war. Bis wir wieder miteinander klar kamen. Das wusste ich. Und langsam glaubte ich, dass ich das auch brauchte. Ich brauchte wieder seine Nähe und es lag nur an meiner Dummheit, die immer sagte ich solle sauer auf ihn sein, für das was er getan hat.

Aber was hat er getan?

Er hat es nur gut gemeint, zu dem Zeitpunkt und wahrscheinlich auch danach noch. Es verletzte mich nur, dass es ein zufälliges Treffen gebraucht hat, damit er wieder zu mir kommt. Mit mir redet und mich ansieht.

,,Livia? Kannst du mal Hestia halten?" Die Stimme einer Freundin riss mich aus meinen Gedanken. Sie stand mit ihrem kleinen Mädchen im Arm vor mir und wartete, bis ich sie ihr abnahm. ,,Klar!"

Wir hatten Lyanna vor ungefähr zwei Monaten in einem Babyladen getroffen. Mit wir meine ich Ethan, Emilia und ich. Sie war uns von Anfang an sympathisch, weshalb wir uns mit ihr öfter trafen und Ethan und Emilia mit Hestia, Lyannas Tochter, sozusagen das Elternsein geübt haben.

Als Ethan zum ersten Mal Hestias Windel wechseln sollte, hatten wir Mädels uns fast in die Hose gemacht vor lachen.

,,Das ist ein Mädchen! Ich darf das nicht sehen!", hatte er geschrien.

Danach hatte ich ihm eine reingehauen und ihn daran erinnert, dass er eine Tochter erwartete.

Das hatte er dann wiederwillig aktzeptiert und seinen Job erstaunlich gut gemacht ... hätte er die Windel richtigrum drangemacht. Der Wille zählt, sagt man ja immer.

Sierra war mittlerweile eine Woche alt und durfte vom Krankenhaus in ihr neues zu Hause. Emilia und Ethan waren, nachdem sie ihr letztes Semester abgeschlossen hatten, zusammengezogen. Ich wurde sogar gefragt, ob ich mitziehen will, als eine Art WG-Mitglied, aber ich bevorzugte mein zu Hause, bei dem nicht bald ein Kind jede Nacht alle wach hielt. Noch musste ich mir das nicht antun.

Ich babysittete sehr oft Hestia , weil ihre Mutter arbeiten musste und die Kosten für eine Kita zu hoch für sie waren. Zum Glück waren meine Schichten immer nur Nachmittags, sodass ich morgens für den Engel Zeit hatte. Ich machte es gerne, weil sonst nichts anderes zu tun war. Auch wenn ich nie wirklich Kinder mochte, so hatte ich sie mittlerweile lieben gelernt.

Gerade werkelte die junge Frau mit den schwarzen Haaren in ihrer Küche rum und suchte scheinbar nach etwas. ,,Wo hab ich denn den Salz hin?", murmelte sie dabei und steckte ihren Kopf in alle Schränke.

Lachend streckte ich meinen freien Arm nach einer kleinen blauen Dose und hielt sie ihr hin.

Dabei verdrehte sie ihre blauen Augen und nahm es zu sich. ,,Was würde ich nur ohne dich machen?"

,,Wahrscheinlich noch immer nach dem Salz, der vor deinen Augen war suchen", antwortete ich schmunzelnd.

,,Du bist wirklich goldwert, Livia."

Nicht alle dachten so.

Eine Frage schwebte mir seit ich Lyanna kannte im Kopf herum. Wer war Hestias Vater und wo war er?

Ich dachte immer diese Frage sei zu privat und ging mich nichts an, deshalb fragte ich nie. Aber immer mehr nagte es an mir.

,,Komm, frag schon."

Erschrocken blickte ich Lyanna an. Woher-?

,,Es ist nichts", sagte ich nur.

,,Doch, ich kenne diesen Gesichtsausdruck. Du hast eine Frage, traust dich aber nicht sie zu stellen."

,,Ich glaube das geht mich nichts an."

,,Livia, du hast mir in den letzten zwei Monaten mehr geholfen, als je jemand. Ich denke ich schulde dir diese Antwort."
Sie klang aufrichtig und ehrlich.

,,Was ist mit ihrem Vater?", stellte ich dann immernoch unsicher die Frage.

,,Er ist tot."

***

Düm düm düm düüüüm

Tbh ich mag das Kapitel.

Morgen sind einfach wieder Ferien rum ich könnt kotzen😭

LiviaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt