||𝓔𝓵𝓮𝓿𝓮𝓷

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𝐿𝐼𝑉𝐼𝐴

Man vertraute mir selten. Vorallem weil ich eigentlich ziemlich ungeschickt war und alles fallen ließ was man mir in die Hand drückte. Wobei es sich mittlerweile mit dem Kellnern im Café deutlich gebessert hatte.

Aber jetzt passte ich auf drei Babys auf. Alle schrien wie am Spieß, weil Hestia begonnen hatte und die anderen natürlich davon aufgewacht waren. Ich konnte sie schlecht alle gleichzeitig beruhigen und langsam machte sich die Übervorderung bemerkbar.

Vielleicht sollte ich ja noch was essen, nach einem ganzen Tag ohne auch nur ein Stück Brot. Aber ich hatte besseres zu tun und das war den mittlerweile drei Wochen alten Callan und seine besten Freunde zu beruhigen. Noch so jung und schon so eine enge Bindung zu Hestia und Sierra.

,,Seid doch bitte ruhig", jammerte ich und verzog gequält das Gesicht. Gab es niemand anderes, der auf die Biester aufpassen konnte?

Ethan und Emilia waren eine Wohnung anschauen, Lyanna arbeitete und Kai und Jacy waren ausgegangen, schließlich waren sie noch beide Jung, Jacy besonders, und ich hatte ihnen Angeboten mir das Kind zu überlassen. Nur hatte ich nicht damit gerechnet, dass die anderen auch die Idee hatten mir ihre Geschöpfe vor die Haustüre zu bringen.

Ein Blick auf die Uhr verriet, dass ich in einer Stunde wenigstens Hestia los hatte. Sie war der Start für die Kettenreaktion. Vielleicht konnte ich Callan und Sierra ja dann ruhig bekommen.

Das Geschreie verstummte plötzlich als die Klingel der Haustüre losging. Musste erst der Postbote kommen, um drei Biester still zu kriegen?

Ich riskierte es und ließ sie alleine auf dem Teppich grabeln. Sie hatten wirklich aufgehört mir das Trommelfell wegzubrüllen.

,,Wer is mein Retter in Not?", sagte ich als ich die Tür öffnete, ohne überhaupt gesehen zu haben wer wirklich davor stand.

,,Ich", grinste mich Francesco an.

Leicht sprachlos starrte ich einfach nur auf ihn herauf.

,,Sieht wohl aus als hättest du mich nicht erwartet... aber lass mich wenigstens wissen vor was oder wem ich dich gerettet habe."

Also erwartet hatte ich ihn definitiv nicht. Auch wenn er meinte, dass er mit mir reden wollte hörte ich drei Wochen nichtsmehr von ihm. Aber wir waren daran ja schon gewöhnt, oder?

,,Vor drei verrückten Babys", antwortete ich einfach. Ich ließ ihn vor der Tür stehen und lief schnell wieder zu den Kindern, bevor sie sich alle das Auge ausstechen würden oder eine Hand abhackten.

Wahrscheinlich hatte er verstanden wieso ich nichts weiter gesagt hatte, denn er lief mir einfach hinterher und blickte sich etwas um, nachdem er natürlich die Tür hinter sich geschlossen hatte.

,,Callan, Sierra und Hestia also", murmelte er. ,,Die haben sie dir auch alle drei anvertraut? Schlimm."

Woher wusste er, dass das Mädchen mit den braunen Haaren und hellen Augen Hestia war?

,,Und woher kennst du Lyanna?", ohne groß etwas weiteres zu sagen setzte er sich auf das Sofa, vor dem die ganzen mini Menschen spielten. Ruhig und in Frieden.

Er fühlte sich hier wohl und die Babys anscheinend auch. Aber erst seit dem er aufgetaucht war.

,,Zufällig in einem Babyladen getroffen, als wir vor Sierras Geburt einkaufen waren. Und jetzt sind wir eng befreundet. Woher kennst du sie?" Ich betonte das 'du' besonders, aber hoffte unnötig, dass er den Funken Eifersucht einfach nicht raushörte.

LiviaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt