Mein Kopf schmerzte, als ich erwachte und ich konnte mich nur noch an einen Bruchteil des gestrigen Abends erinnern. Ich fuhr mir über die Schläfe und versuchte mich zu konzentrieren. Erst kamen nur Bruchteile, dann fiel mir alles wieder ein.
Sie waren in meine Wohnung eingedrungen. Sie hatten die Tür eingetreten, mich gepackt und trotz meiner Schreie einfach mit sich gezogen. Ich hatte um mich geschlagen und geschrien, aber keine Chance gehabt. Mir wurde heiß und kalt zugleich, meine Stimme versagte und mir kamen tausende Fragen in den Kopf: Wer waren diese Typen und was wollten sie? Wo war ich? Und... Wer wollte schon eine 22-Jährige Literaturstudentin entführen?
Auch jetzt hatte ich noch immer keine Antwort darauf. Mein Blick fuhr unruhig herum, studierte aber zugleich die Einrichtung des Zimmers. Die Möbel waren aus dunklem Holz, farblich perfekt aufeinander abgestimmt und die Bettwäsche so weich... War das etwa Seide? Automatisch strich ich mit meiner Hand noch einmal darüber. Wer auch immer mich entführt hatte, besaß immerhin etwas Geschmack was Einrichtung betraf.
Im nächsten Moment klopfte es an der Tür und ich spürte auch wie mein Herz gleich lauter schlug.
"So, genug Schabernack. Lasst mich zu ihr."
Diese Worte schienen nicht mir gegolten zu haben, aber machten mich noch etwas nervöser.
Die Stimme klang seltsam vertraut, aber ich wusste im ersten Moment nicht, wo ich sie schon einmal gehört hatte.
Ich stand sofort auf, bemerkte aber gleich wie wackelig meine Beine noch waren.
Als sich die Tür dann öffnete, zuckte ich zusammen und hatte meine Umgebung anscheinend noch nicht genügend gecheckt. Eine Vase, die hinter mir auf dem Nachttischchen gestanden hatte, segelte nun auf den Fußboden und zersprang in tausend Einzelteile.
Mir entfuhr ein erschrockener Laut, ehe ich wieder in Richtung Tür blickte. Und da stand er: ein junger Mann mit blodem Haar und einem etwas rundlichem Gesicht. Darin lag neben dem leichten Babyspeck ein schelmisches Grinsen, das jedoch erstarb, als er die Vase auf dem Boden entdeckte. Seine blaugrünen Augen musterten mich hinter den Brillengläsern. Mir stockte der Atem. Philipp Amthor. Meine Lippen formten stumm seinen Namen, aber ich wagte es noch nicht diesen auszusprechen.
Sein Blick hing in meinem, bis er sich in einer schnellen Geste über den Nacken fuhr. War er etwa verlegen? Im nächsten Moment kehrte das jugendliche Lächeln auf seine Lippen zurück.
"Nun, ich würde sagen: Scherben bringen Glück."
Mein Mund fühlte sich noch etwas trocken an, aber ich nickte. Auch, wenn ich nicht genau wusste, wieso. Es war so eine merkwürdige, verwirrende Situation.
"Philipp Amthor, was.., wie bin ich hierhingekommen? Und... wieso?"
Er beugte sich etwas vor und blinzelte kurz. Es schien als würde er nachdenken, doch sich dann seiner Sache sicher sein.
"Nenn mich doch Philipp."
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~Chancellor Princess~
RomanceNancy Speer führte ein ganz gewöhnliches Leben, bis sie einen sehr konservativen doch innovativen Tweet verfasste und so die Aufmerksamkeit Philipp Amthors auf sich zog. Noch über Nacht wird sie aus ihrem alten Leben gerissen und findet sich im CDU...