-Epilog

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10 Jahre später

Ich sitze in unserer Küche unseres schönen Hauses in Liechterfelde.
Phillip ist mal wieder unterwegs und wird erst in ein paar Tagen nach Hause kommen. Sein Wahlkampf als Bundeskanzler verlangt ihm momentan viel ab. Mittlerweile trinkt er sogar Kaffee und nicht mehr Kakao. Er betont aber immer, dass alles unsere gemeinsamer Erfolg ist und er es ohne mich niemals machen könnte.
Ich halte zuhause die Stellung und kümmere mich um unseren Nachwuchs. Ursprünglich wusste ich nicht, was ich vom Leben wollte, aber ich habe mich nun an diesen Entwurf gewöhnt und er ist ein Stück weit mein eigener geworden. Gedankenverloren streiche ich über meinen Bauch.

Franz-Joseph und Konrad gehen mittlerweile auf eine Privatschule in Berlin. Helmut und seine Schwester Angela in einen bilinguale Kindergarten. Die Zwillinge Andreas und Alex bleiben noch ein Jahr mit mir zuhause, bis sie ebenfalls in der Kita eingewöhnt werden.

Bald kommt Baby Nummer 7. Phillip liebt es, wenn ich schwanger bin und unser Sex ist in dieser Zeit ehrlich gesagt am besten.
Sehnsüchtig schleiche ich in sein Arbeitszimmer und räume dort ein bisschen auf, obwohl das eigentlich nicht notwendig ist bei Phillips Ordnungssinn.

Ab und an sortiere ich Phillips Papiere auf seinem Schreibtisch. Das mache ich immer mit besonders viel Liebe. Solange er mir dazu auch nichts anderes sagt, darf ich das. Nur manchmal liegen besondere Beschlüsse dort, die er niemandem zeigen darf.

Und gerade, als ich einen Teil der Papiere zur Seite lege, fällt mir eins, das ich vorher noch nie gesehen habe, ins Auge:

„Plan für die nächsten 20 Jahre, Datum: 15.04.2007"

Überrascht nehme ich das Papier entgegen. Es ist tatsächlich kein Plan der Bundesregierung, sondern Phillips eigener.

Und dort steht vieles auf der ersten Seite, was mich zum Schmunzeln bringt.

"-2008 Mitglied der CDU und der Jungen Union werden

-2011 Abi machen

-2012 Studium beginnen und mit 25 Jahren abschließen

-2017 Netzwerken, wichtige Freunde kennenlernen, lernen mit Geld umzugehen in einer Wirtschaftskanzlei in Berlin, Doktorarbeit beginnen mit Thema: "Staatswohl und Staatsgeheimnisse zwischen Regierung und Parlament", Mitglied im Europaauschuss werden

-2018 Vorstandsmitglied in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion werden
-2019 in die katholische Kirche eintreten, intensive Lobbyarbeit ohne erwischt zu werden"

Alles ist abgehakt bis auf den letzten Punkt. Hier hat er nur ein Kreuzchen gemacht.
Ab hier sind einige Punkte durchgestrichen und ein paar kaum leserliche Notizen.
Wahrscheinlich war Phillip etwas nervös, als er das geschrieben hat und musste einen Teil seines Plans verändern. Irgendwo kann ich unter den Notizen folgende Überlegungen lesen:

„Imagewechsel, der mich sympathischer erscheinen lässt", „vom korrupten Wunderkind zum sorgenden Familienvater?" -Eine Randnotiz von Phillip: „Sowas mag das Volk. Aber wo und in welcher Weise findet sich eine Dame dafür?"

Ich halte die Luft an, als ich das lese und blättere dann um.
Auf der nächsten Seite sind mehrere Strategien aufgeführt jemanden kennenzulernen, einige davon sind durchgestrichen, aber eine ist ganz deutlich umkringelt:

„Twitter - vermeintlicher Austausch über Politik, der Dame den Hof machen, schnelle Heirat, Bilderbuchfamilie, weitere Abgeordnetenarbeit!

Wenn ich mich von dem Imageschaden erholt habe → voraussichtlich 2030: Ministeramt und dann Kanzlerkandidatur → Bundeskanzler werden wie Mutti Merkel"

Alles davon war eingetreten und nun macht Phillip sogar seine Kanzlerkanditatur. In diesem Moment gibt es aber etwas, das mich beschäftigt:
Bin ich nur ein Punkt auf Phillips Karriereplanung?

Der Gedanke versetzt mir einen kurzen Stich im Herzen und ich fahre nachdenklich über das Papier. Andererseits...

Andererseits ist es beeindruckend, dass Phillip bereits in so jungen Jahren einen Plan für die nächsten 20 Jahre erarbeitet hat und diesem so konsequent gefolgt ist.
Trotz der Lobbyaffäre hat er sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, seinen Plan überarbeitet und eine neue Strategie entwickelt.
Und mit der Anpassung seiner Strategie bin ich dann Teil seines Planes geworden.

Vorsichtig streichle ich meinen breiten Bauch, spüre einen kleinen Tritt unseres gemeinsamen siebten Kindes, schließe die Augen und seufze dann.
Nur, weil es einen Plan gibt, heißt das nicht, dass das etwas schlechtes ist. Zumal ich glaube, dass sich daraus zwischen uns mehr entwickelt hat. Ich liebe ihn.

Phillip hat meinem Leben eine klare Richtung gegeben und mittlerweile... bin ich doch auch gerne Teil seines Planes. Ich hoffe, dass Phillip Amthor, mein Ehemann, bald der ganzen Bundesrepublik Deutschland eine Richtung geben wird - und das als neuer Bundeskanzler.

Er wird dann quasi Daddy des Landes.

~~~THE END~~~

PS: Ich habe entschlossen ihn nicht nur zuhause zu unterstützen, sondern auch einen Vorschlag für ein Wahlplakat gemacht. Das wollte er aber leider nicht verwenden. Er wird schon wissen was er tut.

(Bildquelle: https://berliner-zeitung

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(Bildquelle: https://berliner-zeitung.imgix.net/2020/6/14/97f90840-7471-4c87-b497-06752bcc8355.jpeg?rect=0%2C277%2C4000%2C2250&w=1024&auto=format)


AN: Sooo und hier endet unser erotisches FF. Ich hätte nie gedacht, dass es wirklich abgeschlossen wird. Danke an alle, die uns ermutigt haben.

Zum Ende hin ist unsere Nancy dann doch ein wenig indoktriniert. Und die Moral von der Geschichte: Tja, Ladies. Passt auf, welchen Bundestagsabgeordneten ihr datet! :D

Und ehrlich gesagt: Dieses FF hat meinen Blick auf Amthor ein wenig verändert. Ich hätte nie gedacht, dass er  von einer alleinerziehenden Mutter großgezogen wurde. Das hat mich in meiner ganzen Recherche wirklich überrascht und ich kann mir auch vorstellen, dass das nicht einfach war und finde es wirklich toll, dass er sich so einen Namen gemacht hat und sein Leben so zielstrebig in die Hand genommen hat. Zu dem Lobbykram und den teilweise sehr alten Ansichten bzgl. Abtreibung, Migration etc. sag ich aber mal lieber nichts. Das finde ich persönlich schon was kacke.

Dass Amthor trotz seiner Herkunft so konservativ rüberkommt, bspw. noch als junger Mensch bei den Katholen eingetreten ist etc., lässt mich ehrlich gesagt denken, dass er sich selbst immer eine typische deutsche normale " Familie gewünscht hätte oder sich sehr mit den Kindern, die abgetrieben wurden, identifiziert. Hätte seine Mutter ja auch eventuell in so ner Lage machen können. Und offensichtlich wollte er wohl mit der Korruption dann dafür sorgen nie wieder zu wenig Geld zu haben und vielleicht iwie dazuzugehören^^' So meine unnötigen Gedanken. Wer das mit dem Alleinerziehend oder die Sachen da aus seinem Plan nicht glaubt, kann gern hier nachlesen. Ich habe mir mal erlaubt für seinen fiktiven 20 Jahres-Plan was aus seiner Vita zu übernehmen:

Quellen:

https://www.cdu-stadtverband-strausberg.de/artikel/philipp-amthor-kommt

https://www.zeit.de/2018/14/philipp-amthor-cdu-ueckermuende-bundestagsabgeordneter


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⏰ Letzte Aktualisierung: May 04, 2021 ⏰

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~Chancellor Princess~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt