Todobakudeku (Pausiert)

-18-

Zur selben Zeit

P.O.V. Izuku Midoriya

"Izuku! Komm mal her bitte", als ich beinahe auf dem Sofa einnicke, ertönt Tenyas Stimme plötzlich hinter mir. Müde drehe ich mich zu ihm um und schaue ihn abwartend an."Komm schon Deku! Komm mit!", auch Ochako, die neben ihm steht versucht mich dazu zu animieren, aufzustehen. Widerwillig komme ich ihrer Bitte nach und folge den Zweien, die mit mir durch die Haustür nach draußen laufen. Dort angekommen schaue ich sie fragend an. "Was ist denn so wichtiges? Was ist hier draußen? Kann ich nicht bitte zurück in mein Zimmer? Mir gehts nicht so gut...", ohne auf eine Antwort meiner Freunde zu warten drehe ich mich langsam um und versuche mich in mein Zimmer zurück zu ziehen. Die ganze letzte Woche war ein einziger Horrortrip. Ich habe Kacchan ins Krankenhaus befördert und kann ihm nicht helfen, weiß nicht ob er jemals wieder aufwachen wird, habe Shoto vorher noch mit ihm betrogen und diesen dann auch noch mit meinem Egoismus und meiner schlechten Art verloren. Ständig muss ich weinen und ich will eigentlich nur noch den ganzen Tag im Bett liegen. Nur während des Trainings kann ich meine Sorgen ein wenig beiseite schieben, aber auch das bringt mir nicht mehr viel. Ich habe mir diese Woche über schön zwei Mal fast etwas gebrochen und hätte beinahe zu Recovery Girl gemusst. Immer mache ich Probleme. Vielleicht hätte All Might One for All doch an Mirio weiter geben sollen, dann könnte ich einfach verschwinden. Alles hinter mir lassen und mich endlich meinem Schmerz hingeben. Ich halte das so nicht mehr aus. Kacchan zu verlieren wäre das Eine gewesen, aber vielleicht hätte ich noch ein vernünftiges Leben führen können, aber Shoto auch noch zu verlieren und da auch noch selbst dran Schuld zu sein? Nein, so kann das nicht weiter gehen. Und dennoch weiß ich nicht was ich tun soll. Ich habe ihn nicht verdient, ich habe niemanden verdient und das zeigt sich auch deutlich in seinem Verhalten. Shoto hat schließlich seit einer Woche gar nicht mit mir geredet. Er hat sich zurück gezogen und das ist meine Schuld. Er ist wieder ganz wie früher und interessiert sich nur für sich selbst. 

Als ich die Tür öffne spüre ich Hände, die mich zurück ziehen. "Oh nein, Izuku du kommst jetzt mit! Ob du willst oder nicht, ihr müsst darüber sprechen!", Tenya weist mich an und schiebt mich vor sich her. "Wovon redest du?", frage ich mit brennenden Augen und gähne. "Shoto und du, ihr werdet jetzt darüber sprechen was zwischen euch vorgefallen ist! Ich kann doch nicht zulassen dass meine Freunde sich plötzlich streiten und tatenlos zusehen!", erklärt er und die braunhaarige stimmt ihm zu. "Leute, ich will das wirklich nicht, bitte lasst mich einfach wieder zurück gehen...", versuche ich sie abzuwimmeln und mich los zu reißen. Da ich jedoch kaum noch Kraft habe und mein Körper wegen meiner Psyche total ausgelaugt ist, gelingt es mir kein Stück und nach meinen vergeblichen Bemühungen packt Iida mich einfach und wirft mich über seine Schulter. Nachdem er ein Stück gegangen ist und an einer Trainingsfläche im Wald angekommen ist setzt er mich wieder ab. Als ich mich umsehe entdecke ich Shoto etwa 15 Meter entfernt von uns. Er macht gerade Liegestütze und hat uns noch nicht bemerkt. Noch kann ich fliehen, denke ich, als Ochako freudig auf ihn zustürmt und ihm entgegen ruft. "Shoootoooo! Heeey! Trainierst du wieder?", auch Tenya setzt sich jetzt in Bewegung und zieht mich hinter sich her. Wobei schleifen es wohl eher trifft. Bei Todoroki angekommen schiebt er sich seine Brille zurück auf die Nase und macht Anstalten zu erklären warum wir sein Training unterbrechen. "Tenya, Ochako, was gibt's? Ihr seht doch dass ich beschäftigt bin", entweder ignoriert er mich, oder er hat mich noch nicht gesehen. Naja letzteres wäre kein Wunder, da mein Gesicht gerade mitten in einem Gebüsch hängt weil ich ja über den Boden geschleift wurde und mein Peiniger wohl keine Lust hatte darauf zu achten wo er mein Gesicht durch zieht. "ich will nicht...", murmele ich ungehört vor mich hin. "Weißt du... Naja wir haben mitbekommen dass du und Izuku im Moment ein paar-", Ochako versucht das Thema anzusetzen doch kassiert direkt eine Abfuhr. "Für sowas habe ich keine Zeit, geht bitte wieder", sagt Shoto harsch und erntet einen traurigen Blick des Mädchens. "Hör zu Shoto, mal abgesehen davon, dass das wirklich unfreundlich von dir ist, müsst ihr reden! Das kann so nicht weiter gehen und das weißt du selbst!", geht Tenya nun dazwischen. Er hat schon recht, aber dennoch sträubt sich alles in mir dagegen. "Ach ja? Ich muss also mit ihm reden? Und wer will mich dazu zwingen, du? Ich rede mit ihm wenn ich es will und nicht wenn andere es mir auftischen wollen, also geht wieder!", okay ich glaube er hat mich tatsächlich noch nicht gesehen. In mir krampft sich alles zusammen, allein schon aus dem Grund, dass er sogar zu unseren Freunden so kalt ist. "Okay, wir gehen, komm Ochako, wir lassen ihm unser kleines Geschenk aber hier", und mit den Worten zieht er mich weiter durch das Gebüsch, das ein paar Kratzer in meinem Gesicht hinterlässt, nach vorne um mich vor Shoto fallen zu lassen. Auf allen Vieren kniend höre ich die Schritte meiner 'Freunde', die mich hier zurück lassen. "Huh?", höre ich es leise von dem Jungen vor mir, der ein wenig überrascht zu sein scheint. Als nächstes gibt er einen genervten Laut von sich und begibt sich wieder auf den Boden um seine Liegestütze fortzusetzen. Allein die Tatsache dass er direkt vor mir ist und mich keines Blickes würdigt lässt mich vor Angst und Schuldgefühen verkrampfen. Weder er sagt etwas, noch tu ich es. Ich bleibe für Minuten genau in dieser Position und es fühlt sich einfach nur wie eine Ewigkeit an in der ich so verharre, immer noch den Blick auf den Boden gerichtet. Das einzige was ich wahrnehme ist mein laut und schnell pochendes Herz, das mir gleich aus der Brust springen könnte, der Schweiß, der sich auf meiner Stirn bildet und die Tränen die sich in meinen Augen sammeln. Ich kann sie nicht zurück halten und geräuschlos tropfen sie auf das Gras unter mir. Shotos angestrengter Atem sagt mir, dass er sein Training einfach weiter macht und so tut, als sei ich gar nicht anwesend.