"Tony, das ist unfair!", rege ich mich auf, als die Avengers in den Quinjet steigen. "Das ist nur zu deiner eigenen Sicherheit", antwortet er mir und sieht mich entschuldigend an. Er weiß ganz genau wie sehr ich es hasse einfach nur tatenlos herum zu sitzen. "Nur wegen dieser kleinen Verletzung?", versuche ich ihn weiter zu überzeugen, aber ohne Erfolg. "Die Wunde kann jeden Moment wieder aufreißen, wenn du dich zu sehr anstrengst. Und außerdem bist du ja auch nicht alleine." Mit diesen Worten dreht er sich um, die Rampe schließt sich und der Quinjet hebt ab, verschwindet zwischen den Wolken.
Frustriert gehe ich zurück ins Wohnzimmer des Towers und lasse mich auf das Sofa fallen. Ich kann kaum still sitzen, bei dem Gedanken das die anderen gerade ihr Leben für diese dämlich, kleine Information riskieren. Mit mir würden sie weniger in Gefahr schweben. Um mich etwas abzulenken gehe ich in mein Zimmer, hole ein Buch und setzte mich wieder ins Wohnzimmer. Nach einer Viertel Stunde Klappe ich das Buch zu und lasse meinen Kopf in die Hände sinken. Normalerweise kann ich mich mit einem Buch immer gut ablenken, aber dieses Mal funktioniert es leider nicht.
Ich weiß das Pietro hier irgendwo im Tower ist und sofort wissen wird wenn ich das Haus verlasse. Aber könnte er mich dann noch davon abhalten zu kämpfen? Wahrscheinlich nicht. Mit einem überlegenen Lächeln auf den Lippen, schleiche ich in mein Zimmer und ziehe meinen Kampfanzug an. Dann stecke ich meine Waffen in den Gürtel und verlasse das Zimmer. Auf Zehenspitzen laufe ich durch den Tower und will mir gerade den kleineren Quinjet schnappen, als eine Person angerannt kommt, mich blitzschnell hochhebt und mich über seine Schulter schmeißt. "Lass mich runter, Pietro!", rufe ich genervt davon, dass er meinen Plan durchschaut und wahrscheinlich nur darauf gewartet hat, dass ich versuche ihn umzusetzen.
"Vergiss es, Layla", meint er zuckersüß und trägt mich zurück ins gemeinsame Wohnzimmer, wo er mich auf dem Sofa absetzt und zur Küchenzeile läuft, um einen Kaffe oder was auch immer zu holen. "Wieso lässt mich Tony nicht einfach mitkämpfen? Meine Wunde ist schon so gut wie geheilt!", rege ich mich auf und lasse mich in die Kissen auf dem Sofa sinken. "Weil deine Wunde eben noch nicht richtig geheilt ist", erklärt Pietro sachlich und kommt mit einem Tee auf mich zu. Dann stellt er ihn vor mir ab und sieht mich auffordernd an. "Trinken", ordnet er an und lässt sich gegenüber von mir auf den Sessel fallen.
Genervt sehe ich ihn an. "Ich brauche diese Medizin nicht, Pietro! Wie ich gesagt habe, meine Wunde ist schon geheilt!" "Also erstens hast du gesagt, deine Wunde wäre so gut wie geheilt. Zweitens. Trink den Tee oder ich flöße ihn dir ein." Er verschränkt die Arme vor der Brust und deutet mit dem Kopf auf die Tasse. "Nö", meine ich und starre demonstrativ aus dem Fenster. Im Augenwinkel bekomme ich mit wie Pietro aufsteht, langsam zu mir kommt und sich neben mir auf das Sofa fallen lässt. "Dann flöße ich es dir eben ein. Hauptsache du trinkst das."
Gerade will ich aufstehen und schnell in mein Zimmer verschwinden, als Pietro seine Arme um meinen Körper legt und mich zu sich auf den Schoß zieht. Ich Versuche mich aus seinem Griff zu winden, aber er lässt nicht locker. "Trinken", flüstert er leise in mein Ohr, wodurch ich eine leichte Gänsehaut bekomme. Schon seit längerem bin ich in ihn verliebt, hatte bis jetzt aber noch nicht den Mut, es ihm zu sagen. Und dieser ganze Körperkontakt macht es nicht gerade besser. "Ist dir kalt?", fragt Pietro, als er die Gänsehaut bemerkt, doch fast im selben Moment schleicht sich ein spitzbübisches Grinsen auf sein Gesicht. "Oder ist das wegen mir?"
Ich beiße mir auf die Lippe und schaue einfach nur stur geradeaus. "Streiken wir jetzt also?", will er wissen und zieht mich noch näher zu sich. "Wir können auch gerne die ganze Zeit so sitzen bleiben." "Wenn du mich so umklammerst, kann ich die Tasse nicht nehmen", knurre ich mürrisch. Immer noch grinsend lässt Pietro meine Arme frei, hält mich aber weiterhin auf seinem Schoß gefangen. Ganz langsam führe ich die Tasse zu meinen Mund und trinke einen kleinen Schluck. Dadurch wird mir wieder ins Gedächtnis gerufen, wie scheußlich diese Medizin eigentlich schmeckt. Pietro beobachtet jede meiner Bewegungen ganz genau.
"Kannst du mal Aufhören mich so anzustarren?", keife ich Pietro an und nehme mit zusammengekniffenen Augen noch einen Schluck des wiederlichen Getränks. Er schüttelt einfach nur den Kopf und fährt damit fort, mich genau im Auge zu behalten. "Was willst du jetzt machen?", fragt Pietro, nachdem ich den Tee leer getrunken habe. "Wie wäre es mit einem Film?", schlage ich vor und schaffe es endlich, mich aus Pietros Klammergriff zu befreien. Er nickt nur, steht auf und hebt mich wieder hoch. Dann rennt er mit seiner übermenschlichen Geschwindigkeit ins hauseigene Kino. Dort setzt er mich auf dem riesigen Sofa ab und lässt sich neben mich fallen.
~*~
Wir haben uns dazu entschieden Herr der Ringe zu schauen. Während ich gebannt auf den Bildschirm starre, habe ich das Gefühl, dass Pietro eher mich beobachtet, als dem Geschehen auf der Leinwand zu folgen. Ungefähr in der Mitte des ersten Films legt er einen Arm um mich und zieht mich näher zu sich. Sofort verkrampfe ich mich ein wenig, überrascht von dem plötzlichen Körperkontakt. Pietro fährt einfach damit fort, den Film zu sehen. Ich entspanne mich nach ein paar Minuten wieder und lasse mich in seine starken Arme sinken. Aus irgendeinem Grund werde ich immer müder und meine Augenlieder werden immer schwerer.
Während des Films bin ich irgendwie zum zweiten Mal an diesem Tag, auf Pietros Schoß gelandet, sodass ich nun an seiner Brust lehne und seine Arme um mich geschlungen sind. Kurz bevor ich ganz einschlafe, höre ich Pietro etwas murmeln. "Ich weiß das du schläfst, und mich gerade nicht hören kannst. Aber ich liebe dich, Layla. Ich habe nie den Mut es dir zu sagen und wenn doch, kommt irgendwas dazwischen." Während er weiter redet, spielt er mit meinen Haaren. "Vielleicht bin ich ja morgen mutig genug." Er platziert einen leichten Kuss auf meinem Haaransatz und drückt mich noch näher zu sich. "Wenn du nur endlich meins wärst", kann ich noch vernehmen, bevor ich endgültig einschlafe.
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𝕄𝕒𝕣𝕧𝕖𝕝 𝕆𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥𝕤
FanfictionVerschiedene Marvel Oneshots aller Art! Ich schreibe auch welche auf Anfrage, also wenn ihr eine Idee habt, die ihr umgesetzt haben wollt, könnt ihr mich gerne in den Kommentaren oder Privat anschreiben.