Clint's Tochter (Part 2)

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"Du kannst zaubern?" Mein Vater sah mich etwas skeptisch an. "Hast du Fieber?" Ich schüttelte den Kopf. Schlechte Idee. Sofort verschlimmerten sich die Kopfschmerzen. "Vielleicht kann man es eher als Magie anwenden bezeichnen", versuchte ich ihm meine Fähigkeiten zu erklären. Er hob eine Augenbraue. Und so begann ich, ihm alles zu erzählen. Von dem Traum, der Sache mit der Kerze, bis hin zum heutigen Tag. "Du kannst die ganze Vergangenheit von einer Person sehen, indem du ihnen in die Augen schaust? Die komplette, also wirklich alles?" Ich wusste worauf er hinaus wollte und nickte mit hochrotem Gesicht. "Alles." "Deswegen bist du nicht runter gekommen?", schlussfolgerte mein Vater. Wieder nickte ich. "Würdest du mit runter kommen? Du musst auch niemandem in die Augen sehen", versprach er und hielt mir seine Hand hin. Nach kurzem zögern ließ ich mich von ihm auf die Beine ziehen. Zusammen gingen wir nach unten. Ich hielt meinen Blick die ganze Zeit gesenkt. 

"Das ist Alida", stellte meine Mutter mich vor, als ich mit Clint das Wohnzimmer betrat. "Hallo", meinte ich schüchtern, hob aber meinen Blick nicht. Laura wollte gerade zu reden anfangen, als Clint kurz den Kopf schüttelte. "Wie gehts dir, Alida?", wollte Natasha wissen. "Miserabel", murmelte ich, ging zur Küchenzeile und schenkte mir ein Glas Wasser ein, das ich in einem Schluck herunter kippte. "Wieso denn miserabel?" Ich seufzte. "Kopfschmerzen und ein paar Bilder die mir gerne hätten erspart bleiben können." Ich hätte schwören können, mein Vater hätte sich in diesem Moment ein wenig verkrampft. "Ich finde du solltest deine Mutter einweihen", meinte er und sah mich an. "Mach du doch", murmelte ich und kippte noch ein Glas Wasser hinunter. "Was sollte ich denn wissen?", fragte Laura nach. "Unsere Tochter kann zaubern", klärte Clint sie auf. "Was?" "Ich kann Magie ausüben", wiederholte ich die Worte meines Vaters. "Wow, echt? Das ist cool", meldete sich Tony Stark. 

"Und wie?", fragte Bruce Banner interessiert. "Wie? Keine Ahnung. Aber ich kann die Elemente kotrollieren, mit Tieren reden, fliegen, habe verbesserte Sinne und kann die ganze Vergangenheit einer Person sehen, indem ich dieser Person direkt in die Augen sehe. Das letzte verursacht aber mörderische Kopfschmerzen. So wie gerade", erklärte ich. "Du kannst Zaubern?", ertönte plötzlich die Stimme meiner kleinen Schwester. Ich nickte bestätigend. "Kannst du mal zaubern? Bitte!", rief sie mit großen Augen. Ich nickte langsam und ließ eine kleine Flamme in meiner Hand erscheinen und wieder verschwinden. "Nochmal!" Ich lachte leise. "Später vielleicht." Plötzlich klopfte es am Fenster. Ich drehte meinen Kopf und erblickte einen kleinen Spatz auf dem Fensterbrett. Verwirrt lief ich hin und öffnete das Fenster. "Wir haben eine Lösung gefunden!", freute er sich. "Welche Lösung?" "Wie du nicht die Vergangenheit von Leuten sehen kannst! Einfach eine Sonnenbrille aufziehen! Die getönten Scheibe sorgen dafür, dass sich deine Magie sozusagen nicht selbst aktiviert", erklärte der Vogel. "Das probier ich aus. Danke!"

Das Vögelchen nickte und flog davon. "Was hat der Vogel gesagt?", erkundigte sich Laura. Ich ignorierte sie und holte aus einer Schublade meine Sonnenbrille. Dann setzte ich sie auf. "Wem ist es egal, ob ich seine gesamte Vergangenheit sehe?", fragte ich in die Runde. Steve Rogers hob langsam seine Hand. "Ein Freiwilliger!", grinste ich, lief zu ihm herüber und sah ihm in die Augen. Nichts passierte. "Es funktioniert!", freute ich mich und legte erstmal einen kleine Freudentanz hin. "Wir könnten dir das sicher modifizieren", versprach Stark. "Das wäre toll", bedankten sich Laura und Clint bei ihm. "Ich glaube ich gehe noch ein bisschen spazieren", meinte ich und schnappte mir einen Apfel. "Bis später." Mit diesen Worten verschwand ich aus der Tür. Ich brauchte Abstand von Menschen. Mein Kopf fühlte sich außerdem immer noch an, als würde er jeden Moment explodieren. Ich brauchte einen kleinen Rundflug. Leichtfüßig erhob ich mich in die Luft, stieg immer höher, bis ich über den Wolken schwebte.

Ich nahm ein paar tiefe Atemzüge und genoss einfach das Gefühl von Freiheit. "Alida! Spielen wir verstecken?", ertönten die Stimmen einiger Vögel. "Ich suche", meinte ich nickend und hielt mir die Augen zu. Nach ein paar Runden verstecken flog ich wieder zurück nach Hause. Meine Kopfschmerzen waren zum Glück so gut wie weg. Als ich das Haus wieder betrat, fand ich alle im Wohnzimmer. Mit einem neuen Gast. Wer war denn das schon wieder? "Ist schön dich wieder zu sehen, Boss. Aber ich hatte gehofft du kommst mit etwas mehr mitbringst als das", meinte Natasha gerade zu unserem Neuankömmling. Warte müsste der nicht Fury heißen? "Das tue ich. Ich hab euch!", erwiederte er, als er mich bemerkte. "Das ist also unser neues Talent", stellte er fest und musterte mich. "Talent?", fragte ich verwirrt, während ich mich an den Tisch setze und mir etwas zu trinken einschenkte. "Barton hat von dir erzählt. Naja, von deinen Kräften", erzählte Fury und lehnte sich gegen die Kücheninsel.

"Was hat er denn genau gesagt?" Ich schielte zu meinem Vater der die Augen verdrehte. "Ultron hat gesagt, das die Avengers als einzige zwischen ihm und seinem Ziel stehen. Und ob er es zugibt oder nicht... sein Ziel ist die Globale Vernichtung", kam Fury auf das Gesprächsthema zurück. "Warte mal. Globale Vernichtung? Wie will er das denn schaffen?", fragte ich verwirrt. "Keine Ahnung. Das müssen wir noch herausfinden", antwortete Bruce und zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. "Und was ist sein nächster Schritt?" "Er will besser werden", meinte Steve. "Besser als wir." "Sekunde. Besser als wir alle zusammen?" Ich band mich bewusst mit ein. Wenn es hier um globale Vernichtung ging, wollte ich kämpfen. War nur die Frage ob Dad das erlauben würde. Jetzt folgte ein Wortwechsel, dem ich nicht ganz folgen konnte. "Hat noch jemand Kontakt zu Helen Cho?", fragte Bruce schließlich.

Nach diesen Worten begann Tony zu telefonieren und die anderen verschwanden aus dem Wohnzimmer um sich umzuziehen, so auch Dad. Ich folgte ihm nach oben und ging in mein Zimmer. Mit einem Wink meiner Hand flog ein Anzug aus meinem Schrank, an dem ich seit einem Monat arbeitete. Ich hatte vielleicht einen Anzug meines Vaters umgenäht und hatten ihn mir angepasst. Jetzt war es eine Hose mit einem Shirt, das ich meiner Meinung sehr schön verziert hatte. Schnell zog ich mit alles an und steckte meine Messer, die ich mir bestellt hatte in den Gürtel und meine Stiefel. Außerdem kam noch eines an den Oberschenkel. Meine Haare band ich zu einem Hochzopf zusammen und rannte dann wieder nach unten ins Wohnzimmer. "Alida? Was soll das werden?", fragte meine Mutter streng, als sie mich in meiner Kleidung sah. "Und ist das ein Anzug von deinem Dad?"

Ich biss mir auf die Lippe und sah sie schulbewusst an. "Wenn es um globale Vernichtung geht, will ich kämpfen!", stellte ich klar und sah sie flehend an. "Und wie soll ich lernen mit meinen Kräften umzugehen, wenn ich sie nicht einsetzten kann?" "Alida?", ertönte die fragende Stimme meines Vaters. "Das ist mein Anzug." Ich drehte mich um und sah ihm entschlossen in die Augen. "Ich komme mit!" Er schüttelte den Kopf. "Auf keinen Fall." "Doch, ich komme mit! Und wenn du es mir verbietest fliege ich euch eben hinterher!", stellte ich mich stur. "Nein. Tust du nicht." "Wieso nicht?!" "Du könntest verletzt werden! Außerdem hast du nicht einen Funken Erfahrung!" "Und wie soll ich Erfahrung sammeln, wenn du mich nicht mitkommen lässt?", konterte ich. Es war eine Minute still, in der er mit sich selbst zu ringen schien. "Na gut. Du darfst mitkommen. Aber du machst genau was ich sage."

𝕄𝕒𝕣𝕧𝕖𝕝 𝕆𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥𝕤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt