Die Probleme der Jugend

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Dieser Morgen im Avengers Hauptquartier fing mit einem schrillen Schrei an. So einem richtig schrillen. Deswegen wusste Natasha Romanoff - die von dem Schrei aufgeweckt wurde - das es sich um ihren Avenger-Kollegen Tony Stark handelte. Allerdings klang die Stimme von Iron Man einige Oktaven höher als sonst, weswegen sich die ehemalige Auftragskillerin fragte, was wohl dieses Mal vorgefallen war. Vor allem so früh am Morgen. Ihr bester Freund Clint Barton musste sich diese Frage allerdings nicht stellen, denn er konnte schon erahnen, was passiert war. Er war an diesem Morgen aufgestanden und wollte sich zum Training anziehen - als er nicht mehr in seinen Anzug hinein gepasst hatte. Dieser war ihm nämlich mindestens eine Nummer zu groß, wie der Bogenschütze feststellen musste. Und nach einem Blick in den Spiegel konnte er sich auch denken wieso. Irgendwie sah Clint wieder aus, als würde er gerade in die High School gehen. Er löste die Situation etwas besser als Tony - und starrte einfach nur sein Spiegelbild an.

Natasha hatte mittlerweile auch mal in den Spiegel gesehen. Sie passte zum Glück noch in einige ihrer Klamotten, auch wenn diese ihr ein kleines bisschen zu groß waren. Tony hatte da weniger Glück, genauso wie Clint, weswegen die beiden die selben Lösung fanden - sie zogen sich ihre Bademäntel an und machten sich auf den Weg ins Wohnzimmer. Dort trafen sie auf Natasha, Bruce und Bucky. Auch der Wissenschaftler und der Winter Solider waren in ihre Teenager-Phase zurück katapultiert worden und saßen etwas verloren auf dem Sofa herum. Die beiden trugen viel zu große Pullover und Jogginghosen. Alle fünf starrten sich erst einmal für einige Sekunden an, bis Bucky sich wunderte: "Wo ist Steve?" Tony zuckte mit den Schultern und Natasha schlug vor: "Vielleicht schläft er ja noch?" Bucky zog die Augenbrauen zusammen und schüttelte den Kopf. "So lange schläft Steve nie, seit wir hier sind." "Ich gehe mal kurz in seinem Zimmer nachsehen." Mit diesen Worten verschwand Clint in den Lüftungsschächten. 

Er ließ einen kurzen Fluch hören, als er bemerkte, dass es mit Bademantel nicht so leicht war, durch den engen Schacht zu kriechen. Kurze Zeit später kam der Bogenschütze bei Steves Zimmer an. Sein Blick fiel auf das Bett, wo ein blonder recht schmächtiger Kopf aus der Decke hervor ragte. Clints Augen weiteten sich, als ihm aufging, dass auch Steve in seine Teenager-Phase zurück geschickt worden war. Was bedeutete, dass er jetzt wieder klein war und nicht mehr der Muskelprotz mit Serum. Der Bogenschütze krabbelte zurück ins Wohnzimmer und teilte den anderen mit, was er gesehen hatte. Tony verkniff sich zur Abwechslung mal einen Kommentar und Bucky ging Steve wecken. In der Zwischenzeit besprachen die anderen vier, was man in dieser Situation nun tun sollte. Doch alle von Tonys Ideen beinhalteten irgendwelche Gefährlichen Experimente, weswegen er dann gar keine Vorschläge mehr machen durfte. Einige Minuten später kam Bucky mit Steve zurück. Der - jetzt nicht mehr - Supersoldat, war nicht gerade begeistert von der Situation und er wurde von Bucky zum Sofa gelotst, wo Steve sich in eine Decke einkuschelte.

Und dann ging die richtige Diskussion los. "Ich will so nicht bleiben. Morgen hab ich eine Pressekonferenz", beschwerte sich Tony gleich zum Anfang. "Keiner von uns will so bleiben, Tony", meinte Natasha, die auf keinen Fall einen motzenden Teenager-Tony betreuen wollte. Sie schien als einzige nicht so sehr in der Zeit zurück gesetzt worden zu sein, weswegen sie sich auch am besten mit der Situation abgefunden hatte. "Du hast gut Reden", grummelte Iron Man. "Also, Fakt ist, wir sind wohl alle in der Zeit zurück gesetzt worden. Manche mehr und manche weniger", fasste Bruce die ganze Situation einmal zusammen, das half ihm immer, einen klaren Kopf zu bewahren. Allerdings half das auch nur ihm, denn alle außer Steve, begannen wild durcheinander zu rufen. Bis Steve plötzlich murmelte: "Ruft mich an, egal was ist. Ich bin immer erreichbar." Auf das immer legte er eine komische und ziemlich eindringliche Betonung. Bucky schien Steve gehört zu haben, denn er sah ihn mit schief gelegtem Kopf an. "Wieso kommen mir diese Sätze so bekannt vor?", wollte er wissen.

"Erinnerst du dich noch an dieses Mädchen? Das, was immer auf dem alten Spielplatz um die Ecke war. Wir konnten ihr Alter immer nicht ausmachen, haben uns aber nie getraut sie zu fragen", erinnerte Steve sich und bei Bucky schien ein Licht aufzugehen. "Du meinst die mit den braunen Haaren? Die immer so komisch geredet hatte, als wäre sie aus einer anderen Zeit?" Steve nickte eifrig. "Als wir uns das letzte Mal gesehen haben hat sie gesagt: Ruft mich an, egal was ist. Ich bin immer erreichbar." "Und was soll das jetzt heißen?", wollte Tony verwirrt wissen und Natasha fügte hinzu: "Egal von wem ihr da redet, wir werden sie unmöglich anrufen können. Jetzt müsste sie schon Tod sein." Doch Steve und Bucky schüttelten synchron den Kopf. "Erinnerst du dich auch noch an ihrer Nummer, Buck?" "897539. Und dann drei Mal die eins", erwiderte der Soldat wie aus der Pistole geschossen. "Und ihr meint wirklich, dieses Mädchen kann uns helfen?", fragte Clint nach. Er schien nicht wirklich überzeugt.

𝕄𝕒𝕣𝕧𝕖𝕝 𝕆𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥𝕤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt