2. Streit unter Pumas

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POV Tikaani
Nachdem wir wieder zuhause waren, womit ein kleines Häuschen in Jackson bezeichnet ist, beschlossen wir zu Carags Eltern zu gehen. Einerseits um die frohe Neuigkeit zu verkünden, die noch niemand außer uns wusste, und andererseits um sie nach fast einem Monat wieder zu sehen.
Gesagt getan. Wir fuhren also zum Rande vom Revier von Carags Eltern, im Nationalpark Yellowstone. Carag und ich stiegen aus dem Auto und liefen zu einem der Unterschlüpfe wo wir höchstwahrscheinlich Carags Eltern fanden. Wir verwandelten uns nicht, da ich mich während der Schwangerschaft nicht verwandeln durfte. Das würde den Babys nicht gut tun.
Plötzlich zuckte Carag zurück. „Da!"
Er zeigte auf einen Felsvorsprung. Ein hellbrauner Puma, mit grünen Augen, sprang hervor und stürmte auf Carag zu. Er schmieß ihn um und leckte ihm einmal quer über die Wange.
„Haha." lachte Carag. „Mia! Ihhh! Geh von mir runter. Du bist viel zu schwer!"
Mia alias ‚der Puma' sprang mit einem eleganten Satz von ihrem Bruder und stummte ihn und mich mit ihrem Kopf an. Ich kraulte sie hinter den Ohren. Was sie mit einem Schnurren erwidertet und genießerisch die Augen schloss. Ich wusste das diese Raubkatze ein weiches Herz hat. Carag rappelte sich lachend wieder auf.
Carag: „Was machst du denn hier?"
Mia antwortete in Gedankensprache: „Ich habe Nimca und Xamber besucht und wollte gerade gehen um euch noch zu besuchen, aber dann habe ich euch gewittert. Was macht ihr hier? Warum seit ihr nicht verwandelt?"
Tikaani: „Schön das du da bist. Wir wollen mit Nimca und Xamber reden und ihnen etwas mitteilen..."
Mia: „Was wollt ihr ihnen mitteilen was ihr mir nicht sagen wollt?"
Sie starrte ihren Bruder und mich mit einem leicht verletzten Ausdruck an.
Carag: „Ganz ruhig. Wir wollten dir das auch erzählen."
Carag hob beschwichtigend die Hände.
Mia: „Gut. Dann kommt mit."
Das Puma Weibchen wollte sich schon umdrehen als Carag fragte: „Fragst du gar nicht mehr ob ich etwas zu Essen dabei habe?"
Mia: „Sehr witzig Brüderchen. Du weißt doch das ich bald ein Café leiten werde. Mit Pfannkuchen! Mhhhhhh. Lecker!"
Sie leckte sich genüsslich über die Lefzen.
Carag: „Dazu musst du erst mal besser mit Menschen umgehen können. Sonst weiß gleich jeder, das du ein Woodwalker bist."
Mia: „Ey. Ich hab doch jetzt eine Wohnung in Jackson. Ich kann schon richtig katzig mit Menschen umgehen."
Carag: „Ach Ja?! Und was stand gestern in der Zeitung?"
Mia: „Du meinst dieses komische Papier mit den neusten Informationen?"
Carag: „Genau. Da stand das ein Puma in Jackson gesichtet wurde. Hast du zufällig irgendeine Idee welcher Puma das sein könnte?"
Mia: „Ich weiß nicht was du meinst."
Carag: „Das weißt du ganz genau."
Mia: „Nein! Tu ich nicht!"
Carag: „Doch! Tust du!"
Mia: „Nein!"
Carag: „Doch!"
Während die Geschwister sich weiter stritten ging ich auf den Felsvorsprung zu. Es war eine Höhle. Ein Sandfarbenes Puma Weibchen mit goldbraunen Augen kam auf mich zu getigert, oder besser gesagt gepumat.
Tikaani: „Hallo, Nimca. Wie geht's dir?"
Nimca: „Hallo, Tikaani. Mir geht es ganz gut. Ich hoffe dir auch?! Warte kurz, ich muss meine Kinder mal beruhigen."
Tikaani: „Ja, mir geht's auch gut..."
Damit ließ sie mich stehen und pumate auf Carag und Mia zu. Ich mochte Nimca sehr gerne, selbst wenn sie manchmal ziemlich abweißend war. Seit ein paar Monaten war sie eh nicht so gut gelaunt, da Mia nun auch mehr bei den Menschen leben und sich ein Café anschaffen will. Eine Wohnung hatte Mia schon. Ich steckte ihr ab und zu ein wenig Geld zu. Bei ihrem Job als Bedingung verdiente sie nämlich nicht genug um sich die Wohnung zu leisten, oder gar ein eigenes Café zu kaufen.
Carag und Mia stritten sich immer noch und merkten Nimca gar nicht. Diese schlich langsam und leise auf Carag zu. Ihre Muskeln spannten sich an und dann sprang sie mit einem Satz auf ihn drauf. Carag krachte zu Boden.
„Nimca!"rief Carag überrascht. Nimca sprang von ihm runter.
Carag richtete sich auf und sagte erfreut: „Hallo! Es ist echt schön dich endlich wieder zu sehen."
Nimca ignorierte seine Begrüßung und fing an zu schimpfen: „Du musst besser aufpassen. Die Zeit bei den Menschen schadet deinen Instinkten. Ich hätte dich mit einem Biss töten können und du hättest es nicht einmal gemerkt."
Carag zog den Kopf ein und nickte beschämt. Mia lachte schadenfroh.
Nimca: „Du brauchst gar nicht so zu lachen, junge Pumadame. Ich hätte auch auf dich zuschleichen können. Du bist noch gar nicht lange bei den Menschen und hast fast genauso schlechte Instinkte wie dein Bruder."
Mias Lachen verstummte. Auch sie zog den Kopf ein. Ich wollte die zwei aus ihrer Standpauke befreien, also fragte ich vorsichtig: „Wo ist den Xamber?"
Nimca: „Er ist auf der Jagd."
Tikaani: „Wann kommt er ungefähr wieder?"
Nimca: „Wisst ihr eigentlich nicht mal mehr wie eine Jagd funktioniert? Eine ganz normale Jagd?"
Tikaani: „Doch, aber..."
Sie unterbrach mich und begann mir zu erklären wie eine Jagd funktioniert.
Vom anpirschen, dem kurzen Sprint, bis zum Sprung und schließlich zum alles endenden Todesbiss.
Ich probierte mein interessiertes Gesicht zu wahren, doch das wollte mir nicht wirklich gelingen. Als sie endlich fertig war, sagte ich vorsichtig: „Ich wollte eigentlich eher wissen wie lange er schon weg ist..."
Nimca: „Das soll...Carag uns sagen. Das ist eine gute Übung für deine Nase, die kommt bei Menschen viel zu kurz. Such Xambers Spuren und sag mir wie lange er schon weg ist."
Carag warf mir einen gespielt bösen Blick zu. Ich zuckte nur mit den Schultern und grinste ihn an.
Im nächsten Moment stand schon ein Puma an der Stelle, wo eben noch mein Freund stand.
Der Puma lief die Lichtung ab und beschnupperte jedes Blatt genauestens. Ich hob meine Nase auch kurz ihn die Luft, konnte aber in meiner Menschengestalt nichts genaues riechen.
Carag deutete mit der Pfote auf ein Stück Erdfläche.
Ich spürte das er besorgt war. Nur warum?

Ich wollte mich mal bei euch bedanken das der erste Teil so gut ankam! Schon 200 Reads und 39 Votes! Also vielen, lieben Dank!

WoWa~Jahre später Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt