Kapitel 40:

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Langsam legte sich der Schreck, dass ich mit meinem besten Freund zusammen bin. Von jedem Tag zum anderen empfinde ich es immer mehr als ganz normal. Es ist so, als kenne ich ihn erst seit einigen Monaten und aus normale Freundschaft wurde Liebe. Aber wir wussten, dass wir niemals eine normale Freundschaft hatten und es je auch haben werden. Auf eine Seite finde ich das ziemlich traurig und habe so ein Gefühl von Bereung. Wieso denn nur, wenn ich so glücklich bin? Ich zweifele doch nicht an der Beziehung von Carlo und mir... oder?

Es war ein super Tag mit Carlo. Wir fuhren danach nach Hause und er brachte seine neue Kleidung auf sein Zimmer, währenddem ich im Auto wartete. Als er wieder kam, fuhren wir zur Kneipe, wo sich Lea und Mandy bei den Kumpels von Carlo und mir hinsetzten und wir alle gemeinsam mal wieder waren. So mag ich es noch am meisten. Einfach in diesem langen Tisch sitzen und von jeder Ecke ein Geplapper ist. Sie alle taten so, dass es ziemlich normal ist, dass ich und Carlo zusammen sind, aber ich sehe in ihrem Inneren, dass sie nur sehnsüchtig darauf warten, wie wir uns küssen oder uns in der Öffentlichkeit geben. Es war nur etwas seltsam, was Jeremy anging. Dieser wusste nichts von dem und als Carlo mal seinen Arm hinter meinen Nacken umschlung, mir einen Kuss auf die Wange gab, verzerrte er das Gesicht, während er die Gläser mit einem Tuch abtrocknete. Aber so langsam fanden sich alle damit ab und beschreiben es als ein völlig normales Paar.

„Wie lange seit ihr denn jetzt?", fragte ein Junge aus Carlos Gang.

„2 Wochen.", antwortete Carlo und grinste mich von der Seite an.

Es war wieder ein völliges Durcheinander. Andere der Gang redeten mit Lea, andere mit Mandy und einige redeten mit uns. Es war eine ganze Gruppe und diese war noch in 3 kleinere Gruppen eingeteilt. Ich trank an dem Abend nicht viel, da meine Laune auf Alkohol nicht gerade groß war, genauso wie Carlo. Er trank zu meiner Verwunderung nur 2 Gläser Bier, was er nie tut. Er blieb noch total nüchtern, genauso wie ich. Andere aus seiner Gang waren völlig hinuber und es gab niemanden, die sie nach Hause bringen konnte, außer Mandy, die noch total bei Sinnen war.

„Also ich kann nur 3 von euch mitnehmen.", murmelt sie, als sie auf die Uhr sah und es kurz vor Mitternacht ist.

Dann gab es wieder Streitigkeiten, wer von ihnen mit ihr mitfährt. Nach 10 Minuten einigten sie sich, dass 3 mit ihr fahren und der Rest Geld zusammen legt, um das Taxi zu bezahlen, um in die WG zu gelangen.

„Wollt ihr auch mit in die WG? Da sind noch - glaub ich - 2 Zimmer frei?", fragte Joseph und rülbst.

Ich sah Carlo an, denn er sollte diese Frage lieber beantworten, als ich.

„Nee, nee, lass mal."

Mir wurde mulmig bei der ganzen Sache. Carlos Kopf war so nahe an meinem gelehnt, dass ich das Bier aus seinem Mund rieche und er - wie gesagt - nicht viel getrunken hat. Sonst bekommt er an einem Abend 6 Gläser herunter und fängt dann erst an etwas betrunken zu werden. Als sich die Gang und meine Freundinnen verabschiedeten, erblickte ich, wie Alex Lea an die Hüften geht und sie leise kichert, als sie die Bar gemeinsam verlassen.

„Er steht auf sie.", grinste Carlo, welcher sein Bier austrank. Wir saßen alleine in der Bar und er lößte sich von mir.

„Wirklich?"

Er nickte: „Er hat in letzter Zeit nur noch davon geredet, wie er sie flach legen kann. Und da sie jetzt mit ihnen in die WG geht, wo nur Typen sind, wird sie sowas von flach gelegt."

Mir machte das nichts gutes. Alex ist randvoll und Lea noch zu nüchtern. Entweder mag sie ihn auch und will ehrlichen Sex ohne jenes Alkohol im Spiel oder sie mag ihn und kann es einfach nicht abwarten. Wiederwertig, was ich manchmal von meinen Freundinnen denke. Vorallem von meinen besten Freundinnen. Gerade wurde es in der Bar langsamer und ruhiger und die meisten machten sich auf den Heimweg.

„Gehen wir?", fragte ich und hatte nur noch dieses Verlangen hier weg zu sein.

Obwohl die Musik leise und chillig ist, hatte ich keine Lust mehr. Carlo gab Jeremy das Geld von unseren Drinks und wir fuhren nach Hause.

„Du kannst heute bei mir schlafen, wenn du willst... mein Vater hat heute Nachtschicht und geht dann zu seinen Eltern, wo meine Mutter mit ihm für 3 Tage dort übernachtet."

Das sagt soviel wie ich es mir gerade vorstelle. Ouh. Gerade heute. Ich nickte, denn ich wollte ihn auf keinem Weg sauer machen. Ich will Carlo niemals sauer machen, wieso sollte ich? Es ist nur, dass ich mich dafür schon etwas vorbereiten konnte. Aber egal, jetzt ist es auch geschehen. Wir stiegen aus dem Auto und währendem Carlo seinen Schlüssel sucht, um die Tür zu öffnen, schaue ich nach hinten zu meinem Haus und wünsche, ich würde jetzt in mein Zimmer gehen und schreien vor... Freude oder Wut? Keine Ahnung. Wie dem auch sei, als wir eingetreten sind, nahm Carlo mir meine Jacke ab.

„Willst du was essen, trinken?"

„Nein, danke.", ich schüttelte den Kopf und wollte noch dazu sagen, dass ich zu müde bin, aber das würde Carlo wohl nicht gefallen.

Ich meine, ich bin schon etwas müde, denn das wenige Alkohol in mir macht mich schlapp, aber sonst geht es mir richtig gut und ich bin seltsamerweise gut gelaunt.

„Ich hab noch hunger... Du kannst schon hoch gehen und ich, äh, ich komm dann gleich hoch."

Ich nickte und machte mich nach oben in sein Zimmer, wo ich mich aufs Bett setzte. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich keine Sachen zum schlafen habe. Ich frage Carlo, wenn er hoch kommt. Ich sah mir immer sein Zimmer an, als ist es das erste Mal, dass ich hier drinnen bin. Die Fotos von seinen Freunden und natürlich von mir, er sieht sie wohl jeden Tag, denn sie stehen auf dem Regal vor seinem Bett. Als ich mich umdrehte, erblickte ich, dass er ein Foto von uns auf seinem Nachttisch stehen hat, das zu den Kopfkissen gedreht ist. Wenn er auf dieser Seite die Augen öffnet, ist das Erste was er sieht mich. Bei dem Gedanken fand ich es schon wirklich süß. Ich ziehe meine Schuhe aus und lege sie sorgfältig vor das Bett und höre, wie Carlo die Treppen hoch kommt. Er hatte kam barfuß und hatte noch seine Kleider an.

„Alles in Ordnung?", fragte er, währenddem er sein Shirt auszieht und ich sofort nicke und versuche, mich irgendwie zu befreien. Ich ging auf die Fotos und nahm eins in die Hand.

„Du siehst die immer an.", er umarmt mich von hinten und gibt mir einen Kuss auf den Kopf.

Ich spüre, wie seine Hände um meinen Bauch gehen und mich fester an ihn drücken. Dann hob er eine Hand, nahm das Bild aus meinen Händen und legt es wieder zu seinem Platz zurück. Ich weiß einfach nicht, was ich denken soll. Soviel fliegt durch meinen Kopf und ich weiß einfach nicht, was als erstes kommt. Er spürt bestimmt, wie mein Herzschlag mit jeder Sekunde schneller wird und ich bald verrückt werde. Erst, als er mich sanft am Nacken küsst, verlor ich komplett die Kontrolle über meinen Körper und meine Beine fingen an zu zittern. Ich wollte mich zu ihm umdrehen, was ich auch tat und er schmunzelnd zu mir hinunter sah.

„Jale...", flüstert er und schnappt nach Luft.

„Hm...", kommt nur aus mir heraus und küsse ihn, als er immer flüchtig wird, mit seinen Händen unters Shirt gehen und er auch versucht, mir meine Hose herunter zu streifen, was auch klappt. Keine Worte verließen unseren Mund mehr, wir waren nur noch still und ließen unsere Gefühlen mit uns spielen. Er zog seine Hose aus, streifte mein Shirt über den Kopf und wir bewegten uns währendem wir uns immer wilder küssten zu Richtung Bett. Und was passiert ist, kann ich mir nicht beschreiben lassen. Wie kann man das nur noch beschreiben. Gefühle von Mann und Frau. Die Natur hat es so bestimmt, dass es dazu kommen wird, wenn sich zwei Mensche lieben. Wie konnte ich nur wütend auf diesen Moment sein oder werden? Wie kann ein nur ein Mensch auf sowas warten, was er niemals kommen gesehen hat. Ich bin einfach nur noch so glücklich... mit Carlo.

Behind the Mask (Cro FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt