𝕥𝕙𝕖 𝕝𝕒𝕤𝕥 𝕕𝕒𝕟𝕔𝕖

𝒆𝒊𝒈𝒉𝒕𝒆𝒆𝒏

Seine Knie zitterten und die Fasern des dicken Seiles kratzen an seinem Hals und seine waren Finger rau, weil er die letzten drei Stunden Bücher in der Bibliothek gewälzt hatte.

Für Harry.

Am Ende war doch immer alles für Harry.

Der Mond schien hell durch die gesplitterten Fenster der großen Halle. Ganz wieder reparieren hatten sie sie nach dem Krieg nicht mehr können.

„Ich sehe dich beim Frühstück", hatte er gesagt.

Oh ja, das würde Harry.

Seine Finger wirkten fast durchscheinend im Mondlicht, als er ein letztes Mal die Schlinge prüfte.

Sein Blick wanderte über die ganzen leeren Bänke. Jetzt im Mondlicht wirkte die Halle fast gespenstisch.

Über ihm an der Decke des Saales tobte ein Sturm, der sich in seinen Augen widerspiegeln musste.

Ein letzter Blick über den Ort, an dem er sich das erste Mal wirklich am Leben gefühlt hatte und der nun sein Grab werden würde.

Makaber.

Ob sterben weh tat?

„Nein", hätte Harry gesagt, „Es ist wie einschlafen... Nur viel leichter"

Prüfender Blick, ob er wirklich alles so hatte, wie er es wollte, weil er nie wieder da sein würde, um es zu ändern.

Der dunkle Stuhl in der Mitte der großen Halle, auf dem er stand und der mit einer simplen Bewegung seines Zauberstabs verschwinden würde.

Den Balken, an dem das Seil festgeknotet war und der wie ein Teil eines gezeichneten Galgens in der Luft schwebte.

Das Pergament lag zu seinen Füßen.

Es war das Erste, was sie finden würden.

Zusammen mit einer Notiz.

„Ich liebe dich... Immer noch, Harry. Ich habe einen Zauberspruch gefunden... In der verbotenen Abteilung in Bibliothek. Man kann Seelen tauschen. Vielleicht kannst du meine gegen Hermines tauschen. Vielleicht bekommst du sie zurück. Ich kann es nicht versprechen, weil meine Seele nicht halb so viel wert wie ihre ist, aber es ist meine einzige Idee. Ich liebe dich, Harry James Potter und wenn es nur Hermine ist, die dein Lächeln zurück bringen kann... Dann ist es eine Win-Win Situation. Weil ich nicht mehr kann und nicht mehr will. Ich bin... lebensmüde... Müde vom Leben. Du hast mal gesagt, sterben ist wie einschlafen... Nur einfacher... Gute Nach, Harry. Und denk' dran: Der letzte Tanz gehört immer noch uns."

Und als er die finale Zauberstabbewegung ausführte und der Stuhl unter seinen Füßen verschwand, dachte er an ihren ersten letzten Tanz.

Von irgendwoher flüsterten sie seinen Namen, als langsam schwarze Flecken von Sauerstoffmangel vor seinen Augen zu tanzen begangen.

Flüsterten, hauchten und wisperten ihn, wie es nur Harry getan hatte.

„Draco Malfoy..."