Forget

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~John~
Warum geht sie mir nicht mehr aus dem Kopf? Ich hasse sie doch eigentlich! Aber gerade spüre ich von diesem Hass nichts mehr es ist merkwürdig und dann habe ich mich beim Lunch in der Cafeteria auch noch wie ein Stalker benommen und sie immer wieder angestarrt, was soll das? Ich verstehe es nicht wirklich nicht!
„Du bist schon wieder so abwesend was ist los bei dir?!" „Nichts." „ Ist klar und das sollen wir dir glauben? Du benimmst dich den ganzen Tag schon seltsam!" „Ja und dann starrst du die ganze Zeit diese Barley-Schlampe an!" Amanda und Lucy nervten mich wirklich! Die sollten einfach still sein und sich um ihren Scheiß kümmern. „Es ist gar nichts! Und ich starre Liv nicht an warum auch?" „Sag du es uns denn du hast ‚Liv' definitiv angestarrt!" Sie spie ihren Namen regelrecht aus und schaute missbilligend. „Ich habe sie nicht angestarrt und Liv ist nun mal ihr Name. Verdammt Amanda mach nicht aus allem so ein Drama!" Mittlerweile war ich richtig genervt und das merkte Amanda, denn sofort hob sie entschuldigend dir Hände. „Ist ja gut du musst nicht direkt so ausrasten! Ich ..." „Hey Bro was ist denn bei dir los? Du siehst so aus als würdest du gleich jemandem den Kopf abreißen." Brian kam gerade rechtzeitig hinzu um Amanda von weiteren sinnlosen Geschwafel abzuhalten. „Es ist alles gut Mann, die Weiber Nerven nur. Das übliche!" Sagte ich mit meinem typischen gelangweilten Grinsen. „Oh ich weiß was du da brauchst!" Er wollte mir seinen Flachmann reichen in dem sich bestimmt irgendein edler Scotsch befand den er seinem Vater geklaut hatte, aber ich lehnte dankend ab. Mir war nicht nach Alkohol.
Brian sah mich verwundert an. „Jetzt siehst du es selbst er verhält sich total seltsam!" „Lucy! Wie oft soll ich es noch sagen es ist nichts euer Geschwafel nervt mich nur!"

Amanda und Lucy warfen sich einen Blick zu den ich nicht deuten konnte und ehrlich gesagt war mir das auch reichlich egal. Doch dann sah ich wie Amanda wieder zum Sprechen ansetzte „Ich denke ich weiß was du brauchen könntest!" Mit einem verschmitzten Lächeln legte sie ihre Hand auf meinen Arm und beugte sich zu mir bis ihre Lippen mein Ohr streiften „Sex" wisperte sie mir ins Ohr. Eigentlich wollte ich ihre Hand wegschlagen und ihr und den anderen beiden sagen dass sie sich verpissen sollten, aber dann zögerte ich. ‚Vielleicht würde es mir helfen für einen Moment Ruhe von meinen wirren Gedanken zu bekommen!' Eigentlich immer wenn entweder Amanda oder ich vergessen wollten schliefen wir mit einander, es hatte nichts mit Liebe zu tun sondern einzig und allein damit dass wir einander benutzen, die Lust benutzen um wenigstens für kurze Zeit alles vergessen zu können. „Klingt gut" erwidertet ich darum während ich auf stand und meinen Rucksack über meine Schulter warf. Ich nahm Amandas Hand und zog sie hinter mir her zu meinem Bike.
Im Vorbeigehen murmelte ich Brian und Lucy noch ein kurzes ‚Bye' zu dann setzte ich mich auf mein Bike und forderte Amanda auf sich hinter mich zu setzen.
Ohne ein weiteres Wort rutschte sie hinter mich und schlang die Arme um meinen Bauch während ich die Maschine startete.

Beim Motorrad fahren fühlte ich mich frei es war die einzige Möglichkeit um meine Gedanken auszuschalten natürlich abgesehen von Sex. Diese Freiheit, die Möglichkeiten, nichts außer dem Wind und der Straße.
Nach knapp einer Viertelstunde kamen wir an der Villa meiner Eltern an, ich sage bewusst nicht zu Hause, denn dieser Begriff wäre nicht passend dieses Haus ist kein Zuhause es ist ein Gefängnis, ein Ort an dem nichts absolut gar nicht gutes entsteht.
Ich hielt mit dem Motorrad vor der übertrieben großen Marmortreppe, schaltete den Motor aus und stieg gemeinsam mit Amanda ab, bevor ich sie hinter mir her in das Haus zog, wo uns die sterile Empfangshalle erwartete. Sie war genauso steril und und ordentlich eingerichtet wie alle andere Räume in diesem Haus, meine Eltern hatten nichts übrig für Gemütlichkeit oder Individualität, Hauptsache es war teuer und edel eingerichtet so dass jeder der zu Besuch kam sag wie wohlhabend wir dich waren.
Amanda und ich hielten uns nicht lange in diesem kühl wirkenden Raum auf, wir ließen unsere Taschen neben der Tür fallen und gingen die große Treppe hoch in den 2. Stock und dann in mein Zimmer. Kaum hatte ich die Tür geöffnet streifte ich schon meine Jacke ab und ließ sie achtlos auf den Boden gleiten bevor ich mir auch mein T-Shirt über den Kopf zog und in die Ecke warf. Dann drehte ich mich zu Amanda um, die direkt hinter mir war und nachdem sie die Tür geschlossen hatte ebenfalls schon ihre Jacke ausgezogen hatte.
Ich legte meine Hände an ihre Hüfte und zog sie an mich um sie fest und hart zu küssen. Dann dirigierte ich sie bestimmt zum Bett, während ich im Gehen den Reißverschluss ihres Kleides öffnete und es über ihre schmalen Schultern streifte, sodass es zu Boden viel und sie hinaufsteigen konnte. Dann stieß ich sie rückwärts aufs Bett bevor ich mich vor sie kniete und ihr die Stiletto Sandalen auszog und mich wieder aufrichtete mich selbst meiner Schuhe und Socken zu entledigen.
Amanda hatte sich auf ihren Ellbogen aufgestützt und sah mir dabei zu wie ich rasch meinen Gürtel öffnete und meine Hose sowie meine Boxershorts runterzog und mit meinem Fuß zur Seite kickte. Als ich mich dann aufs Bett kniete streifte Amanda ihren BH ab und ließ sich wieder zurückfallen. Ich hakte meine Finger unter den Saum ihres Tangas und zog ihn runter, bevor ich anschließen ihre Beine spreizte und begann mit der Zunge ihre Mitte zu liebkosen.
Ich merkte wie sie unter mir erbebte und hielt ihre Hüften fest während ich sie mit meiner Zunge weiter zum Orgasmus trieb. Amanda war nicht laut im Bett sie kam im Stillen und das war okay für mich ich machte mir nicht viel daraus sie meinen Namen stöhnen zu hören darum ging es mir nicht ich wollte nur dafür sorgen dass sie vergaß damit sie danach mich vergessen lassen konnte. Ich benutzte sie, so wie sie mich benutzte bei uns ging es nicht um Gefühle, sondern darum sie loszuwerden und außer der Lust an der Lust nichts mehr zu spüren.
Nachdem sie gekommen war tauchte ich ich wieder zwischen ihren Schenkeln auf und schob mich nach oben dann küsste ich sie wieder hart während ich unsanft in sie eindrang. Sie krallte sich mit ihren Nägeln an meinem Rücken fest und kam meinen immer härter werdenden Stößen entgegen. Dieses Mal war der Sex noch härter als sonst weil ich noch mehr vergessen wollte als sonst ich wollte es so sehr dass ich alles ausblendete und mich nur darauf konzentrierte auch endlich in den Sog des Vergessens, den Sog des Höhepunkts zu gelangen.

Als ich mich wieder von der Ekstase erholt hatte wollte ich mich von Amanda runter und entsorgte dass Kondom dass ich mir in aller Hektik übergezogen hatte. „Das war unglaublich! Hast du vielleicht Lust auf noch eine Runde?" Amanda stand auf und ging rückwärts in Richtung Bad. „Wir hatten es schon lange nicht mehr unter der Dusche vielleicht würde es dich ja ..." „Sei still Amanda und verzieh dich! Ich möchte meine Ruhe haben und habe kein Interesse daran noch mehr Zeit mit dir zu verbringen." „DU ARSCHLOCH! Ich weiß echt nicht was mit dir los ist das du dich scheiße verhältst bin ich gewohnt aber so abartig warst du noch nie! Komm wieder klar!" Ich machte mir gar nicht die Mühe zu reagieren, sie sollte einfach gehen ich hatte bekommen was ich wollte und Punkt, machte mich das zu einem Arschloch? Wahrscheinlich! War mir das egal? Definitiv! Amanda suchte schnell ihre Sachen zusammen und zog sich an dabei machte sie sich weder die Mühe ihre Unterwäsche anzuziehen noch ihr Kleid zu schließen. Sie zog sich lediglich ihre Ja je über und verließ barfuß und mit einem letzten bösen Blick in meine Richtung mein Zimmer. Wenig später hörte ich wie auch die Haustür ins Schloss fiel und mich in der Stille des leeren Anwesens zurück ließ.
‚Was war nur mit mir los? Überlicherweise verhielt ich mich meinen Freunden gegenüber nicht so abartig wie heute. Natürlich waren Lucy, Brian und Amanda meine Stimmungsschwankungen gewohnt und konnten damit umgehen wenn ich mal wieder genervt oder wütend war aber das Arschloch ließ ich sonst nur bei Leuten wie Liv, Leyla und Adam zum Vorschein kommen. Aber stattdessen versuchte ich heute Liv zu verstehen und verhielt mich recht unauffällig ihr gegenüber und meinen Freunden gegenüber wie ein Arsch das war neu!
Ich redete mir ein es hätte nichts zu bedeuten aber ich wusste tief in meinem Inneren dass es etwas damit zu tun hatte dass ich den Blick in Livs Augen nur zu gut kannte. Die Angst, die Unsicherheit, die Traurigkeit, den Wunsch zu vergessen.

Und zum ersten Mal seit ich Liv kannte, erkannte ich, dass ihr Leben längst nicht so perfekt war wie ich immer dachte. Sie hatte ebenso wie ich ihre Dämonen und ich war mir fast sicher, dass sie sich nicht all zu sehr von meinen unterschieden!

Never let me drownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt