Kapitel 3

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Die Tage vergingen und aus ihnen wurden Wochen. Aus den Wochen wurden Monate und ich hatte weder den Zwerg noch den alten Mann noch einmal bei uns gesehen. Auch wenn der Brief in der Schublade meines brüchigen Nachtkästchens verschwunden war, so war er mir doch im Kopf geblieben und oft dachte ich darüber nach, ob ich nicht einfach, mit allen Risiken, tun sollte wie es auf dem Papier stand und diesen grausamen Ort verlassen sollte. Gewiss war dieses Lokal ein angenehmer Ort um sich aufzuhalten, nicht umsonst hatten wir jederzeit so viele Gäste, doch hier zu arbeiten war fürchterlich. Allerdings lachte meine Innere Stimme jedes Mal über mich, wenn ich an meine Flucht dachte, denn an diesem Tag würde ich nur wieder aufstehen und meine Arbeit tun, so wie ich es jedes Mal tat.

Als elf Monate vergangen waren, wurde ich fast ein wenig nervös. Lange hatte ich nicht mehr Zeit um mich zu entscheiden und als der zwölfte Monat fast vorbei war, wurde mir klar, dass ich fliehen musste. Nicht nur wegen dem Brief, sondern wegen allem. Mit Beutelsend hätte ich nur wenigstens ein Ziel vor Augen und wenn ich mir eines der Ponys aus dem Stall nehmen würde, könnte ich dieses vielleicht zur Mittagszeit erreichen, wenn ich die ganze Nacht reiten konnte.

So hatte ich es also beschlossen und dieses Mal nahm ich mir fest vor diesen Plan in die Tat umzusetzen. Meinen Bogen, den ich damals von Legolas geschenkt bekommen hatte und zur Sicherheit immer unter meinem Bett versteckt hatte seit ich hier lebte, hatte ich bereits vorbereitet.

Als es dann tatsächlich so weit war, schnappte ich mir meinen Bogen und verließ mein Zimmer. Ich drehte mich nicht um, denn ich hatte keine schönen Erinnerungen an diesen Ort, die ich noch einmal durchdenken wollte. Mit einem kleinen Umweg durch die Küche, wo ich mir so leise wie nur möglich ein paar Äpfel einsteckte, machte ich mich auf den Weg nach draußen. Es war nicht wirklich schwer das Gebäude ungesehen zu verlassen. Draußen roch ich als erstes die frische Luft. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht als ich daran dachte, was ich gerade tat. Ich ging zum Stall und suchte mir das kleinste Pony, das ich finden konnte. Dieses sattelte ich und streichelte es ein wenig.

„Wir kommen jetzt von hier weg", flüsterte ich dem Pony ein paar Mal zu, bevor ich ihm einen Apfel zu fressen gab und aufstieg.

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Sorry, für das etwas kurze Kapitel, aber wenn ich noch etwas dazu gefügt hätte, wäre es zu lange geworden, bis wieder ein passendes Ende für das Kapi gekommen wäre. :D
Jedenfalls geht's im nächsten Kapitel endlich auf nach Beutelsend und dann fängt die FF erst an! Also bis dann! (Übrigens: ein fettes Dankeschön an alle Kommis und Votes. *-*)

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Überarbeitet, 28.11.17 :)
Erneut überarbeitet am 14.02.2021 :)

(Never)ending (Hobbit FF) [Bilbo x OC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt