Kapitel 17

211 14 8
                                    


Der Anblick Bruchtals war unbegreiflich für mich. Es fühlte sich an wie reine, pure Magie, die durch die Schönheit dieses Ortes komplettiert wurde. Man konnte Vögel zwitschern hören und die in der Nähe fließenden Bäche. Die Sonne stand genau so, dass sie ein schönes Licht auf die Gebäude warf und sich im Wasser spiegelte, was alle Geschichten über Bruchtal weit in den Schatten stellte, doch wie nicht anders zu erwarten, war Thorin mit diesem Anblick ganz und gar nicht einverstanden. Eine Diskussion zwischen ihm und Gandalf entstand, der weder ich noch Bilbo Gehör schenkten. Wie von diesem Ort magisch angezogen sahen wir uns nach dem Weg um und gingen dann geradewegs auf Bruchtal zu. Dass uns Gandalf und die Zwerge wenige Augenblicke später folgten nahmen wir zwar an ihrem Stampfen wahr, aber nur ganz am Rande. Als wir die Brücke überquert hatten, kam uns bereits einer der Elben entgegen, die hier Wache hielten. Der Zauberer drängte sich seinen Weg nach vorne und fragte nach Elrond, welcher jedoch gerade nicht hier zu sein schien. Als ich mich umdrehte blickte ich sofort in die grimmigen Gesichter von dreizehn Zwergen, die nicht einmal halb so glücklich waren hier zu sein wie Bilbo und ich.
"Thorin, die Elben werden uns helfen können.", versuchte ich es vorsichtig.

„Seid Still, Elbenweib."

Ich schüttelte meinen Kopf und drehte mich von ihm weg. Über die Sturheit der Zwerge gab es auch so manche Geschichte aber das übertraf wirklich alles. Bilbo sah zu mir als wollte er sich mit seinem Blick für Thorins Verhalten entschuldigen. Bevor ich ihm etwas sagen konnte, vernahmen wir in der Ferne das Klappern von Hufen.

„Mein Herr Elrond kehrt zurück", ertönte die sanfte Stimme von einem der Elben, da konnte man ihn auch schon sehen. Er stieg elegant und federleicht von seinem Pferd ab, als er bei uns angekommen war, dann betrachtete er unsere Gruppe, während die Anderen, die bei ihm waren, mit ihren Pferden um uns ritten, dass niemand den Versuch wagen konnte etwas unüberlegtes zu tun.

„Mae Govannen", nachdem Elrond diese Worte ausgesprochen hatte, wanderte sein Blick zu mir.

„Alessa. Es ist schön euch kennen zu lernen."

Überrascht sah ich ihn an und mein Körper zog sich etwas zusammen. Woher kannte er mich?

„Ihr kennt meinen Namen?", meine Stimme war zittrig, auch wenn ich versucht hatte mir meine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen.

„Natürlich. Ich kannte eure Mutter. Ivrinia."

Ein leichtes Schmunzeln breitete sich auf den schmalen Lippen des Elbes aus, als er weiter sprach.

„Zudem gibt es über euch wahrlich viele Geschichten."

Jetzt wurde mein Gesicht rot, meine Wangen glühten förmlich und auch wenn ich es als unhöflich erachtete musste ich meinen Blick ohne Worte von ihm abwenden. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

„Es gibt Geschichten über sie?", konnte ich Bilbo neugierig fragen hören, was mir noch mehr Röte ins Gesicht trieb.

Gandalf, dem das nicht entging erlöste mich aus der unangenehmen Situation indem er Elrond auf das viel wichtigere Thema ansprach: Unsere Reise.

Ohne Thorins Vorhaben zu verraten schilderte er unsere Situation und bat dabei um eine Unterkunft für eine Nacht, oder zwei.

Der Elb sah sich die Gruppe erneut genau an. Selbstverständlich hatte er Thorin längst erkannt, auch dass er gern überall wäre nur nicht hier war ihm nicht entgangen, doch hier in Bruchtal waren alle willkommen, so auch Thorin. Also lud er alle zum Essen ein was den Zwergen sofort einen viel zufriedeneren und fröhlicheren Gesichtsausdruck verpasste. Essen war immer gut!!

Überarbeitet am 14.02.2021 :)

(Never)ending (Hobbit FF) [Bilbo x OC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt