Kapitel 2

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"Lass sie in Ruhe Nikolai! Sie will mit mir sprechen... dann darf sie mit mir sprechen."sagte der große starke Mann mit einem finsteren Grinsen im Gesicht, dass mir noch mehr Angst machte, als die bisherigen Eindrücke die auf mich zu kamen.

Ich schluckte schwer. Am liebsten hätte ich jetzt hysterisch herum geschrien, dass er mich irgendwann in Ruhe gelassen hätte. Obwohl mir nur bei dem Gedanken bereits klar war, dass es nicht funktionieren würde und ich dafür nur noch mehr Schmerzen verspüren müsste. Ich wollte nur, dass die ganze Sache bald ein Ende hatte und ich unversehrt hier wieder heraus kam.

Nikolai schnaubte verächtlich und schaute mir in die Augen. "Du denkst wohl, dass es besser wäre, wenn er hier ist. Aber du kleine Hure hast ja noch gar keine Ahnung, wie falsch du da liegst.", flüsterte er mir mit zorniger Stimme zu, was in mir zugegeben schon wieder eine Heiden Angst einjagte. Diese Emotion versteckte ich allerdings hinter einem arroganten und vor allem provokanten Gesicht, das diesen Nikolai schon spöttisch den Kopf schütteln ließ. Er drehte sich um und begann aus dem Raum zu laufen. Auf dem Weg hinaus ließ er sich es aber auch nicht nehmen, das Messer noch in eine Ecke des Zimmers zu werfen. Er war wütend und das machte mich schon ein bisschen glücklich.

Als schließlich die schwere Metalltür ins Schloss fiel flogen meine Augen auf die einzige Person im Raum, die außer mir noch da war. Eine Person, die bestimmt ein und halb Köpfe größer war als ich und auch noch doppelt so breit war. Und dann, wenn dich genau diese Person noch so anschaute als würde sie dir jede Sekunde mit der bloßen Hand einzelne Körperteil abreißen. Ich hatte Angst. Fürchterliche Angst. Doch ich erinnerte mich an die Worte, die meine Mutter mir jeden Tag klar gemacht hat, wenn ich niedergeschlagen nach Hause kam: "Lass sie nie deine Verwundbarkeit sehen!"

Diese Worte waren Mittlerweile mein Lebensmotto und ich hatte keine Lust es jetzt aufzugeben. Somit zog ich meine gesamten Gliedmaßen an, unterdrückte mein starkes zittern und schaute meinem Entführer mit Regungsloser und Gefühlsloser Miene entgegen. Es mag zwar einfach aussehen, doch bei meiner Angst die ich verspürte, war es so unglaublich schwer. Vor allem, wenn sein Blick auch noch so stechend war, dass man allein davon das heulen anfangen könnte.

Doch es wurde noch schwerer, als mich dieser komische Typ mit tätowierten Hals auch noch mit einem schmierigen Grinsen musterte. Ich hatte keine Ahnung wie er es deutete. Es könnte alles heißen, was mir so unglaublich Unsicher machte. Meine Gelenke spannten sich immer mehr an und ich biss angestrengt die Zähne zusammen, um die Position halten zu können.

Der Mann lief nach einer gefühlten Ewigkeit auf mich zu. Seine Schritte waren deutlich bei dem Dreck auf dem Boden zu hören, was genau in diesem Moment auch das einzige Geräusch war, was mein Gehirn noch wahrnehmen konnte. Dieses Geräusch war nämlich auch genau der Grund, weshalb mein Körper so unglaublich stark zu schwitzen begann, dass man schon denken konnte, ich würde unter einem Lagerfeuer sein.

Mein Blick wanderte an seinem muskulösen Körper herauf und blickte herauf in seine grünen Augen. Wie zuvor schon mit diesem anderen Typen, sahen wir uns wenige Sekunden erst leise an. Seine Augen durchbohrten die meinen, während ich eben genau das Gegenteil versuchte. Ich wollte und konnte ihm nicht in die Augen sehen, denn so würde ich nur noch mehr Panik bekommen. Und genau das würde mich im Endeffekt noch auffliegen lassen.

"Also,", fing die tiefe Stimme des Mannes an zu sagen und ließ in diesem Moment eine so unglaubliche Erleichterung in mir aufsteigen, dass ich schon zu kreischen beginnen hätte können. Denn genau so konnte ich dann genervt durch den Raum schauen und so wirken, als würde mich die Sache, die er von mir wollte so gar nicht interessieren. "Du kannst mir doch sicherlich verraten, wo sich dein kleiner Kumpel versteckt?"

Ich wollte eigentlich nur schweigend da sitzen und nichts sagen, doch das war meine einmalige Chance endlich heraus zu finden, in welche behinderten Schwierigkeiten sich Nico nun wieder gebracht hatte. Also nahm ich meinen ganzen Mut und Kraft zusammen, um so selbstbewusst wie nur irgend möglich zu klingen: "Wer seit ihr und wie- oder viel eher wobei hat Nico euch beschissen."

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