Kapitel 6

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Mein Kopf dröhnte und fühlte sich an, als sei es ein Holzstück auf das immer und immer wieder gehämmert wird. Ich strich mir mit zischendem Mund über die Schläfe und konnte förmlich das pochen meines Hirns fühlen. Mir war schlecht, woran wohl auch der metallische Geruch dran schuld war, der in der Luft lag. Ich spürte meinen Kater genau in meinem Körper, nur wirkte es als wäre er dieses mal weit aus stärker als sonst. Die Schmerzen waren so schlimm, dass ich mich kaum bewegen konnte und selbst eine einfache Mimik ziehen in meinem Kopf so unerträgliche Schmerzen hervor rief, dass ich am liebsten geschrien hätte. So schlimm war es sonst noch nie gewesen, was mich sehr verwunderte. Mit großer Mühe versuchte ich mich daran zu erinnern, was ich am Vorabend alles getrunken und gemacht habe. Allmählich kamen meine Erinnerungen zurück, wenn auch nur Bruchstückweise.

Mein Herz begann zu rasen, während mein Puls so sehr in die Höhe stieg, dass ich beides genau in meinen Ohren hören konnte. Mein Körper war auf ein Mal so mit Panik geflutet, dass ich nicht einmal mehr die Schmerzen merkte oder den üblen Geruch in der Luft noch wahr nahm. Eschrocken riss ich meine Augen auf, die ich sofort wieder zuklappte. Das grelle Licht, das mir direkt in meine Pupille leuchtete war zu stark für meine Augen, die sich erst noch an das Licht gewöhnen mussten.

Erschöpft atmete ich aus. Ich hatte nicht viel gesehen, doch das was ich gesehen hatte reichte mir aus, um mir zu sagen, dass meine Erinnerungen stimmten. Die betongraue Decke und die daran befestigten Stäbe, die ich erkannt hatten gab es nämlich nicht in meinem Zimmer. Was war an mir denn so einzigartig? Innerhalb einer Woche wurde ich zwei Mal entführt, verliere alle die mir etwas bedeuten und jetzt liege ich hier in einem kalten Raum und habe keine Ahnung wo ich war oder was mit mir passieren würde. Das war eigentlich auch der Grund, weshalb mein Körper immer noch unter Strom stand, zugleich aber auch nicht traute, sich zu bewegen.

Mit großer Mühe, sowie Überwindung machte ich einen Spalt meiner Augen auf und sah mir meine Umgebung zitternd an. Ich saß in einer kleinen, engen Zelle die aussah, wie eine Gefängniszelle. Die Stäbe waren grau und braun, vom Rost, der sie größten teils überdeckte. Zumindest hoffte ich sehr, dass es nur Rost war und kein Blut, was ich wegen des metallischen Geruchs in der Luft vermutete. Ich bewegte mich nicht und bewegte nur meine Pupillen. Als ich ein bisschen weiter herunter schaute konnte ich etwas erkennen, das mich innerhalten ließ. Ich war nicht die einzige Frau, die hier im Keller war. Vier weiter Frauen saßen in den Zellen neben mir. Ich konnte sie nicht genau sehen, da auch die vorderste Frau die hinterste größten Teils verdeckte. Jedoch konnte ich bei den Gesichtern bereits erahnen, dass sie alle recht dünn waren. Ich biss meine Zähne zusammen, kniff meine Augen zu und bewegte zaghaft meinen Kopf etwas weiter nach unten, damit ich mehr erkennen konnte. Wie ich es bereits gedacht habe, waren sie alle wirklich dünn. Eine hatte ihren Kopf zwischen ihre angezogenen Beine gelegt und weinte, was man an ihrem vibrierenden Körper erkennen konnte. Sie hatte pechschwarze Haare und war in der Zelle zwei weiter von mir. Sie war an die Wand gepresst und versucht vermutlich mit ihren Händen die meiste Haut zu verdecken, die frei lag, da sie wie die anderen Frauen in Unterwäsche war. So wie ebenfalls ich, was ein kurzer Blick auf meine nackten Beine bestätigte. Würde ich nicht so starke Schmerzen haben, würde es mich vermutlich stören, jedoch tat ich nichts und musterte einfach weiter die Frauen in den Zellen neben mir. Eine blonde Frau mit einem bildschönen Gesicht saß in der Zelle neben meiner. Sie schaute starr gerade aus und schien nicht wirklich etwas um sich herum wahr zu nehmen. Sie wirkte, als würde es sie nicht interessieren, wo sie war. Oder sie war einfach zu geschockt, dass sie hier war. So genau konnte ich es nicht sagen. Sie hatte lange Beine, die von ihrem Körper gestreckt auf der dreckigen, flachen und zerfetzten Matratze lagen. Ihre Haut war etwas dunkler, jedoch sah es eher so aus, als wäre es Sonnengebräunt und nicht von Geburt aus so braun. Ihr Körper schaute von hier aus recht groß aus, dennoch sehr zierlich. Ihre Arme lagen schlapp an ihren Körper herunter, wodurch ich freie Aussicht auf ihre Brüste hatte, die auch nicht gerade klein waren. Ihr BH war in einem auffälligen Rot mit Spitze. Ich wendete aber auch gleich meinen Blick wieder ab, da es mir dann doch zu unangenehm war, so lange auf die Brüste einer fremden Frau zu starren, die sicherlich genauso ungerne wie die anderen und ich so freizügig hier herum saß oder generell hier war. Meine Augen flogen zur dritten Zelle.

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