Kapitel 3

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Tief atmete ich ein, als ich langsam wieder aus meinem traumlosen Schlaf erwachte. Langsam öffnete ich ein Augenlid und sprang sofort von meinem Bett auf. Ich war nicht einmal seit zwei Sekunden wach und schon war mein Körper schon wieder mit Adrenalin vollgepumpt. Ich fühlte mich schon fast so, wie sich ein schlechter Drogentrip bei einem Junkie anfühlen musste, da ich mich genau jetzt auch von gefährlichen Menschen verfolgt fühlte.

Panisch schaute ich schnell durch meine Umgebung, um einen Anhaltspunkt zu finden, der mir sagte, wo ich mich gerade befand. Noch mit schwammigen Augen entdeckte ich das Fenster, durch das die Mittagsonne ihre Strahlen genau in mein Zimmer fallen konnte und den gesamten Raum füllten. Ich schaute- so dumm wie ich war- genau nach draußen in die Sonne, die jetzt zwischen den Häusern meiner Nachbarn zu sehen war. Meine Augen waren noch nicht an diese Helligkeit gewöhnt, weshalb ich reflexartig meine Augen schloss und meine Hand zum doppelten Schutz davor hob.

Langsam gewöhnte ich mich wieder an die Helligkeit und öffnete meine Augen ganz. Ich war in meinem Zimmer. Alleine. Ohne gefährliche Typen, die mich schlugen, nur um Informationen aus mir heraus zu bekommen, oder doch ein dummes Spiel spielten.

Das Adrenalin wie auch die Panik verließen allmählich wieder meinen Köper, als ich feststellte, dass ich in Sicherheit war. Jedoch konnte sich dann auch mein Gehirn wieder auf die anderen Dinge in meinem Körper konzentrieren, was ich eher weniger gut heißen konnte.

Zischend hielt ich meinen Arm an meinen Bauch und machte mich leicht krumm, während ich kurz tief durchatmen musste.

Eine Flutwelle an Schmerzen durchfuhr meinen Körper und erinnerte mich wieder an die schweren Hiebe, die mir dieser Mann in die Magengrube verpasst hatte. Ich hatte nicht erwartet, dass sie immer noch so sehr schmerzen würde. Was auch wirklich mehr als bescheuert von mir war, wenn man bedachte, dass ich bereits auf dem Stuhl die Vermutung hatte, eine gebrochene Rippe nun zu haben.

Und genau jetzt fiel mir auch wieder ein, weshalb ich überhaupt die schweren Schläge abbekommen hatte. Wie auf Knopfdruck durchströmte das Adrenalin erneut meinen Körper und nur noch ein Gedanke befand sich in meinem Kopf.

Nico

Ohne noch groß darüber nachzudenken war ich bereits durch meine geöffnete Zimmertüre gestürmt, die Treppen herunter, direkt hinaus und zu dem Haus gegenüber der Straße gerannt, in dem mein bester Freund wohnte.

Vollkommen hysterisch klopfte ich gegen die Haustüre und schrie nach Nico oder seiner Mutter, Valencia, die zwar nie bis kaum zuhause war, jedoch nun vielleicht meine einzige Hoffnung sein könnte, wenn Nico nicht da war.

Nichts passierte. Keine Geräusche waren von drinnen zu hören, noch irgendetwas anderes. Ich konnte nichts anderes tun als zurück zu treten und auch schon unter der Fußmatte nach dem Zweitschlüssel nachzusehen. Auch wenn ich wirklich ungern ohne das Wissen der Hausbesitzer in das Haus hinein ging, blieb mir nun nichts anderes übrig. Was sollte ich sonst machen? Mein Morgen war alles andere als Typisch, wie nun auch mein Verhalten sein konnte, wenn das Leben meines besten Freundes in Gefahr war.

Ich nahm den silbernen Schlüssel in die Hand und steckte ihn in dem nächsten Moment auch schon in das Schloss, der Haustüre. In Rekordzeit hatte ich die Türe aufgeschlossen und stand in dem inneren des Hauses, das ich erst gar nicht wirklich inspizierte.

Völlig in Panik lief ich durch den Flur und schrie nach meinem beste Freund, von dem ich keine Antwort bekam. Abrupt blieb ich am Ende des Flures stehen, der direkt an dem Wohnzimmer grenzte.

Wie versteinert stand ich da und war nicht mehr in der Lage, mich auch nur einen einzigen Millimeter zu bewegen. Alles um mich herum drehte sich, während mein Körper sich taub anfühlte. Mir wurde unglaublich schlecht, während meine Beine sich immer schwerer taten, mich zu halten so zittrig wie sie wurden. Ich hielt die Luft an und hielt vor schock meine Hand vor meinen geöffneten Mund.

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