From good to EVIL

Kapitel 7

Minuten oder Stunden vergingen in denen ich nur mit unglaublichen Schmerzen in dieser kleinen Zelle auf einer übel riechenden Matratze saß, die vermutlich den Geruch des Raums eingenommen hatte. Mein Kopf dröhnte und meine Hand schmerzte bei jeder noch so kleinen Bewegung. Ich hatte vorhin mich selbst untersuchen wollen, nur um herauszufinden, was ich nun hatte. Ich betete innerlich zu Gott, dass mein Finger nicht gebrochen war. Es mag dämlich klingen, aber mir war bewusst, dass, wenn mein Finger gebrochen war es ein deutlicher Mangel war und Dorson mich dann entweder dafür Büsen lassen würde, dass ich daran Schuld war, wenn er nun einen kleineren Gewinn für mich ausschlagen würde oder er würde mich sofort töten, da er dann der Meinung war, ich sei überhaupt nichts mehr wert. Egal was es von diesen beiden Sachen war, ich würde nicht gut aus dieser Sache heraus kommen und das gefiel mir ganz und gar nicht. Ich musste mir ein verbittertes Lachen verkneifen bei meinen Gedanken. Es war doch wirklich mehr als unsinnig, wenn man mich hörte. Ich suchte nicht nach einem Ausweg sondern der besten Art, wie ich hier noch irgendwie überleben konnte. Und das, obwohl ich nicht einmal richtig realisiert hatte, was ich hier überhaupt mache... Ich kann es immerhin jetzt immer noch nicht fassen, dass ich gekidnappt wurde, hier gefangen gehalten werde und in naher Zukunft an irgendjemanden verkauft werden soll, da ich gestern mit einem Menschenhändler mich betrunken habe. Allein das sollte ich keinem sagen, wenn ich jemals hier raus kommen sollte, da mir zu hundert Prozent glauben würde. Eventuell war auch genau das der Grund, weshalb ich es selbst nicht fassen konnte, wo ich jetzt war. Ich bin wirklich weit in meinem Leben gekommen... Sei stolz auf dich, Liv.

Ein frustrierter Schrei ertönte auf den ein Schlag gegen die Gitter folgte. Mein Kopf hob sich und blieb sofort an der Zicke in der dritten Zelle hängen, die bereits seitdem Dorson verschwunden ist vergeblich versuchte irgendeinen Weg zu finden, der hier heraus führte. Ein Schmunzeln drang mir auf die Lippen. Irgendwie war es lustig, dass jemand hier drinnen noch erbärmlicher und lächerlicher war als ich.

"DU MIESES ARSCHLOCH! LASS UNS HIER RAUS! DAS GEHT GEGEN UNSERE RECHTE! WIR SIND MENSCHEN!", schrie sie und bewies damit nur, dass Dummheit keine Grenzen kennt.

Dorson ist ein vermeintlicher Menschenhändler, der sich plötzlich darum scherren soll, was legal und illegal ist. Noch dazu nimmt er dabei auch noch Rücksicht auf uns, merkt, dass er das hier eigentlich ganz und gar nicht tun darf und man ihn dafür hinter Gittern stecken kann, weil es ja Freiheitsberaubung ist und sein gesamtes Geschäft illegal ist. Logisch. 

Es faszinierte mich immer wieder wie dumm die Menschen doch sein konnten. Vielleicht war sie bei dieser Sache auch nur eine Art Prachtexemplar und nicht jeder Mensch auf dieser Erde war so hirnlos wie sie. Vorstellen konnte ich es mir zwar eher weniger, aber diesen Gedanken konnte ich mir einigermaßen erklären, weshalb Dorson so Eine entführt hat. Sie ist dumm, ist hinter ihrer stahlharten Fassade schüchtern und kann sich nicht durchsetzen. Erst habe ich es nicht bemerkt doch jetzt checke ich, dass das alles sehr gut dafür ist, um sie unterwürfig zu machen. Bei einer Person mit einem Charakter wie ihrem würde es gerade einmal wenige Tage, wenn nicht sogar nur Stunden dauern und sie würde um den Schwanz des alten Typens betteln, der sie kaufen wird. Zwar glaube ich auch, dass sie sich beim Sex dann wehren würde, aber ich weiß, dass ein paar Männer es wirklich erregend finden, wenn sich die Frau vor dem Geschlechtsverkehr wehrt. Keine Ahnung was in deren Köpfen vor sich geht, aber ich finde es ekelhaft, wenn sie dann extra eine Frau kaufen müssen, damit ihre perversen Gedanken gestillt werden können. Ich finde es überhaupt ekelhaft, dass irgendjemand eine andere Person kaufen muss, nur um sie dann als sein Besitz zu sehen. Sie müssen damit doch nur ihre nicht vorhandene Macht irgendwie gewinnen, was sie mit dem Batzen Kohle eben kaufen können. Mir ist es ja eigentlich wirklich egal, was die Menschen mit ihrem Geld machen, immerhin kann man sich ja alles kaufen. Aber ab dem Punkt, wo es um Menschen kaufen geht raste ich aus. Sie würden genau so wenig wollen, dass wir sie kaufen und sie dann uns unterliegen. Doch auch das scheint ja die Käufer eher weniger zu interessieren, weshalb sie es auch machen. Wahrscheinlich haben sie auch noch nie von dem Sprichwort Wie du mir so ich dir gehört, aber egal. Ich werde von irgendjemanden gekauft- wenn ich davor nicht noch wegen eines gebrochenen Fingers von Dorson gesteinigt werde- und daran wird keiner etwas ändern können. Das einzige was ich jetzt noch machen kann, ist zu hoffen, dass es ein etwas erträglicher Mann oder Frau ist, der/ die nicht zu ekelhafte Fetische hat oder im besten Fall überhaupt nicht mit mir Sex haben will, sondern mich nur als Putzfrau oder derartiges erworben hat. Zwar bezweifle ich das schwer, aber es gibt noch Hoffnung und das selbst an einem Ort wie diesem hier.