Kapitel 10

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Vollkommen steif saß ich auf Dorsons Schoß. Seine Hand lag um meine Taille geschlungen und seine andere Hand auf meinem nackten Oberschenkel, der ebenso nackt war wie mein restlicher Körper. Lediglich meine Unterwäsche verdeckte etwas von mir, die im Übrigen auch aus Spitze bestand und eher aufreizend war, was mir ein noch unwohleres und bedrängendes Gefühl brachte, als ich es ohnehin schon die ganze Zeit in der Nähe von Dorson hatte. Doch es reichte nicht alleine schon, dass ich so auf seinem Schoß saß. Jetzt musste ich auch noch genau so vor einem alten Mann sitzen, der mich ansah wie ein Stück Fleisch. Ich konnte genau sehen, wie sein Blick von meinem Körper hoch zu meinem Gesicht führte, das er sich ebenso ansah wie meinen Po und die restliche freie Haut von mir. Es war ja schon fast so, als würde er in seinem Kopf schon Bilder davon haben, wie er mich auf den Tisch legen würde und vergewaltigt. Ich schluckte hart. Ich war unfähig mich zu bewegen, noch mich gegen die Nähe von Dorson zu wehren. Seine Hände lagen auf meiner Haut und fühlten sich an, wie eine ekelerregende Flüssigkeit, die sich in die Haut brannte und man unbedingt von seinem Körper herunter wischen wollte. Genau das wollte ich in diesem Moment auch, doch schaffte es nicht, da mein Kopf immer noch nicht klar denken konnte, geschweige denn diese Situation realisieren konnte. Mir wurde schwindelig und ich begann stark zu schwitzen, während ich nur mit zittrigen Händen versuchte unauffällig ein bisschen von meinem Körper vor den Augen dieses ekelhaften Mannes zu verstecken.

"Du weißt ja", sprach Dorson hinter mir, weshalb ich meinen Kopf zu ihm drehte und ihm genau in die Augen sah. Er schaute mich genau an, wodurch ich in seinen Augen genau die Begierde erkennen konnte. Sein Blick hatte fast schon etwas verführerisches. "Wenn du doch ein Mädchen haben willst, musst du dich nur bei mir melden. Bei einem etwas höheren Preis würde ich sie dir sogar sofort verkaufen oder reservieren, falls du noch Schwierigkeiten mit der Anderen von mir hast.". Wie er das sagte und mich dabei ansah machte das mulmige Gefühl in meinem Magen noch schlimmer. Erneut schluckte ich und schaute schleunigst nach vorne. Ich wollte weder in das Gesicht von Dorson sehen, noch in das alte Gesicht des Mannes, der sicherlich das selbe über Frauen dachte wie Dorson.

"Die Kleine gibt es nicht mehr, aber ich werde mich vermutlich bald bei dir melden.", war die Antwort des Mannes, dessen Blicke ich auf mir spüren konnte. Jedoch waren nicht die der Grund dafür, dass sich ein Druck auf meinen Tränendrüsen bildete. Es war viel eher die Gelassenheit, wie er es ausgesprochen hatte, dass es die andere Frau nicht mehr gab. Bestimmt lebte sie nicht mehr, immerhin schaute er nicht so aus, als würde er Frauen von dieser Auktion wieder frei lassen und dafür sorgen, dass sie wieder ein gutes Leben führen konnten. Es war, als würde mir erst jetzt wirklich auffallen, was in der nächsten Zeit auf mich zukommen würde. Mir wurde erst hier richtig bewusst, dass ich an einen alten Mann verkauft werden würde, der mich mit ziemlicher Sicherheit noch schlechter behandeln würde, wie Dorson.

Doch nicht nur das war der Grund, weshalb ich am liebsten geweint hätte, sondern auch das Lachen von Dorson. "Bei dir halten sie nie lange.", lachte er.

Der Druck auf meinen Augen wurde stärker. Fast wären die Dämme gebrochen, als ich plötzlich ein Klatschen hörte und daraufhin einen starken Schmerz auf meinem Oberschenkel spüren konnte, der mich zusammenzucken ließ. Mein Kopf schoss geschockt zu Dorson, der mir auf den Schenkel geschlagen hatte. Am liebsten hätte ich ihm eine ebenso starke Ohrfeige gegeben, wie er es eben auch auf meinem Schenkel getan hatte, doch ich ließ es. So wenig Respekt ich auch vor diesem Mann hatte, wusste ich dennoch, dass er nicht ohne war. Ich konnte mich noch genau an den Ausdruck in seinen Augen erinnern, als ich meinen Finger ausgerenkt hatte. Diese Wut und den Anstrengung, diese im Zaum zu halten und mich nicht noch mehr zu verunstalten.

"So...", fing er an und schaute zu seinem Geschäftspartner. "Was ist so wichtig, dass du meine Hilfe dafür brauchst, Mateo."

"In nächster Zukunft wird einiges passieren, was auch dich betreffen könnte...", fing er mit seiner Predigt an, bei der ich gar nicht erst mithörte. Es interessierte mich nicht, was für Geschäfte diese Typen machten. Mich betraf es immerhin auch nicht. Nichts, was dieser Mann da sagte würde mich vor meinem Verkauf schützen können, noch weniger mich aus diesem Gefängnis herausholen. Es wäre nur weitere Zeitverschwendung, würde ich mich jetzt darauf konzentrieren und würde mir ebenso mehr Kraft kosten, ihnen zuzuhören.

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