Sport Oneshots 2.0 || boyxgirl

[14] m. greenwood

Für fussball11girl

[geschrieben am 12.09.2020]
[Words: 1997]

14 • „Ich schwöre dir, ich ficke die nächste Person, die durch diese Tür kommt!"

„Hast du dich wieder beruhigt?", erkundigte sich Marcus bei mir, während er mit seinem Mittagessen neben mir Platz nahm. Ich sah von meinem Teller ins Gesicht des Stürmers, der mich prüfend musterte, was ich ihm nicht wirklich übel nehmen konnte, da dies eine verständliche Konsequenz nach meinem nicht kleinen Wutausbruch im Training war, nachdem ich zwei Mal das Tor verfehlt hatte.
„Ja, sorry noch mal!", murmelte ich und sah ihn entschuldigend an. Er winkte bloß ab.
„Passt schon, jeder hat mal miese Laune. Willst du drüber reden?", erkundigte er sich. Ich seufzte, während ich mir das Brot in den Mund stopfte. Ich schluckte es dann mit dem Wasser herunter, bevor ich mit den Achseln zuckte.
„Was gib's zu sagen? Nicht viel. Ich hab mich von meiner Freundin getrennt, vor drei Monaten und hab seither nicht einmal wen geküsst und das ist hart. Ich habe keine Ahnung, wie ich die ersten sechzehn Jahre durchgehalten habe!", gab ich dann zu, mit dem Wissen, dass Marcus nur knapp drei Jahre älter war als ich und sich noch mit der Pubertät und den dazu gehörigen Hormonen auskannte. Er fing leise an zu lachen, wa sich mit einem Schnauben quittierte.
„Lach bloß, du hast auch eine Freundin und darfst Sex haben, wann immer du willst!", grummelte ich beleidigt. Mein Blick flog durch die Kantine, die sich nach und nach füllte, da langsam alle vom Trainingsplatz eintrudelten.
„Ich schwöre dir, ich ficke die nächste Person, die durch diese Tür kommt!", sprach ich meinen Gedanken dann aus, denn wozu hatte man Freunde, wenn nicht um solche Worte auszusprechen. Dass genau in diesem Moment dann der Trainer durch den Türrahmen kam, war mit Sicherheit Ironie des Schicksals und brachte Marcus zum Lachen.
„Die nächste Frau!", korrigierte ich mich sofort und schüttelte mich beim kurzen Kopfkino, dass ich hatte. Ekelhaft.
„Da kannst du lange warten. Ich hab seit zwei Tagen Frauen nur auf Bildschirmen gesehen!", murmelte Marcus dann und nahm einen Löffel des Müslis. Aber wie ich im nächsten Moment feststellen durfte, lag er da falsch, denn kurz darauf kam ein junges Mädchen, definitiv in meinem Alter, durch den Türrahmen und beleuchtete den ganzen Raum mit ihrer Schönheit.
„Na also, warum nicht gleich so!", meinte ich dann zu mir selbst, doch Marcus hörte es auch. Er sah auf und folgte meinem Blick.
„Nein, Mason, nein! Aus! Du lässt die Finger von ihr. Das ist die Tochter vom Hotelinhaber, das ist verbotene Frucht!", mahnte er mich und schlug mir kurz darauf auf den Unterarm.
„Bro, sie ist nicht die Queen und ich habe auch nicht vor sie zu vergewaltigen. Aber ein bisschen flirten und schauen was daraus wird, is..."
„Ist verboten!", unterbrach mich Marcus noch bevor ich meinen Gedanken zu Ende denken konnte. Ich verdrehte genervt meine Augen, warf ihm einen Seitenblick zu, bevor ich die Tochter des Hotelbesitzers wieder musterte.
„Mason, wir fahren hier jedes Jahr hin. Ole bringt dich um, wenn du das mit der Tochter des Hotelbesitzers verkackst, also lass die Finger von ihr!"
„Wer sagt denn, dass ich es verkacke?", fragte ich empört. Marcus hörte mit einem Mal auf zu Essen und setzte sich aufrecht hin.
„Bro, du hast selbst gesagt, dass du nur Sex möchtest. Nach sowas kannst du in einem Club suchen, aber nicht mitten im Traininslager. Also lass die Finger von ihr und üb dich in Geduld!", brummte er. Ich schnaubte bloß genervt, dass er unbedingt so streng sein musste und wollte eigentlich etwas erwidern, doch in diesem Moment stieß uns Jesse bei. Marcus und er waren zwar beste Freund, ich war nicht so super eng mit Jesse, weshalb ich das Thema mit Marcus Worten für abgeschlossen erklärte. Zudem war das Mädchen so oder so schon weg, als ich das nächste Mal zu ihr sehen wollte.
Weiterhin mit mieser Laune wandte ich mich wieder meinem Essen zu, während ich mit einem Ohr zuhörte, wie Jesse und Marcus sich über die neusten Edits auf Instagram unterhielten. Sie versuchten mich ins Gespräch einzubinden, doch dies gelang ihnen nicht wirklich, weil ich einfach nicht wollte. Dementsprechend glücklich war ich auch, als Brandon mich von hinten anstieß und zu einer Runde Fifa im Foyer einlud.
„Alles gut bei dir? Launentechnisch?", fragte er, als wir aus em Essensaal traten. Ich hatte gerade einen Blick auf die Uhr geworfen und festgestellt, dass wir noch in etwa eine Stunde bis zur nächsten Trainingseinheit, die eine Fahrradtour war, hatten.
„Ja, alles gut!", winkte ich ab und wollte das Thema kein weiteres Mal durchkauen. Ich vertraute Brandon zwar genau so sehr, wie Marcus, wenn nicht sogar mehr, da wir uns noch aus der Jugendmannschaft kannten, dennoch wollte ich mich einfach im FIFA zocken verlieren und nicht mehr an mein miserables Sexleben denken, was mir meine Laune Tag für Tag ruinierte. Brandon schien mich zu verstehen und beendete das Thema auch damit, wofür ich ihn dankbar war.
Bis zum Beginn der Fahrradtour zockten wir FIFA, wobei uns immer wieder einmal Teamkollegen zuschauten, aber meist nach einigen Minuten wieder verschwanden. Ole rief uns später dann im ganzen Hotel zusammen, damit wir rauskamen und die Tour starten konnte.
„Ich gehe noch hoch und hole mir meinen Wasserflasche. Sag Ole bitte Bescheid, dass ich gleich da bin!", bat ich Brandon noch, mehr geradewegs rausging. Er zeigte mir den Daumen hoch, was ich als Ja nahm. Also sprintete ich die Treppen hastig hoch und wollte gerade um die Ecke biegen, als ich mit jemanden zusammenprallte, den ich hinter der Wand gar nicht gesehen hatte. Ich hörte einen Mädchenschrei, während ich selbst zurückfiel und einige Stufen herunterpurzelte.
Als ich schließlich nicht mehr rollte, lag ich auf einer Treppenstufe und spürte nur einen stechenden Schmerz, der sich durch mein Handgelenk zog.
„Oh mein Gott, alles gut?", fragte dann die Mädchenstimme, von der ich vermutete, dass es die gleiche war, de gerade noch geschrien hatte. Ich öffnete meine Augen einen Spalt und sah erst einmal etwas verloren um mich herum, bevor ich hoch sah, wo die Treppen sich stapelten und von unten viel größer erschienen, als wenn ich sie hoch oder runter rannte.
„Sorry, hörst du mich?"
Erst jetzt machte ich eine Person aus, die die Treppen herunter trappte und auf der Stufe vor mir zum Stehen kam.
„Jaja", presste ich hervor und wollte mich aufstützen, doch der Schmerz, der sich durch mein Handgelenk zog, bewirkte, dass ich laut aufstöhnte und direkt wieder einknickte.
„Fuck", fluchte ich.
„Tut dir was weh?", fragte sie panisch.
„Ja, mein Handgelenk!", gab ich zu und sah wieder hoch. Erst jetzt fiel mir auf, dass es die Hotelbesitzer Tochter war. Was für ein Zufall.
„Uff, warte, ich helfe dir auf!", murmelte sie und beugte sich zu mir runter. Noch bevor ich irgendetwas dagegen einwenden konnte, hatte sie ihre Arme um mich gelegt und half mir vom Boden auf die Beine. Ich ließ mich direkt gegen das Geländer fallen und stützte mich an diesem.
„Jo Mason, alles gut?", fragte mich dann David, der gerade die Treppe heruntergetrappt kam und bei mir und dem Mädchen stehen blieb. Mit einem schmerzverzerrtem Gesicht sah ich zu ihm auf und schüttelte meinen Kopf.
„Sag Ole, dass ich nicht mitkomme, ich muss zum Doc und mir die Hand anschauen lassen!", murmelte ich und zischte leise auf, als ich versuchte eine Faust zu ballen. David sah kurz auf meine Hand, dann nickte er und lief weiter runter.
„Es tut mir wirklich unfassbar leid!", beteuerte das Mädchen, die die ganze Zeit neben mir stehen geblieben war. Ich lachte leise: „Alles gut. Ich hatte keine Augen im Kopf und bin um die Ecke gerast!"
„Ich hab aber auch nicht nach vorne geschaut!", meinte sie. Ich rollte bloß mit den Augen und schenkte ihr dann ein belustigtes Lächeln.
„Lass uns einfach sagen, dass wir beide blind waren!", meinte ich dann. Sie nickte einverstanden damit und ich rechnetet, dass der Smalltalk schon vorbei war, aber dann entschied sie sich mich zum Doc zu begleiten, was ich ihr natürlich nicht aufschlug.
„Du weißt, dass mein Dad der Hotelbesitzer ist, oder?", fragte sie auf dem Weg zum kleinen Saniraum. Ich nickte.
„Warum?"
„Ne, falls du es erfährst. Ich wollte dir einfach den WTF Moment ersparen!"
„Ach so", lachte ich: „Ne, Marcus hat es mir vorhin gesagt, als du kurz in den Essensaal reingeschneit bist!"
„Ah"
Wir klopften schließlich am Saniraum und wurden kurz darauf hereingebeten.
„Hey Arthur, ich bin's", grüßte ich unseren Teamarzt und hielt mit meinen Körper die Tür auf, damit sie reinkam.
„Ach, Skylar, du bist auch da. Was gib's?", fragte er und warf dann schon direkt einen Blick auf meine Hand, die ich dicht an meinem Körper hielt.
„Wir sind auf der Treppe ineinander gerast!", begann Skylar.
„Und dann bin ich hingefallen, auf mein Handgelenk!", beendete ich die kurze Geschichte.
„Und das tut jetzt weh?"
„Wie Hölle!"
Arthur klopfte auf das Krankenbett vor sich und ich machte mich dort auf den Weg, während sich Skylar auf einem Hocker niederließ, der inmitten des Raumes stand. Arthur betastete meine Hand ein wenig und ich zischte bei jeder Berührung, die meinem Handgelenk nahe kam, schmerzerfüllt auf. Anschließend sollte ich irgendwelche Bewegungen mit Fingern und Hadn machen, konnte die Hälfte davon aber nicht.
„Hmmm", brummte der Doc dann nachdenklich und rieb sich seinen Dreitagebart.
„Ich glaub du hast dir einfach dein Handgelenk verstaucht. Ich pack das jetzt in eine dünne Bandage, dann musst du es schonen und ja, du weißt ja wie das läuft mittlerweile. Am Training wirst du teilnehmen können, ganz normal. Fahrrad fahren musst du schauen, ob's geht und Kraftraum lässt du die Hand erst mal unbenutzt, nicht dass sich was schlimmeres daraus entwickelt!", gab er schließlich seine Diagnose preis: „Und wenn die Schmerzen schlimmer werden, also viel schlimmer, dann kommst du noch mal vorbei, notfalls fahren wir dann ins Krankenhaus!"
Ich nickte, vor allem, da ich mir keiner anderen Diagnose gerechnet hatte. Arthur drehte sich auf seinem Stuhl zum Regal und holte die Bandage heraus, bevor er meine Hand begann in diese einzuwickeln.
„Skylar, du willst doch Medizin studieren. Dann hilf mir mal!", meinte er dann und winkte sie mit seinem Kopf zu uns. Sie sprang sofort auf und eilte zu uns, wo sie dann beim Verbinden half. Jedes Mal, wenn ihre Finger, die von zarter Haut bedeckt waren, auf meinen Arm trafen, spürte ich angenehme Stromschläge, die durch meinen Körper schossen. Mein Blick lag stur auf ihr, beziehungsweise auf ihrem Gesicht, dass mir ziemlich nah war, auch wenn ich nur die Seite zu sehen bekam. Ich beobachtete ihre Wimpern, die sich elegant zuschlugen.
„So, perfekt! Teamwork ist Dreamwork!", meinte Arthur dann und ließ von meiner Hand ab, zeitgleich dann auch Skylar. Letzteres bedauerte ich doch sehr.
„Danke", murmelte ich und erhob mich dann von der Liege. Skylar und ich verabschiedeten uns und verließen dann sein Zimmer.
„Also hast du jetzt nichts vor?", fragte mich Skylar dann, als die Tür gerade zugefallen war.
Ich schüttelte meinen Kopf: „Die anderen sind jetzt erst mal für ein paar Stunden weg!"
„Dann lade ich dich ein. Auf einen Drink im Dorf die Straße runter, als Wiedergutmachung!"
Ich schielte kurz zu ihr und überlegte, bevor ich mir einen Schubs gab und nickte. Warum eigentlich nicht?
„Aber ich bezahle!", beharrte sie dann darauf.
„Ne, ne, der Mann bezahlt!", korrigierte ich sie und folgte ihr in Richtung Ausgang.
„Das war vielleicht im Mittelalter so!", meinte sie. Ich zuckte mit den Achseln: „Dennoch!"
„Nope!"
Ich sah zu ihr und signalisierte ihr mit meinem Blick, dass ich definitiv zahlen würde. Immerhin trug ich mein Portmonee nicht bei mir, um mich ausführen zu lassen.
„Wenn du bezahlst, sieht das aus, als wären wir auf einem Date!"
„Ein Grund mehr zu bezahlen!", meinte ich, doch wollte mich innerlich schon für meine Worte schlagen, da sie viel zu direkt waren. Ich schielte zu Skylar, die bloß auflachte: „Du bist ziemlich schnell im Frauen klarmachen!"
Ich lachte bloß auch etwas verlegen und wartete darauf, dass sie meine Worte verbesserte, was sie allerdings nicht tat. Ich nahm das als ein gutes Zeichen.

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So der erste Wunsch-OS
Ich hoffe er gefällt euch
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