Sport Oneshots 2.0 || boyxgirl

➢ [20] p. gasly

Für MicheleMiSo

Le Castellet, 24. Juni, 2018

Pierre PoV

„Kopf hoch, Pierre. Es gibt noch mehr als genug Rennen in dieser Saison, in welchen du dich beweisen kannst!", klopfte mir Charles auf die Schulter, als wir vom Boden aus die Siegerehrung von Lewis beobachteten. Die Eifersucht machte sich wieder in mir breit, dass Mercedes und Ferrari einen Sieg nach dem anderen einfuhren und Red Bull momentan etwas hintenanstand. Mercedes wurde einfach stärker und stärker und Ferrari war eben Ferrari. Natürlich war mir klar, dass das erste Team von Red Bull mit Daniel und Max mehr als nur gut aufgestellt war, dennoch blühte natürlich in mir die Hoffnung, dass ich nächste Saison doch einen Platz neben einen von ihnen ergatterte und wenn ich dann endlich in einem Topteam fuhr, wollte ich auch in der Lage sein Rennen zu gewinnen, aber in letzter Zeit hatte ich das Gefühl, dass es, wenn es ums Gewinnen ging, Ferrari oder Mercedes war.

„Komm, das ist ein bisschen langweilig. Die machen nichts Neues!", Charles zupfte an meinem Ärmel und zog mich dadurch etwas aus der Menge, die überwiegend aus den roten und schwarzen Mechanikern von Ferrari und Mercedes bestanden. Charles und ich schlängelten uns an einigen vorbei, bis vor den Garagen standen. Zwar war es hier auch nicht sonderlich leer, aber mit Sicherheit leerer, als vor den Podien.

„Fährst du zu deinen Eltern? Also heute Abend?", erkundigte sich Charles bei mir: „Bietet sich ja an, oder?"

Ich schüttelte meinen Kopf und schob zeitgleich meine Hände in die Hosentaschen der weiten Jeans.

„Mama und Papa fahren nach dem Rennen direkt weiter nach Italien. Sommerurlaub!", erklärte ich ihm, warum ich nicht nach Hause fahren würde. Charles nickte und fuhr sich durch die Haare, ohne mehr zu sagen. Ihm stand die Müdigkeit ins Gesicht geschrieben. Seine Tränensäcke waren sich riesig und schlugen gleich zwei Ringe unter seinen Augen.

Ich bemerkte in meinem Blickwinkel eine Gestalt, die sich uns näherte und drehte meinen Kopf dorthin.

„Oh, hey Babe", grüßte Charles seine Freundin Giada, die er im selben Moment bemerkt hatte, wie ich. Sie lächelte ihm friedlich zu und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor sie sich zu mir drehte.

„Hey Pierre", winkte sie, während Charles sie etwas dichter an sich zog. Ich winkte ihr zu und sah dann zu meinem Freund.

„Habt ihr noch was vor? Oder ist eine Chillwoche angesagt?", erkundigte ich mich.

„Wir wollten runter nach Monaco und am Hafen mit Freundin etwas entspannen. Es kommen auch einige aus Frankreich mit, Freunde aus den Juniorenteams von Charles, vermutlich auch von dir. Also, nehme ich mal an!"

Giada hob fragend ihren Kopf zu Charles, der sofort nickte und ihr damit bestätigte, dass ihre Vermutung richtig war.

„Dann kannst du ja vielleicht auch mitkommen, wenn du magst!", schlug sie vor. Etwas überrumpelt von der spontanen Einladung zog ich meine Hände wieder aus den Hosentaschen und fuhr mir durch die Haare.

„Uhm, wer ist denn dabei?", fragte ich, auch wenn ich eigentlich keinen wirklichen Drang verspürte nach Monaco zu fahren. Nicht nur Charles war nach diesem Rennwochenende müde, auch ich sehnte mich nach etwas Entspannung in Form von einem guten Film auf der Couch.

„Mark, Denise, Luca und Michele!", erklärte Charles und legte dabei eine klare Betonung auf letzteren Namen. Ich verzerrte unwillkürlich mein Gesicht, merkte sofort, wie meine Reaktion auf ihren Namen Charles vollkommen aus dem Konzept riss.

„Michele nicht gut?", fragte er dann. Ich schürzte meine Lippen und versuchte ohne Worte zu kommunizieren, da ich keine wirkliche Lust hatte zu erklären, warum Micheles Name mir kein Lächeln ins Gesicht zauberte oder mich laut aufschreien ließ.