Ein langer Weg zum Glück / ABGESCHLOSSEN

Bestrafung durch Ignoranz

Die Woche verging mal wieder viel zu schnell der Meinung nach von Hermine. Sie hatte es tatsächlich geschafft Snape so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Immer wenn er ihr über den Weg gelaufen ist, bog sie in irgendeinen Seitengang ab. Bis jetzt ist immer alles gut gelaufen. Heute war jedoch wieder Freitag. Sie hatte eine Doppelstunde bei Professor Snape, was ihr garnicht so behagte. Sie merkte die wütenden Blicke von ihm, jedes mal wenn sie die große Halle betreten hatte. Auch heute saß ein wütender Tränkemeister beim Frühstück am Lehrertisch.

"Severus, was ist denn da zwischen dir und Hermine los? Mir ist jetzt schon zu Ohren gekommen, dass sie Nachsitzen bei dir versäumt hatte und ihr auch etwas im Klinsch seit." wollte Minerva von Severus wissen. Dieser verdrehte lediglich die Augen. Musste sie denn immer nachfragen? Die hat doch auch ihre Augen und Ohren überall. So wie Albus zu Lebzeiten. "Nichts, Minerva. Wenn sich ein Schüler oder in dem Fall eine Schülerin nicht weis wie sie sich zu benehmen hat und dann auch noch die Dreistigkeit besitzt NICHT zu meinem verordneten Nachsitzen erscheint, wird es mir wohl als Professor an dieser Schule gestattet sein, einen gewissen Groll auf diese Schülerin zu hegen. Nun entschuldige mich, ich muss nun in meinen Unterricht." so stand Severus auf und verschwand aus der großen Halle.

Minerva McGonagall ging in ihr Büro, immer noch grübelnd was zwischen Hermine und Severus vorgefallen ist. "Na, Minerva. Was bedrückt dich denn, meine Liebe?" kam es aus dem Portrait von Dumbeldore. "Ach Albus. Ich mach mir Gedanken wegen Severus und Hermine. Ich merke in letzter Zeit dass da eine gewisse Spannung zwischen den beiden herrscht. Beide gehen mir aber aus dem Weg. Ich wollte Miss Granger schon öfter ansprechen aber wie als würde sie es ahnen, geht sie mir aus dem Weg." sprach Minerva in Albus Richtung. Zudem erzählte sie ihm, dass Miss Granger sogar Nachsitzen ausfallen hat lassen. Albus wirkte nachdenklich und hatte ein gewisses Grinsen auf den Lippen. "Albus, was lächelst du denn schon wieder so? Was heckst du aus?" "Ach Minerva, ich hab da vielleicht eine Idee, wie wir die beiden Streithähne versöhnen können. Naja, was heist versöhnen, sie wieder etwas näher zusammen zu bekommen". Albus, der immer noch sein Lächeln auf den Lippen hatte wusste natürlich schon wieder längst mehr als Severus und Hermine und er hatte da seine eigene Ahnung, was sich zwischen den beiden abspielt. "Und welche Idee wär das bitte, Albus?" wollte Minerva nun genervt wissen. "Alles zu seiner Zeit, meine Liebe. Alles zu seiner Zeit" und so schloss Albus seine Augen um zu bedeuten, dass er jetzt nicht mehr ansprechbar ist. Minerva, die nur die Augen verdrehte, dachte sich innerlich warum dieser alte Mann nicht einmal etwas aussprechen konnte, ohne daraus ein Rätsel zu gestalten.

Severus wollte die ganze Woche Hermine in die Finger bekommen, um sie auf ihr respektloses Verhalten aufmerksam zu machen. Jedoch musste Severus sich eingestehen, dass er nicht mal wusste, wie er sie bestrafen sollte. Er überlegte und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Wenn die kleine Gryffindor etwas nicht leiden konnte, dann wenn man sie ignorierte. Das war es, dachte er sich. Er ignoriert sie einfach. So ging er mit einem diabolischen Grinsen in seinen Unterricht, wo jetzt auch Miss Granger sitzt.

Hermine hingegen wusste nicht so wie sie sich verhalten sollte, da sie auch nicht wusste wie Severus drauf ist. Denn sie haben bis jetzt noch nicht über ihr Fehlverhalten von vergangenen Montag gesprochen. Vor lauter Nachdenken, hatte sie nun tatsächlich die ersten 5 Minuten von Snapes Unterricht verpasst. Verdammte scheiße schrie sie und machte sich schleunigst auf den Weg in die Kerker. Er wird sie töten, dachte sie den ganzen Weg über. Sie hat wirklich mit allem gerechnet aber nicht mit dem was sie erleben würde - und zwar? - Nichts. Ja richtig, er ignorierte sie vollkommen.

Severus betrat sein Klassenzimmer und merkte, dass Miss Granger fehlte. Innerlich war er wütend, weil er dachte sie schwänzt seinen Unterricht. Als sie nach 5 Minuten jedoch vollkommen aus der Puste in das Klassenzimmer stürmte, grinste er innerlich. Er hat sich fest vorgenommen sie komplett zu ignorieren. Wie als wäre sie nicht da. "Entschuldigen sie meine Verspätung, Sir." sprach sie außer Puste. Doch er gab ihr keinerlei Beachtung. Sie ging weiterhin atemlos zu ihrem Platz. Sie war mehr als verwundert und auch die gesamte Klasse hielt den Atem an, weil jeder nun dachte es folgt ein Donnerwetter. Doch nichts geschah.