14~ Risiko

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D R A C O S     P . O . V

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Nachdem ich Romeo und Julia fertig gelesen hatte, tat ich es an seinen Platz zurück.
Gott wie ich liebes Schnulzen hasste. Entweder war das Paar bis zum Ende ihrer Tage überglücklich, was total unrealistisch ist. Oder sie starben nachdem sie sich ihre Liebe gestanden hatten. Es ist immer das gleiche. Meine Mutter zwang mich das Buch zu lesen, damit ich eine bessere Sicht auf die Welt und liebe bekam, denn ihrer Meinung nach, war ich kalt und verklemmt.
Pff.
Das stimmte überhaupt nicht.
Aber solche Liebesromane ließen mich nun mal an liebe zweifeln, weil wenn man dann mal ansatzweise verliebt ist, was eh nicht passiert, ist es lange nicht wie erträumt!

Deshalb machte ich mich jetzt auf die Suche nach einem gruseligen Buch, ohne liebe Geschichte.
Kinderkram.
Da musste ich zur Seite sehen und sah wie Cathy an mir vorbei lief.
Sie hatte mich nicht bemerkt, deshalb tat ich so als ginge es mir gleich.
Sie hatte es nicht anders verdient.
Mehrere Male hatte ich ihr geholfen und sie sogar in meinem Bett schlafen lassen und sie?
Nicht mal ein 'danke' bekam ich. Trotzdem, ich fing an sie zu mögen. Sogar sehr. Ich weiß nicht wieso. Wahrscheinlich weil sie das einzige Mädchen war, dass sich traute mir geradewegs ins Gesicht zu motzen und mich nicht, wie die anderen Mädchen die ich kannte, zu vergöttern, als wäre ich ein Gott.
Nicht, dass es mich störte so behandelt zu werden, aber manchmal war es etwas anstrengend wie sie mit mir umgingen. Als ob ich was besonders wäre. War ich zwar, aber die Bestätigung von unselbstbewussten Mädchen brauchte ich nicht, ich wusste ja so oder so dass ich toll bin. Ich war zwar ein verzogener blonder Junge, mit Eltern die sich für was besseres hielten aber gut sah ich aus .
Wir wahren nun mal die reiche Familie, mit Extodessern als Eltern. Ich war schon immer die Nummer eins in meinem Haus und das sollte auch so bleiben. Mir kam keiner in die Quere und ich konnte alle so lange ärgern, bis ich keine Lust mehr hatte. Eine angenehme Art seine sorgen zu vertreiben.
Außerdem hatte ich noch nie einen Hang dazu, mich um andere Leute zu kümmern. Aus welchem Grund auch, alles eingebildete Egoisten.
Ich scherte mich nicht um andere und das war schon immer so und bleibt auch für immer so.
Bis zu der Nacht wo es Cathy so schlecht ging. Als ich sie da liegen gesehen habe, konnte ich nicht anders. Irgendwie hatte ich sie seit dem vierten Schuljahr schon unbewusst wahrgenommen, als wäre sie was besonderes. Als ob. Die ist bloß ne blöde Gryffindor.
Trotzdem lag mir etwas an ihr.
Ihre trotzende Art, ihre Schlauheit die ich aus unseren gemeinsamen Schulstunden mitbekam, das lachen wenn sie mit ihren Freunden zusammen war. Manchmal, während meinen schwachen Momenten, wünschte ich mir auch solche Freunde.
Stop! Hör auf damit!

Ich schüttelte meinen Kopf und wandte mich wieder der Bücherwand zu.
Ich nahm mir ein Buch und betrachtete es. Dann schob ich es zurück. Konzentriert suchte ich weiter, bis sich plötzlich Cathy von der Seite auf meinen Schoß setzte und mich Küsste. Ich erschrak, erwiderte aber sofort.
Wie oft hatte ich hiervon geträumt?
Wie oft hatte ich den Drang sie einfach so in mein Zimmer zu nehmen und zu küssen.
Ihr rum gezicke hielt mich jedoch davon ab, was auch irgendwie niedlich war, aber ich hoffte, dass sie sich mir nochmal in irgendeiner Weise öffnete.
Tat sie nie.
Bis jetzt.
Ihre Lippen fühlten sich auf meinen so samtig weich und feucht an.
Sie schmeckte nach Himbeere und ich konnte nicht anders, als sie an ihrer Taille zu mir zu ziehen und ihr durchs Haar zu fassen.
Ihre Haare waren weich und rochen ebenfalls nach Früchten und während unseres Kusses sog ich den Geruch ein, als hoffte ich ihn so nie wieder vergessen zu können.
Wir versanken immer mehr in dem Kuss und ich wollte nicht das es aufhörte.
Dann viel mir jedoch auf das wir in der Bibliothek waren und jederzeit ein Lehrer vorbeikommen und uns sehen könnte.
Also löste ich mich langsam von ihr und sagte vorsichtig 'stop'.
Sie schien verwirrt, stand auf und war dabei raus zu laufen.

„Hey wo willst du hin?" schnell stand ich auf und lief zu ihr.
„Komm mit!" befahl ich ihr, nahm sie am Arm und zog sie mit mir.
Wir liefen schweigend die Treppen zu den Kerkern runter und sie schien aufgeregt und gleichzeitig verwirrt.
Angekommen in meinem Zimmer knallte ich die Tür hinter mir zu und verschloss sie.
Dann stellte ich mich vor sie und sah zu ihr runter.
Sie war im Gegensatz zu mir so klein und sah so lieb aus, was sie absolut nicht war. Ich musste grinsen und schien Cathy so nur noch mehr zu verwirren.
Immernoch grinsend rollte ich meine Augen, sah dann zu Cathy und drücke sie gegen die Wand vor mir. Meine Arme umschlossen sie so, dass sie nicht flüchten konnte. Erschrocken sah sie mich an, fing dann aber auch an zu grinsen und küsste mich wild.
Uh bossy.
Ich nahm sie an ihrer Hüfte hoch so, dass sie auf meinem Becken saß. Dann beschloss ich zum Bett zu wechseln. Also hob ich sie hoch, ohne das unsere Lippen sich von einander lösten und trug sie zum Bett. Leicht drückte ich sie in die Matratze, so, dass ich über ihr lag.

Diesmal war sie es, die aufhörte und mich ansah.

„Bitte, warte mal." .
Hatte ich was falsch gemacht?

„Wieso? Malfoy, wieso machen wir das hier grade?".
Oh.
Ich bewegte mich von ihr runter und setzte mich neben sie. Dann sah ich in ihre türkisen Augen.
Sie wartete also fing ich einfach an.

„wo soll ich anfangen? Ähm..." begann ich fuhr dann aber spontan fort.
„nun ja... Du bist die einzige, die sich traut mir ihre Meinung einfach ins Gesicht zu sagen. Und-„
Ihre Augen wurden groß.
„in deiner Anwesenheit fühle ich mich zuhause. Anders als bei meinen Eltern. Und, seit der Nacht in der es dir so schlecht ging kriege ich dich nicht mehr aus dem Kopf. Du bist so fröhlich und gleichzeitig hast du dich mir so verletzlich gezeigt. Ich weiß, das ich nicht so denken dürfte." und betrübt sah ich aufs Bett.
„Mir geht es aber genau so. Du warst immer so fies zu mir und dann auf dem Weihnachtsball unser Blickkontakt und.."
Ich musste sie unterbrechen.
„Das weißt du noch?". Sie nickte.
„Naja, dann als dieses Jahr angefangen hat, da ging es mir nicht gut, dann warst da du und. Du bist so anders nett und süß und... Das mit der Nacht tut mir übrigens leid. Ich hätte nicht einfach so verschwinden sollen. Und dann hab ich dich noch so angezickt.
Außerdem riechst du so gut" schüchtern lächelte sie mich an.
Ich sah ihr steif in die Augen und konnte nicht anders. Ich fing wieder an sie aggressiv zu küssen und sie lies sich ins Lacken fallen.
Mein Herz fing an zu klopfen und ich beugte mich über sie.

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C A T H Y S     P . O . V

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„... außerdem du riechst so gut." ich musste grinsen und sah ihn verlegen an.
Er sah mich mit dunklem Blick an, beugte sich über mich und küsste mich weiter.
Es hatte geklappt.
Draco Malfoy mochte mich.
Mich.
Eine Gryffindor.
Und das obwohl ich so gemein zu ihm war.
Der Kuss von mir war nicht blöd. Es war genau richtig. Und jetzt war ich bei ihm, in seinem Zimmer.
Für mich war es überhaupt das erste mal jemanden zu küssen und ich hatte Angst das er enttäuscht wäre.

Also beschloss ich ihm das zu sagen.
Wenn er mich jetzt nicht mehr mochte war es so.

„Malfoy, warte mal.".
„Was ist?".
„Ich hab sowas noch nie gemacht.".
„Na, dann bringe ich es dir bei." und Malfoy grinste mich wollend an.
Dann setzte er sich ein wenig auf und fing an zu reden.
„ich finde, wenn wir uns jetzt gut verstehen, können wir uns auch mit den Vornamen ansprechen. Nicht war, Cathy?".
Meinen Namen aus seinem Mund zu hören, klang fremd aber schön. Daran könnte ich mich gewöhnen.
„Na gut." ich kicherte und setzte mich auf.
„Jetzt du. Los sag ihn." forderte er also kletterte ich auf ihn und lag nun oben.
„Draco..." hauchte ich in sein Ohr und küsste seinen Nacken.
Ich hatte nur eine kurz Zeit oben, weil es ihm wohl nicht so gut gefiel, wenn ich Oberhand hatte, also nahm er mich, und setzte mich auf seinen Schoß.

Nach einiger Zeit, wurde ich müde und so legten wir uns nebeneinander und redeten.
Über die vergangenen Jahre und unser hin und her gezicke.
Er redete sehr viel von sich, was mich nicht überraschte, er war ja schließlich ein Malfoy. Das störte mich aber nicht weil wir auch viel von uns erzählten und... Wow Draco war ja echt so verzogen und egoistisch! Ich musste schmunzeln drehte meinen Kopf zu ihm. Trotzdem konnte ich ihn leiden.

„Willst du mir irgendwann von deiner Schwester erzählen?". Verdammt. Es war klar das er das wissen wollte, nach den wenigen Sachen die ich ihm in der Nacht erzählt hatte.
Also nickte ich stumm sagte aber nichts mehr. Es war schon dunkel geworden und meine Augen wurden langsam schläfriger.
Draco zog mich an meiner Taille zu sich und umschloss mich mit seinen Armen.
Er roch vertraut und so schlief ich in seine Arme gehüllt ein.

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