12~ Kontrolle

13 1 0
                                    


C A T H Y S P . O . V

~

Ich freute mich jede Woche mehr auf die Stunden im Raum der Wünsche.
Wir hatten bereits drei Stunden hinter uns und das kommende Mal übten wir den Patronus Zauber. Das ist ein Zauber, der dich vor Dementoren schützt, wenn du ihn dann kannst. Harry hatte er in unserem dritten Jahr sein und Sirius Blacks Leben gerettet.
Aufgeregt lief ich, mit ein paar anderen aus unserer Gruppe, zum Raum der Wünsche.
Die Tür erschien vor uns und wir traten hinein.
Innen waren schon alle außer mir und den anderen mit denen ich gekommen war.
Ich gesellte mich zu ihnen und Harry erklärte uns wie man den Patronuszauber machte.
An etwas Schönes denken und 'expecto Patronum' sagen.
Er führte ihn uns einmal vor und dann ging das Gewusel erst richtig los.
Überall sah man kleine Anfänge von dem schönen Zauber. Bis, natürlich, Hermine als erste den Zauber schaffte. Ihr Patronus war ein Otter und als er aus ihrem Zauberstab heraus gesprungen kam, lief er durch den ganzen Raum. Wir bewunderten das hell, leuchtende Tier und probierten weiter.
Ich dachte an den Moment, an dem ich den Hogwarts Brief bekommen hatte und meine Eltern mich damit überraschten.
Keine Reaktion.
Ich strengte mich mehr und mehr an und rief immer wieder den Spruch.
Wieder nichts. Ich dachte an meine Schwester.
Ein paar weiße Funken fielen aus meiner Zauberstabspitze.
Fast.
Ich konzentrierte mich auf ein Erlebnis mit ihr, musste dann aber an die Nacht mit Malfoy denken, wo er mich wegen meiner Schwester getröstet hatte.

„Bravo Cathy!" rief Harry mir zu. Ich öffnete meine Augen die ich wohl geschlossen habe musste, als ich mich konzentriert hatte.
Ich sah wie aus meinem Zauberstab eine Schlange heraus schlängelte und den Raum erkundete. Das Reptil leuchtete weiß und war mächtig groß. May staunte mich an und grinste.
Mit welcher schönen Erinnerung hatte das jetzt funktioniert?
Meine Schwester? Meine Familie oder... Malfoy?
Ich werde es wohl nie erfahren.
Zufrieden stemmte ich meine Hände in die Hüften und sah meiner Schlange hinterher. Diese hatte sich offenbar mit Hermines Otter angefreundet und schlängelte um ihn herum. Ich musste lachen und war glücklich hier zu sein.
Nachdem auch Luna, Cho, und Ginny es geschafft hatten, ihren Patronus herauf zu beschwören brachen wir den Unterricht ab und verabschiedeten uns.

Ich machte mich auf den Weg in die große Halle, weil es jetzt Essen gab, wurde aber abgelenkt, als ich nach hinten sah und sah wie ein Blondschopf  hinter einer Ecke verschwand.

„Wartet nicht auf mich, ich komme gleich nach." sagte ich zu May und Ginny, welche mich dann allein ließen.
Ruckartig drehte ich mich um und lief zu der Stelle an der ich Malfoy gesehen hatte.
Nichts zu sehen.
Ich lief ein stücken weiter und spähte hinter eine Ecke, wo ich Malfoy, an der Wand lehnend, fand.

„Spionierst du uns hinterher?" fragte ich ihn entrüstet.
„Welchen Grund hätte ich dazu?"
„Das weiß ich nicht. Sag du's mir!". Ich wartete. Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu, so nah das ich ihn beinahe riechen konnte. Er war zu groß, dass ich ihn so ansehen konnte, also musste ich nach oben sehen. Er war nur um die vierzig Zentimeter von mir entfernt, ich sah ihm aber trotzdem geradewegs in die Augen.
Ihn viel eine Haarstähne ins Gesicht und er blickte auf mich herunter.
Mein Atem wurde schneller und ich bekam eine Gänsehaut.

„Ich hätte keinen Grund, dir hinterher zu spionieren!" seine Stimme klang vorwurfsvoll, dann ging er wieder einen Schritt nach hinten. Sein Blick scannte mich einmal von oben nach unten und dann verschwand er ohne ein weiteres Wort.
Verdutzt stand ich dort alleingelassen.

Ich machte mich, verwirrt, auf den Weg zur großen Halle, stoppte aber vor ihrem Eingang, als ich sah wie ein Schild mit einer fett bedruckter Schrift aufgehängt wurde.
Dieses Schild besagte: „Professor Dolores Jane Umbridge wurde mit sofortiger Wirkung zu Großinquisitoren ernannt".

Oh Nein. Sie musste wohl irgendwas gemerkt haben, oder etwas an unserer Schule ändern wollen. Jedenfalls hatte sie nun das Kommando, was, bei der Frau, nicht gutes verheißen konnte!
Schnell machte ich mich auf dem Weg zu meinem Haustisch, um meinen Kameraden von der neuen Nachricht zu erzählen.
Angekommen tuschelte schon die ganze Halle und als Professor Umbridge den Raum betrat, waren alle Blicke auf sie gerichtet.

Als wir fertig mit dem Essen waren und wir uns auf den Weg zu unseren Räumen machten, wurde ein weiteres Schild an der Wand vom Eingang zur großen Halle aufgehängt. Aber diesmal stand etwas anderes drauf.

„Alle außerschulischen Aktivitäten wie gemeinsame lern Gruppen, für jegliches, werden bis aufs weitere aufgelöst und verboten."

Wieso den das?
May kam zu mir und tippte mir auf die Schulter.

„Meinst du sie hat was von Dumbledores Armee erfahren?" sie sah mich fragend an.
„Kann ich mir nicht vorstellen, aber irgendwas muss sie wohl gemerkt haben, sonst wäre das hier ja vollkommen sinnlos. Aber eigentlich haben wir doch das Recht uns verteidigen zu wollen, und das selbständig zu lernen. Oder?"
May nickte mir zu, sagte aber nichts mehr.
„Komm. Machen wir uns darüber keinen Kopf." ich nahm Mays Hand und zusammen gingen wir die verzauberte Treppen hoch.

„Hey, spannst du mir etwa meine Freundin aus?" rief Fred lachend hinter uns und kam zu uns hoch.
„Aber klar, immer doch!" ich grinste ihn an, lies May dann aber los.

Händchen haltend liefen die beiden vor mir, Ginny, Neville und noch anderen aus unserem Haus voran.
Wir kamen zur fetten Dame welche uns nach dem Passwort fragte.

„Zaubertrankkessel" antwortete Ginny und das Bild schwang nach hinten.

Angekommen, zog mich May plötzlich ins Bad und schloss die Tür hinter uns.

„Was soll das?" fragte ich sie verwirrt.
„Du! Du verschwindest manchmal einfach, und vor ein paar Wochen, am Anfang des Jahres warst du total komisch. Du warst voll still und abwesend. Und denk nicht, ich hätte nicht mitbekommen, dass du in der einen Nacht einfach weg warst und früh morgens wieder kamst. Und dann hast du so lange geschlafen und nicht mit uns geredet... was zu Hölle ist los?"

Verdammt.
Verdammt, verdammt, verdammt!
Was sage ich denn jetzt?

„Halloooo? Ich warte!".
„Äh Achso ja, Ähm... also in der Nacht, da hatte ich einen Albtraum und musste frische Luft schnappen. Und naja ich hatte Heimweh weißt du? Ich habe ein paar Briefe von meinen Eltern bekommen, die mich vermissen."
„Und du denkst das glaube ich dir?" May schaute mich ungläubig an.
„Ja! Es ist nämlich die Wahrheit!"

Sie kniff ihre Augen zusammen und musterte mich ums genauste.

„Ich kenne dich in- und auswendig. Aber wenn das die Wahrheit war, glaube ich dir..." ich hörte ihren ganz bestimmten Ton heraus, denn sie immer drauf hatte, wenn sie ganz genau wusste, dass etwas nicht stimmte oder sie einem etwas vor warf.
Ich nickte nur und wir beide verließen das Bad.

-

forever an ObsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt