Tür 8 - A Secret AU

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Die Sonne war am untergehen. Der Himmel verdunkelte sich von Minute zu Minute, während immer mehr Sterne begannen zu leuchten und den Beginn des Abends verkündeten.

„Also dann." Lilithian klappte ihr Buch zu. Mit einem Lächeln erhob sie sich von ihrem Platz am Lehrertisch. „Nächste Woche machen wir dann mit den verschiedenen Rängen weiter." Die Schüler, viele genauso alt wie sie oder auch älter, begannen ihre Sachen einzupacken.

Während die Ersten schon aus dem Raum geflohen sind, blieb die Dunkelhaarige an dem Whiteboard stehen und wischte die Skizzen der heutigen Stunde weg. Warum sie keine digitale Präsentation gemacht hat, wusste sie nicht. Es wäre besser gewesen, doch liebte sie das Gefühl auf einem Untergrund zu zeichnen und so würden die Schüler nicht einfach nur abfotografieren.

„Du scheinst dich wirklich gut eingelebt zu haben als Lehrerin." Neben ihrem Tisch lehnte ein blonder junger Mann. Auf seinen Lippen ein freches Grinsen. Mit einer Hand schnappte er sich einige Blätter, die noch verteilt herum lagen und steckte diese in die Tasche der Frau.

„Echt? Ich hasse es, hier zu stehen! Du weißt nicht, wie anstrengend es ist, Gen." Theatralisch warf sie einen Arm nach oben. Lilithian war erst seit einigen Wochen in dieser Position und es kostete sie alles, um nicht einfach hinzuschmeißen und den anderen alles zu überlassen.

„Du scheinst in deinem Element zu sein, wenn du über Flüche redest!" Beide Freunde drehten ihren Kopf nach links. Es war der Dritte im Bunde. Paul hatte sich schon soweit fertig gemacht und wollte gehen. Aber er wartete auf die beiden.

„Ich denke, ich kann nur gut spielen." Mit einer Hand kratzte sie sich am Hinterkopf. „Ich bevorzuge lieber die Missionen." Damit warf sie den Lappen in ihrer Hand zur Seite und begann damit, das Fenster neben dem Lehrertisch zu schließen. Jedoch merkte sie nicht die Spieglung von jemanden, der in dem Raum kam.

Die Junges hingegen machten etwas Platz und grüßten den Neunankömmling mit einem einfachen „Guten Abend." Sie traten etwas beiseite.

„Lilithian?" Verwirrt drehte sich die Angesprochene um. Ein Mann, circa in seinen 40ern, stand mit einigen Akten unter seinem Arm vor ihr. Die schwarzen Haare waren ordentlich nach hinten gekämmt und hier und da erblickte man eine graue Strähne. „Professor Odburg, was kann ich für Sie tun?"

Verschmitzt lächelte er. Dabei blitzten seine weißen Zähne auf. „Hast du kurz Zeit für mich? Es gibt etwas Dringendes, was ich mit dir besprechen will." Da er älter war und Lilithian nur eine vorübergehende Lehrkraft, sparte er sich die Formalitäten. Ganz zum Missfallen von Gen, der ihn ausdem Augenwinkel böse an funkelte.

„Natürlich. Ich mach noch schnell dicht." Lilithian kramte einen Schlüssel aus ihrer Hosentasche. Sie wandte sich an ihre Freunde, die ihre Sachen zusammen gepackt hatten und ihr überreichten. Ihre Jacke warf sie nur über ihre Schultern.

Mit einem prüfenden Blick überflog sie noch ein letztes Mal das Klassenzimmer, während sie die Männer raus scheuchte. Nachdem das Licht ausgemacht und die Tür verschlossen wurde, wandte sich die Dunkelhaarige an Gen und Paul. „Ich melde mich, wenn ich zu Hause bin, ja?" Bevor sie aber eine Antwort bekommen konnte, wurde sie von dem Professor mit gezerrt.

„Das deine Freunde auch in dem Kurs sind, ist schon lustig." Odburg schmunzelte. Gezielt führte er sie in einen weniger bekannten Abteil der Hochschule. „Wenn in meiner Ausbildungszeit meine Leute auch geblieben wären." Beide bogen in einen dunklen Gang ab. Das einzige Licht kam von dem Fluchtschild und den kleinen Rauchmeldern an der Decke.

Es mag zwar alles sehr zwielichtig wirken, aber die Frau brauchte sich keine Sorgen zu machen. Sie wusste, wohin es ging. Da Unbefugte nicht her durften, versuchte man mit der unheimlichen Stimmung, Neugierige zu vertreiben.

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